Hilfe bei der Bestimmung einer Spindeluhr
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Forumsregeln
Damit wir dir bei der Bestimmung deiner Uhren und Taschenuhren bestmöglich helfen können, beachte bitte folgende Regeln:
Bilder der Uhr: Stelle gute Bilder der gesamten Uhr von vorn und von hinten, sowie von oben und unten zur Verfügung.
Detailfotos: Fotografiere wichtige Details wie Zifferblatt, Zeiger, Gehäuse, Werk und Punzen.
Informationen zur Uhr: Nenne den Hersteller und das Modell der Uhr, falls bekannt.
Zubehör: Wenn vorhanden, zeige auch Bilder von Zubehör wie Uhrenboxen, Zertifikaten oder Beschreibungen.
So können wir uns ein umfassendes Bild von deiner Uhr machen und dir die bestmögliche Unterstützung bieten.
- Ulysses Offline
- Reputation: 0
Hilfe bei der Bestimmung einer Spindeluhr
Hallo zusammen,
Da mir mein örtliches Auktionshaus nicht weiterhelfen konnte, möchte ich gern hier mein Glück versuchen.
Ich habe aus einem Nachlass eine Spindeluhr bekommen, zusammen mit einem neuzeitlichen Etui. Da das Uhrwerk keinen sichtlichen Rückschluss auf den Hersteller zulässt, möchte ich gern wissen, ob jemand diese Uhr identifizieren kann.
Der Uhr lag ein handschriftlicher "Kalender" von 18?? bei: "zu finden bei Döring in der großen Sandgasse".
Soweit ich weiß, war Döring ein renommierter Uhrenhändler aus Leipzig.
Und da endet dann meine Spur...
Da mir mein örtliches Auktionshaus nicht weiterhelfen konnte, möchte ich gern hier mein Glück versuchen.
Ich habe aus einem Nachlass eine Spindeluhr bekommen, zusammen mit einem neuzeitlichen Etui. Da das Uhrwerk keinen sichtlichen Rückschluss auf den Hersteller zulässt, möchte ich gern wissen, ob jemand diese Uhr identifizieren kann.
Der Uhr lag ein handschriftlicher "Kalender" von 18?? bei: "zu finden bei Döring in der großen Sandgasse".
Soweit ich weiß, war Döring ein renommierter Uhrenhändler aus Leipzig.
Und da endet dann meine Spur...
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- lins Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
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- Registriert:Mittwoch 5. August 2015, 14:05
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Hilfe bei der Bestimmung einer Spindeluhr
Hi Ulysses,
willkommen im Forum.
Du hast da das Werk einer Spindeluhr ohne Gehäuse. Als Komplikation (zusätzlich zu Stunde und Minute) hat das Werk eine Datumsanzeige. Ich vermute, dass es sich um ein französisches Werk handeln könnte. Die Zeiger sind auffallend. In einem meiner Bücher (Taschenuhren - Reinhard Meis, Callwey Verlag), habe ich diese Zeiger an zwei Uhren gefunden, die um 1800 herum entstanden sind. Eine von Melly & Raux Seite 126 (1785) und die andere mit etwas anderem Zeigerabschluss von Refseguiere & Lèchet, selbe Seite (1800). Im Netz habe ich vergleichbare Zeiger hier gefunden, komme aber nicht an den Hersteller ran
[Gäste sehen keine Links]:
Rechts die Uhr von Schmitt Horan.
Bei den Uhren aus meinem Buch und auch bei der im Netz handelt es sich "bessere" Uhren mit Goldgehäuse. Dein Werk sieht für mich zwar nicht so außergewöhnlich aus und ist ja auch nicht signiert, aber ich glaube, dass Dein Gehäuse vielleicht auch auf dem Goldmarkt gelandet ist. Bei diesen Uhren stand in der Beschreibung, dass diese Zeiger aus Gold seien. Auch das deutet auf wertvoll. Der Datumszeiger ist natürlich nicht aus Gold, weil der mit der Hand eingestellt wird und ein bisschen mehr aushalten muss.
So mehr hab ich momentan auch nicht.
Der Papierzettel hat mich mehr beschäftigt, den finde ich spannend.
Ich vermute, dass die Zahlen in der Tabelle sich auf den Sonnenaufgang oder die Tageslichtdauer in den Monaten des Jahres beziehen. In der einen Spalte steht der Tag (von - bis) und in der anderen der Minutenversatz in diesem Bereich. Leider habe ich noch kein vergleichbares Exemplar gefunden. Das gibt für jeden Breitengrad sowieso andere Zeiten. Bei Leipzig habe ich schon geschaut, bin aber auch noch nicht glücklich geworden.
Was mich auch noch interessiert, wo Du die "18xx" her hast und warum Du uns die andere Seite des Kalenders nicht zeigst, falls das da steht.
Vielleicht steht da ja auch die Lösung, nach der ich suche. Also, bitte noch ein Bild, wenn da was drauf steht.
Gruß
Lins
willkommen im Forum.
Du hast da das Werk einer Spindeluhr ohne Gehäuse. Als Komplikation (zusätzlich zu Stunde und Minute) hat das Werk eine Datumsanzeige. Ich vermute, dass es sich um ein französisches Werk handeln könnte. Die Zeiger sind auffallend. In einem meiner Bücher (Taschenuhren - Reinhard Meis, Callwey Verlag), habe ich diese Zeiger an zwei Uhren gefunden, die um 1800 herum entstanden sind. Eine von Melly & Raux Seite 126 (1785) und die andere mit etwas anderem Zeigerabschluss von Refseguiere & Lèchet, selbe Seite (1800). Im Netz habe ich vergleichbare Zeiger hier gefunden, komme aber nicht an den Hersteller ran
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Rechts die Uhr von Schmitt Horan.
Bei den Uhren aus meinem Buch und auch bei der im Netz handelt es sich "bessere" Uhren mit Goldgehäuse. Dein Werk sieht für mich zwar nicht so außergewöhnlich aus und ist ja auch nicht signiert, aber ich glaube, dass Dein Gehäuse vielleicht auch auf dem Goldmarkt gelandet ist. Bei diesen Uhren stand in der Beschreibung, dass diese Zeiger aus Gold seien. Auch das deutet auf wertvoll. Der Datumszeiger ist natürlich nicht aus Gold, weil der mit der Hand eingestellt wird und ein bisschen mehr aushalten muss.
So mehr hab ich momentan auch nicht.
Der Papierzettel hat mich mehr beschäftigt, den finde ich spannend.
Was mich auch noch interessiert, wo Du die "18xx" her hast und warum Du uns die andere Seite des Kalenders nicht zeigst, falls das da steht.

Gruß
Lins
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- nux Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
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Hilfe bei der Bestimmung einer Spindeluhr
Hallo
wenn man mit dem Mauszeiger auf dem Foto oder dem PDF Link verweilt (nicht klickt) erscheint bei mir unten am Bildrand ein weiterer Link-Hinweis, dass es sich um den Katalog 1012 handelt. Wuselt man sich durch die Website, findet man den auch
erst [Gäste sehen keine Links] - Follow this link for ONLINE CATALOGS oder darunter 'searchable sales archive'
da ich aber nicht weiß, wonach suchen

vielleicht ist die gesuchte Uhr dann dabei? sonst müsstest Du ev. die Such-Parameter noch ändern
noch was vielleicht Schönes für Dich am Rande - die Geschichte der (Taschen)Uhr (kannst Du ja ggf. Translator nehmen) [Gäste sehen keine Links] - ich hatte die Seite mal wegen der ganzen französischen Fachausdrücke und technischen Zeichnungen gelesezeichenet
Gruß
nux
- Ulysses Offline
- Reputation: 0
Hilfe bei der Bestimmung einer Spindeluhr
Danke euch beiden für die schnellen und informativen Antworten! ☺
Der Kalender ist leider nur einseitig beschrieben, der örtliche Uhrmacher datierte Döring auf 1820 zurück - vermutlich daher die Aussage zur Uhr.
Ich habe eben auch nochmal geschaut und diese beiden Bilder aufgetan, die meinem Uhrwerk sehr ähnlich sind.
Was meint ihr dazu? Könnte es eine Sicard sein oder eine Melly & Roux?
Der Kalender ist leider nur einseitig beschrieben, der örtliche Uhrmacher datierte Döring auf 1820 zurück - vermutlich daher die Aussage zur Uhr.
Ich habe eben auch nochmal geschaut und diese beiden Bilder aufgetan, die meinem Uhrwerk sehr ähnlich sind.
Was meint ihr dazu? Könnte es eine Sicard sein oder eine Melly & Roux?
Zuletzt geändert von MeL Verified am Mittwoch 28. August 2019, 18:30, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Bilder gelöscht....bitte auf Copyright achten ! Fremde Bilder bitte nur verlinken !
Grund: Bilder gelöscht....bitte auf Copyright achten ! Fremde Bilder bitte nur verlinken !
- Ulysses Offline
- Reputation: 0
Hilfe bei der Bestimmung einer Spindeluhr
Sorry, nicht dran gedacht im Eifer des Gefechts...
Hier einmal eine Sicard von hinten:
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Hier einmal eine Sicard von hinten:
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- lins Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
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Hilfe bei der Bestimmung einer Spindeluhr
Hi zusammen,
danke @nux für die Tipps und den tollen französischen Link.
Beim Schmitt Horan hab ich die Uhr nicht gefunden, aber hier
[Gäste sehen keine Links]
Uhrmacher "Gregson-a-Paris".
Ja, ich werde mir immer sicherer, dass es ein französisches Werk ist. Alle gleichartigen Zeigertypen habe ich nur bei franz. Uhren gesehen und in der Zeit um 1800. Da waren die wohl Mode.
Grüße
Lins
danke @nux für die Tipps und den tollen französischen Link.

Beim Schmitt Horan hab ich die Uhr nicht gefunden, aber hier
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Uhrmacher "Gregson-a-Paris".
Ja, ich werde mir immer sicherer, dass es ein französisches Werk ist. Alle gleichartigen Zeigertypen habe ich nur bei franz. Uhren gesehen und in der Zeit um 1800. Da waren die wohl Mode.
Grüße
Lins
- mia_sl Offline
- Reputation: 0
Hilfe bei der Bestimmung einer Spindeluhr
Diese runden Papierchen, dieses hier mit einem "Kalender" bedruckt, kenn ich von den Spindeluhren aus der Sammlung meines Vaters.
Sie dienten dem Schutz des ersten Gehäuses und waren in das Übergehäuse eingelegt.
Entweder stammen sie vom Erstverkäufer oder aber von einem Uhrmacher, bei dem die Uhr zur Reparatur war.
Manchmal ist da wirklich sehr schöne aussergewöhnliche " Werbung" des Uhrmachers drauf.
In diesem Fall mal was Anderes in Form eines Kalenders.
Bei den alten Unren meines Vaters aus dem 18. Jahrhundert musste man mit diesen Papierchen sehr vorsichtig sein, sonst zerbröselten sie in den Fingern.
Sie dienten dem Schutz des ersten Gehäuses und waren in das Übergehäuse eingelegt.
Entweder stammen sie vom Erstverkäufer oder aber von einem Uhrmacher, bei dem die Uhr zur Reparatur war.
Manchmal ist da wirklich sehr schöne aussergewöhnliche " Werbung" des Uhrmachers drauf.
In diesem Fall mal was Anderes in Form eines Kalenders.
Bei den alten Unren meines Vaters aus dem 18. Jahrhundert musste man mit diesen Papierchen sehr vorsichtig sein, sonst zerbröselten sie in den Fingern.
-
- nux Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
- Beiträge: 16371
- Registriert:Montag 2. Juli 2018, 20:39
- Reputation: 27556
Hilfe bei der Bestimmung einer Spindeluhr
ok, die hat auch solche Zeiger. Mit Sternen (oder Sonnen?), aber nicht mit Durchbruch, sieht man so was schon im 18.Jh. [Gäste sehen keine Links] - da gibt es wohl eine Entwicklung. Im 18. bis spät in FR aber noch ganz deutlich andere Zifferblätter - innen mit großen römischen Ziffern, außen arabische.
Aber noch was: sag mir doch bitte mal, wie das Bauteil auf Deutsch genau heißt, auf dem Avant und Retard hier bei der gezeigten Uhr steht. Denn - egal, was ich bisher gefunden hab an Beispielen: fast alle anderen haben darauf Zahlen?
so wie die [Gäste sehen keine Links] "L’aiguille bleue à côté du coq sert à régler l’avance / retard du balancier. ::: Der blaue Zeiger neben dem 'Hahn' (cock) dient zum Einstellen des Vorlaufs / der Verzögerung der Waage."
das Werk aber auch nicht [Gäste sehen keine Links]
Außer Frankreich sollte man aber u.U. vllt. noch Belgien mit in Betracht ziehen.
Wenn Dir der Link vorher schon gefallen hat: hier dann noch ein paar Augenschmäuse dazu [Gäste sehen keine Links] - wenn Du oben auf Sommaire im Menü gehst, kannst Du die Jahrhunderte aussuchen
Zuletzt geändert von nux am Mittwoch 28. August 2019, 20:54, insgesamt 1-mal geändert.
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