Imari-Schale: Alter?
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Damit wir dir bei der Bestimmung deines Porzellans bestmöglich helfen können, beachte bitte folgende Regeln:
Bilder des gesamten Objekts: Stelle gute Bilder des gesamten Porzellanobjekts zur Verfügung.
Makroaufnahmen von Stempeln und Signaturen: Fotografiere alle Markierungen als Makroaufnahme einzeln, damit die Details gut erkennbar sind.
Stempel unter der Glasur? Gib an, ob sich die Stempel unter der Glasur befinden.
Informationen zur Herkunft und Historie: Teile alle vorhandenen Informationen zur Herkunft und Historie des Stücks mit. Gib möglichst die Abmessungen mit an.
So können wir uns ein umfassendes Bild von deinem Porzellanobjekt machen und dir die bestmögliche Unterstützung bieten.
- Silberfranky Offline
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Imari-Schale: Alter?
Ich habe in meiner Sammlung eine relativ große (rund 23 cm Durchmesser) japanische Imari-Schale, von der ich bereits herausgefunden habe, dass sie eine Fuki Chosun-Marke (steht anscheinend für „Glück und langes Leben“) trägt. Allerdings scheint die Datierung dieser Stücke notorisch schwierig zu sein und nicht einmal völlig klar zu sein, wann diese Marke schwerpunktmäßig verwendet wurde. Ich habe sie im Netz jedenfalls auf Stücken gefunden, deren Datierungen vom Anfang des 18. Jahrhunderts (Edo-Periode) bis zum Ende des 19. Jahrhunderts (Meiji-Periode) reichten.
Im Original sehen die Farben nicht so knallig aus, wie auf den angefügten Fotos. Auch ist der Scherben stellenweise mit einigen Einschlüssen und Brandfehlern versehen, was vielleicht auch für ein etwas früheres Herstellungsdatum sprechen könnte (oder eine schlechtere Qualität - wobei ich den Eindruck habe, dass die Bemalung nicht so grobschlächtig ist, wie auf vielen anderen, die ich gesehen habe).
Gibt es hier SpezialistInnen, die anhand von Form, Motiv, Muster usw. eventuell eine bessere Einschätzung treffen können, wann das gute Stück wahrscheinlich entstanden sein dürfte?
Herzlichen Dank für jeden Hinweis bereits an dieser Stelle!
- estone-sabu Offline
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Imari-Schale: Alter?
Das sollen Japanische Schriftzeichen darstellen.
Unter Arita - Fuki Choshun - Perpetual Spring of Riches and Honours, ziemlich am Anfang kannst Du mal die Marken nachsehen.
Angegebner Herstellungszeitraum 1868 bis 1912 bzw bei Nummer 880 frühes 19 Jhd.
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Sind ein paar Stücke hinterlegt; Nummern 880, 883, 884, 903.
Nummer 880
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Und 883:
[Gäste sehen keine Links]
Und 884:
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Und 903
[Gäste sehen keine Links]
So die Marken.
Bei Deinem Stück fällt auf, daß die Marken - ich würde mal sagen ähnlich sind; gibt schon Unterschiede in der Strichführung.
Man muss bei solchen älteren japanischen Stücken immer im Hinterkopf haben, daß alte Marken auf neuen Stücken quasi neu aufgelegt werden.
Bezüglich Formgebung, Motiv, Muster gibt's Belesenere.
Mit bestem Gruß
Verna
Edit:
Du darfst hier die Ergebnisse Deiner bisherigen Suche ruhig mit Link in Deine Anfrage einbinden, dann muss @nux die nicht wieder alle aus dem Netz zusammensuchen.
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- nux Offline
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Imari-Schale: Alter?
Hallo :slightly_smiling_face:Silberfranky hat geschrieben: ↑Mittwoch 29. Mai 2024, 22:11 Gibt es hier SpezialistInnen, die anhand von Form, Motiv, Muster usw. eventuell eine bessere Einschätzung treffen können, wann das gute Stück wahrscheinlich entstanden sein dürfte?
denke momentan nicht. Du kannst es ev. im asianart Forum versuchen [Gäste sehen keine Links] - ob da sich jemand nur auf Bilder-Basis näher ran begibt. Oder zumindest was zu 'schon 18. Jh.' sagen kann oder nicht. Besser immer, wenn jemand, der sich wirklich auskennt, in die Hand nehmen kann.
Ansonsten gehe ich davon aus, dass Du die Marke bei gotheborg nachgesehen hast ? und auch weißt, dass japanische Bodenmarken i. Ggs. zu chinesischen eher nicht recycelt wurden ...
Gruß
nux
- Silberfranky Offline
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Imari-Schale: Alter?
Danke für den Hinweis. Ja, Gotheborg war eine der ersten Quellen, die ich herangezogen hatte. Ich hatte auch bei James Lord Bowes („Japanese Marks and seals“ S. 57 ff.) geschaut, der die Verwendung der Marke bereits auf Stücken in der Dresdner Porzellansammlung (also ab 17./18. Jh.) angibt, bis hin zu „modern workshops“ - wobei das Buch ja von 1884 ist und das dann somit in die Kategorie „Ende 19. Jh.“ fallen würde.
Auch die Anordnung der vier Schriftzeichen entweder im Quadrat oder in Rautenform scheint beides über die Jahrhunderte vorzukommen und somit keine engere zeitliche Einordnung zu erlauben.
Dass die Marke wohl primär für Export-Porzellan verwendet wurde, habe ich ebenfalls herausgefunden, engt das Zeitfenster aber auch bestenfalls dahingehend ein, dass die Exporte ab dem 19. Jh. spürbar zugenommen haben, es sie aber natürlich auch vorher bereits gab.
Ich versuche mein Glück mal weiter. Zur Not muss ich wirklich in die physische Welt wechseln und bei Händler/Auktionshaus eine qualifizierte Einschätzung einholen...
Danke für die Mühe und viele Grüße!
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- nux Offline
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Imari-Schale: Alter?
ah, ok. Bedenke dabei Sakoku [Gäste sehen keine Links] - daher ersteres sicherlich, aber das zweite ist immer so eine Sache. Jetzt nicht nur auf diese Markenfamilie bezogen - frühere Stücke, also vor Mitte des 19. Jh. entstanden, sind oft (meist?) erst danach außer Landes gekommenSilberfranky hat geschrieben: ↑Donnerstag 30. Mai 2024, 05:52 Bowes ... engt das Zeitfenster aber auch bestenfalls dahingehend ein, dass die Exporte ab dem 19. Jh. spürbar zugenommen haben, es sie aber natürlich auch vorher bereits gab.
- Silberfranky Offline
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Imari-Schale: Alter?
Älteres Porzellan, das damals im Land verblieb und erst zu einem späteren Zeitpunkt (als Sammlerstück) Japan verließ, dürfte die Marke dann ja eigentlich nicht aufweisen, was im vorliegenden Fall ebenfalls ein tendenziell eher späteres Datum wahrscheinlicher machen würde.
Wenn es diese Exportmarke aber offensichtlich auch bereits ab dem 17./18. Jh. - also noch während der Sakoku-Zeit - gab und es in o.a. Ausführung heißt „Trade prospered during the sakoku period, and though relations and trade were restricted to certain ports, the country was far from closed.“ scheint ein höheres Alter jedoch zumindest möglich zu sein. Das auch in Anbetracht der Tatsache, dass es während der Sakoku-Zeit in Nagasaki - wohin dieses Porzellan vom Hafen Imari (daher der Name) verschifft wurde - Handelsposten der Chinesen und der Dutch East India Company gab, über die das Design überhaupt erst in Europa populär wurde.
Bleibt also alles denkbar, die Wahrscheinlichkeit spricht aber eher für die zweite Hälfte des 19. Jh. :+1:
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