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Antiquariate im Wandel..VORSICHT- LESEN GEFÄHRDET IHRE DUMMHEIT

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  • el tesoro Offline
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Antiquariate im Wandel..VORSICHT- LESEN GEFÄHRDET IHRE DUMMHEIT

Beitrag von el tesoro »

interessanter Artikel: Antiquariate im Wandel
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Alle Bewertungen und Einschätzungen sind meine persönliche Meinung und ohne Garantie oder Gewähr
  • Euphra2016 Offline
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Antiquariate im Wandel..VORSICHT- LESEN GEFÄHRDET IHRE DUMMHEIT

Beitrag von Euphra2016 »

Traurig ... aber so scheint es tatsächlich zu laufen, wie sagte einmal der Inhaber eines Auktionshauses zu mir :
" Die jungen Ärzte von heute kaufen sich lieber einen Jaguar .. als ein altes medizinisches Fachbuch" ... ;-)
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  • wa213 Offline
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Antiquariate im Wandel..VORSICHT- LESEN GEFÄHRDET IHRE DUMMHEIT

Beitrag von wa213 »

Die Erklärung, dass die jungen Sammler wegbleiben ist sicher die einfachste sie greift aber meiner Meinung nach zu kurz.

Jedes Sammelgebiet hat seine Auf und Abs, wenn es etwas gäbe, was sicher im Wert steigt, würden ja alle darin investieren.

Ich kenne durchaus Antiquariate, die gut laufen, weil der Antiquar genau weiß was er verkauft, was das besondere ist, er für die Kunden sucht...
Es gibt auch noch junge Sammler und wirklich seltene und gute Stücke erzielen auch immernoch ordentlich steigende Preise.
Es genügt halt heute gottseidank nicht mehr, Bücher aufzukaufen, sie ins Geschäft zu stellen und sie dann zum fünffachen Preis weiter zu verkaufen.
Heute sind sind die Bestandslisten von Antiquariaten und Auktionen vernetzt. Auch die Bibliotheken haben ihre Bestände erfasst und sind online abrufbar. Damit sieht heute jeder, wie häufig oder selten ein Buch tatsächlich ist und muss dem Antiquar nicht glauben, der bei jedem alten schlecht erhaltenen Buch gemeint hat, aber es ist ja wirklich selten. Überspitzt formuliert ist es heute nicht mehr so einfach einen Kunden über den Tisch zu ziehen. Dem trauere ich wirklich nicht nach und daher ist mein Mitleid gering.
  • Gast Offline
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Antiquariate im Wandel..VORSICHT- LESEN GEFÄHRDET IHRE DUMMHEIT

Beitrag von Gast »

Na ja - für wirkliche seltene Raritäten sind in der Tat die Preise stabil bis leicht steigend geblieben. Aber die gesamte Mittelklasse wird entweder als Ramschware über die gnadenlose Amazonvariante angeboten - oder schlicht und einfach im Altpapiercontainer entsorgt. :x

Mich ärgert es noch immer dass die Online Konkurenz so dermassen auf den Preis drückt - auch bei hochwertigen Stücken ist trotz allem ein Preisverfall zu beklagen.

Vor Jahren konnte ich einen Blossfeldt, Urformen der Kunst in der ersten Ausgabe für solide 1300 bis 1500 Euro verkaufen - heute muss ich froh sein wenn ich gerade noch mal 500 bis 600 Euro erreiche. Und selbst zum niedrigeren Preis liegt das Buch geraume Zeit rum bis sich ein Käufer findet.
Ebenso ist das Preisniveau von frühen Merian Kupferstichen deutlich gesunken - der kleine Nebenverdienst der vor Jahren noch möglich war ist komplett weggefallen.

Und durch diese alberne Best-Preis-Garantie von Amazon wird das Preisniveau weiterhin nachhaltig nach unten gedrückt - kein Wunder dass der niedergelassene Antiquariatshandel notleidend ist.
Verkauf von alten Büchern lohnt sich einfach nicht mehr - ich kaufe lieber für mich und habe akute Platzprobleme die vielen Bände irgendwo ordnungsgemäß in Regale stellen zu können. Und selbst da muss ich befürchten dass mein investiertes Kapital geldlich reduziert wird.

Der einzige Profiteur ist Amazon, die haben ja sogar das ZVAB aufgekauft.

Ich werfe mittlerweile Bücher in den Altpapiercontainer - wenn ich vielleicht so 600 bis 700 Bände von einem Berufskollegen aufkaufe, lohnt es sich oft nicht mehr mehr wie die wirklich raren Exemplare mitzunehmen. Und mein Bestand ist mittlerweile so umfangreich, ich kann es mir erlauben nur noch besondere Einbandvarianten, seltene ExLibris, Widmungen oder nahezu neuwertige Erhaltung zu präferieren.

Die Preisübersichtlichkeit des Marktes finde ich nicht gut: Verkäufer orientieren sich am Markt und die Chance für Schnäppchen schwindet weitgehend. Gleichzeitig sorgt diese Preisübersicht für sinkende Verkaufspreise, der Markt ist förmlich überschwemmt mit Angeboten. Und das in nahezu jedem Sammelbereich. :(
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  • wa213 Offline
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Beitrag von wa213 »

Ich hätte mir meine Sammlung vor 30 Jahren nicht leisten können, allein deswegen muss ich für den Preisverfall dankbar sein.

Schnäppchen zu machen ist heute schwieriger, weil sich die Verkäufer besser informieren können und das auch tun. Auch das kann man von der anderen Seite betrachten, jedes Schnäppchen bedeutet auch, dass die Unwissenheit eines Verkäufers ausgenutzt und dieser übervorteilt wird, finde ich nicht schlecht, wenn das seltener passiert.
Interessant, dass du gerade Merian erwähnst, für mich ist er und seine Verwandten ein perfektes Beispiel. Die Werkstatt war sicher sehr gut aber auch sehr produktiv, so erlangte sie ihre Berühmtheit. Es gab aber zu der Zeit und etwas später einige andere Stecher, die ihm durchaus das Wasser reichen konnten, deren Werk aber nicht so umfangreich war und der Name nicht so gut vermarktet wurde.
Merian wurde auch von der Faksimie Industrie entdeckt und aggressiv vermarktet, was zu seiner Popularität in neuerer Zeit zusätzlich beigetragen hat. (Muss ja was besonderes und teuer sein, wenns ein Faksimile gibt) Tatsächlich wurden spätere Ausgaben seiner Werke immer schon billiger gehandelt als die überteuerten Faksimile.
Heute sieht man, dass schon die Originale von Merian häufig sind, und unzählige Nachdrucke, Kopien, Nachstiche etc existieren und der Name verliert seinen Nimbus. Die Preise fallen nicht, weil sie gedrückt werden, sondern weil alles, wo man den Namen Merian unterbringen konnte jahrzehntelang überbewertet war.
Ich kenne keine Amazon Bestpreisgarantie und gerade bei den antiquarischen Büchern sind die Spannen von günstigen zu teuren Angeboten verglichen mit anderen Branchen immer noch hoch. Es mag meine Paranoia sein, aber wann immer ich ein wirklich seltenes Buch finde und einigermaßen teuer kaufe, finde ich es dann spätestens sechs Monate später günstiger woanders. Wehe ich kaufe es nicht, dann tauchts 10 Jahre nicht mehr auf. Wäre der Markt noch intransparenter würde ich noch öfter draufzahlen und hätte meine Sammelei wohl schon frustriert beendet.
  • anim Offline
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Beitrag von anim »

Ich denke es liegt auch daran, dass alte Bücher, Antiquitäten und alles damit zusammenhängende ein Hobby der Generation war, die in den 1970er bis 1990er Jahren als Erwachsene in der Blüte ihres Lebens stand und jetzt nach und nach stirbt. Kinder wollen sich meistens von ihren Eltern unterscheiden und sich abnabeln. Keine ausgetretenen Wege gehen. Deshalb kauft kaum jemand aus den jüngeren Alterskohorten Antiquitäten. Denn das sähe ja meist aus wie damals bei Mama und Papa zuhause. Von seinen Eltern will man sich aber absetzen.
  • Euphra2016 Offline
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Beitrag von Euphra2016 »

Hallo anim..
Stimmt, einiges trifft zu. Meine Eltern waren zu ihren Lebzeiten leidenschaftliche Sammler, mein Vater hat sich auf "Preussen-Münzen" spezialisiert, war auf Auktionen vertreten und ist dieser Leidenschaft mit großer Hingabe nachgekommen.
Wie oft sehe ich ihn in Gedanken vor seinem Münztisch sitzen, seine Schätze archivieren.
Ein Läppchen in der Hand .... andächtig - vorsichtig, die ein oder andere seltene Münze polierend.
Stapelweise Kataloge und Nachschlagewerke dabei.
Meine Mutter hat sich auf Gemälde und alte Möbel spezialisiert und hatte ein umfangreiches Wissen sowie gute Kontakte in der Szene. ( damals hätte ich mal besser aufpassen müssen *gg* )
Das war in den 70 iger Jahren. Mein Bruder und ich sind aufgewachsen inmitten dieser schönen interessanten Sachen. Ich weiß, das der Markt hinsichtlich Nachfrage sehr groß war, man musste noch ordentlich Geld hinlegen für den uralten Ulmer Schrank, den alten Kupferstich u.a.
Es war auch sozusagen ständig Bewegung hinsichtlich Recherchen einholen, sich Stücke vor Ort ansehen verbunden mit viel Fahrerei
Damals noch ohne Internet doch mit unglaublicher Neugier und einem gewissen Jagdeifer, die Spur des Objektes seiner Begierde zu finden
Heute genügen ein paar Klicks durch das World Wide Web und man findet in etwa, das was man sucht. ..
Die Liebe zu alten Sachen haben mir meine Eltern mitgegeben und vieles davon habe ich im Haus untergebracht, dort bleibt es stehen und man erfreut sich daran. Die tolle große Münzsammlung haben mein Bruder und ich damals sehr gut verkauft, denn man kann nicht alles behalten und zu Münzen hatten wir beide keinen Bezug. Meinen Vater hätte es geschmerzt, er hätte routiert wie ein Propeller und es nagt schon ein wenig an mir ... allerdings, es war sein Hobby, sein Leben, welches man nicht 1.1 übernehmen muss.
  • Gast Offline
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Beitrag von Gast »

wa213 hat geschrieben: Ich kenne keine Amazon Bestpreisgarantie und gerade bei den antiquarischen Büchern sind die Spannen von günstigen zu teuren Angeboten verglichen mit anderen Branchen immer noch hoch.
Diese "Garantie" ist dem Käufer so gar nicht bewußt ersichtlich - wenn jedoch der Verkäufer seine Angebote anschaut - wird nur der Preis positiv in der Übersicht dargestellt wenn das Angebot das Niedrigste ist. So sorgt die Automatik für den möglichst niedrigen Preis. Und da die meisten Verkäufer gerne in der ersten Reihe gelistet sein wollen - wird der Preis halt mehr oder minder automatisch nach unten korrigiert....

Ich habe selbst kurze Zeit als aktiver Amazon Verkäufer gewerkelt - ein Verkauf von Waren im mittleren Preisbereich ist nicht kostendeckend. :cry: Die Amazon Honorare/Verkaufsentgelte werden automatisch abgezogen. Bei Artikeln im Preissegment unter zwei, drei Euro ist die Provision so hoch dass nur noch über die Versandkostenpauschale (EUR 3,00 bei gedruckten Werken) ein minimaler Gewinne erzielt werden kann.
Und das lohnt sich dann nur noch im Massenbereich oder wenn der Einkaufspreis extrem niedrig ist.

Bei höherwertigen Druckwerken fordert Amazon ein deutlich höheres Honorar (Provision) wie Ebay oder andere Verkaufsplattformen. Und genau da lohnt sich der Verkauf über Amazon keinesfalls.
Zumal die Eingabe der Waren sehr anspruchsvoll ist (Erstellen von Angeboten nur per Excel Tabellen möglich) und nur vorgefertigte Angebote (also keine Möglichkeit kleine Verlage und Ausgaben besonders herauszuheben) bei Amazon leicht einstellbar sind.

Ich verkaufe nicht mehr über die Amazon Plattform - noch kaufe ich dort ein. Lieber gebe ich besondere Stücke zu niedergelassenen Auktionshäusern - allerdings ist da der Verkauf relativ zeitintensiv (bis zu vier, fünf Monate bis die Abrechnung ausbezahlt worden ist) und mit vorherigen Kosten (Auktionshäuser wollen vorab Kosten erstmal bezahlt haben) verbunden.

Als Altersvorsorge sehe ich derzeit Bücher im mittleren bis gehobenen Bereich nicht mehr, eher schon Gemälde, Edelmetallwaren und natürlich Immobilien. Selbst dezidiert bestimmte Sachen können im Wert sinken oder die Nachfrage wird aufgrund des Bevölkerungswandels sich deutlich verringern.

Gleiches gilt auch für Drucke (Kupferstiche) und die ganzen "alten" Sammelgebiete wie Porzellan, Kristall und Kupfersachen. Wertstabil sind Juwelen, hochwertiger Schmuck, herausragende Gemälde mit Geschichte und Kunstgegenstände in ganz geringer Auflage (noch besser ein Unikat!) von namhaften Künstlern.

Der mittlere Bereich bricht wohl nach und nach weg - :cry:
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