alter Brotschrank

[philipp]

Liebe dieschatzkammergemeine,

leider Gottes muss ich den Hausrat meiner Oma auflösen und evtl. befinden sich unter den Möbeln ja noch einige Schmuckstücke.
Ich würde die Möbel gerne an einen Händler verkaufen und möchte vorher gerne wissen welche Preise ich so erzielen kann. Vielleicht findet sich ja auch hier ein Interessent.

Mir wurde empfohlen für jedes Möbelstück einen eignen Thread anzufertigen, deshalb hier das Stück 1/15

über Feedback würde ich mich sehr freuen

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Gruß Philipp

[rw]

Hallo Phillipp.

Ich glaube, Du hast einen Klosterbrotschrank aus dem 18. Jahrhundert. Ich sage Mönch aus zwei Gründen. Ein Grund ist die schlichte, primitive Natur des Schranks, die zu dem einfachen Leben der Mönche passen sollte. (Zum Beispiel sind nicht-monastische europäische Brotschränke aus dieser Zeit viel aufwendiger und haben oft an der Vorderseite gedrehte Spindeln.) Zweitens das lateinische Motto auf der Oberseite, das "ORA ET LABOR" lautet und "PRAY AND WORK" übersetzt. Dies bezieht sich auf die monastische Praxis, dass die Mönche Arbeit und Gebet ausgleichen müssen, während sie in der Abtei leben.
Links von Ihrer Inschrift sehe ich das Wort ANO, kurz für ANNO, und rechts neben der Inschrift denke ich ein Datum von 1721 in stilisierten Zahlen zu sehen.
Es tut mir leid, mit dem Wert kann ich leider nicht helfen, da ich momentan keine nahe Beispiele finden konnte.

Grüsse
rw

[philipp]

Guten Morgen,

wow, diese Informationen zu den Möbelstücken sind so interessant, könnte man die Zeit doch zurückdrehen und man könnte mit den liebenden über solche dinge reden, anstatt nur über die ganzen belanglose Dinge .

Ich habe nochmal ein paar neue Bilde gemacht, vom Innenleben und so, danke dir aber schon vielmals für deine zeit und Energie.

Gruß Philipp

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[gerümpel]

Lieber Philipp,

zu dem Schrank konkret: Ein sehr schlichter, frühbarocker Stollenschrank, datiert 1721, aus Eiche, mit dem Motto "Bete und arbeite" des Benediktinerordens. Selten und sehr schön erhalten. Tolles Möbel. Nehme ich sofort! :')

Im Hintergrund eine französische Comtoise-Uhr, wahrscheinlich aus dem frühen 19. Jh.

Zu den vielen, vielen von dir vorgestellten Möbeln im Allgemeinen (mir gehen da die Augen über!):
Es wird dir sicher bewußt sein, daß deine Oma bzw. dein Opa versierte Antiquitätensammler gewesen sind, oder mit einer Vorliebe für Barockmöbel gut beraten wurden. Fast alle Stücke, die du vorgestellt hast, sind hochwertige, originale Antiquitäten des 17. und 18. Jh. in restaurierem Zustand. Den Kolonialsessel (kann ich nicht genau zuordnen) und die schöne englische Grandfathers Clock werden etwas jünger sein und aus dem 19. Jh. stammen.
Eine Besprechung der Stücke hier in diesem Forum wird der Sammlung nicht gerecht bzw. ist schlicht unmöglich.
Die Großeltern haben seinerzeit ein Vermögen (einige 10000 Mark) sicher auch als Wertanlage investiert. Dieses Geld wird zu 50- 80% verloren sein, wenn die Stücke jetzt verkauft werden.

Ich würde empfehlen, die Sammlung von einem vereidigten Sachverständigen bzw. einem renommierten Auktionshaus schätzen zu lassen und als Konvolut und nicht einzeln privat zu verkaufen.


(Und wenn nicht, sag Bescheid, ich komme und hole alles ab. Mache gutt Praiß! >:))