Hallo
das ist doch Frankreich - für Silber bräuchte es eine Feingehaltspunze wie Minerva o.a. und ein MZ in einer Raute. Nix da, also kein Massivsilber. Umgekehrt hatten Stempel auf versilberten Artikeln in einem Quadrat zu sein, doch findige Geschäftsleute stellte innerhalb was auf die Spitze wie hier oder machten andere Sachen, die nach Anmutung aussahen.
Der Ziegenkopf (tête de bouc) war/ist das ursprüngliche Symbol der Fa. Charles Halphen (auch Wwe. dann). Die ganzen Firmengeschichten zwischen denen, Christofle / Manufacture d'Alfenide und weiteren Beteiligten ist komplex. Nicht alles ist im Detail bekannt oder immer richtig dargestellt und würde an dieser Stelle glaub auch zu weit gehen. Bei Interesse ein Übersichts-Link dazu
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Anf. des 20. Jh. jedenfalls wurde eine neue Christofle-Marke geschaffen 'Gallia', basierend auf dem dafür auch verwendetem gleichnamigen Gallia métal - eine Legierung, von der gesagt wird, dass sie reichlich Antimon enthalten kann, mehr Britannia-Metall ähnelt, also Zinn-artig ist. Das sieht man hier an dem dunkleren Grau auch ganz gut. Und an der Oberfläche, die nicht so glatt wie bei Neusilber drunter erscheint.
Insbesondere auch moderne Produktlinien wurden damit bedient; wobei aber die ehemalige Halphen-Ziege als 'vertrautes Element' für die Kunden wieder aufgenommen / weitergeführt wurde. Dazu der 'gallische' der patriotische französische Hahn: was will man mehr.
Modern: das war damals Art Nouveau und ging bis rein ins Art Deco; dazu auch nach dem Ende des floralen Wildwuchses gern eine Art Neoempire wie hier stilistisch zu sehen. Und auch Einiges an so etwas wie neusachlicher Formensprache um 1920 dazwischen. Die Marke gab es bis 1930/31, als eine Art größere Unternehmensreform bei Christofle stattfand.
Die Marke dann mit Orfèvrerie Gallia ist ein klein bisschen später dann gekommen, als Du annahmst. Ab ca. 1908 - vgl. dort in der Liste
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Gruß
nux