Hallo Pikki - Vvielen Dank für deine Fleißarbeit

Einige von diesen Links hatte ich auch schon gesichtet. Denke, dass dieser Tonnenrumpf typisch ist für diese einfachen Pferdchen, weil man da einfach nur einem passenden Stück Baumstamm die richtige Form verpassen kann und gleichzeitig die nötige Stabilität bewahrt. Ob also Odenwald oder nicht ... aufs Allgäu komme ich, weil mein Onkel es dort ausgegraben hat. Natürlich können solche Spielsachen auch eine längere Reise hinter sich gebracht haben

Doch wie verbreitet war es früher bei einfachen Leuten, mit Kind, Kegel und dem ganzen Hofrat incl. sperriges Spielzeug weiter weg zu ziehen? *Kopgkratz* Wie auch immer ... ich tippe auf Vorkriegszeit. 60er Jahre halte ich für zu spät, weil mein Onkel das vermutlich gerichtet hat, als seine Kinder noch klein waren (meine Cousine hat da nur noch verschwommene Erinnerungen dran - muss sie bei Gelegenheit noch mal fragen) Die sind alle in den frühen 60ern auf die Welt gekommen. Außerdem hat der Holzwurm sich daran gütlich getan. Die Löcher sind jedoch mit Sicherheit schon ziemlich alt. Habe auch mal ein ähnliches aus der Vorkriegszeit in einem Spielzeugmuseum gesehen. Leider hat es keine Prägungen und Punzen wie das Porzellan
Aber was das Rot angeht muss ich dir nach genauer Betrachtung recht geben: das ist nicht original! Es wurde sehr schlampig aufgetragen. Da sind noch deutliche Farbnasen zu sehen. Und es wurde bemalt, nachdem der Holzwurm mit seiner Malzeit fertig war

Der Kopf und die Beine sind sehr liebevoll geschnitzt. Auch der Rumpf eine eine Taillierung bekommen. Nach so viel detailverliebter Arbeit geht kein Handwerker so schlampig mit dem Pinsel drüber.
Die beiden genieteten Bleche am Kopf sehen mir nicht nach einer Reparatur aus. Nachdem ich die Bilder von Violinos Pferdchen gesehen habe, bin ich mir sicher, dass auch mein Pferdchen ein Halfter und einen Sattel aus Leder gehabt haben muss. Dies wurde vermutlich mit den Blechen am Kopf festgenietet. Es sind auch noch mehr Nieten zu sehen, die rot übermalt wurden.
Der Block zwischen Hals und Brust ist definitiv etwas sonderbar. Den habe ich so bei keinem anderen Pferdchen gesehen. Er ist auf jeden Fall zur zusätzlichen Stabilisierung des Halses eingesetzt. Ob schon gleich bei der Herstellung, weil Meister Eder wußte, dass dieses Spielzeug bald von einem tempramentvollen Kind geritten wird oder erst später, weil der Hals im Laufe der Jahre mürbe geworden ist, kann ich dank der dicken Lackschicht leider nicht erkennen. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass mein Onkel eine solche Reparatur gemacht hat (Er war Schuldirektor und wirkte immer etwas verkopft *g*)
Violino: dein Pferdchen ist echt toll! Und meinem wirklich sehr ähnlich! Danke für die insprierenden Bilder. Hast du eine Ahnung, aus welcher Zeit dein Pferdchen ist? Und von wo es stammt?
Hast du den prächtigen Schweif erneuert oder war der noch so gut erhalten? Ist der aus echtem Mähnenhaar?
Über Räder habe ich auch schon nachgedacht, aber es sind keine Spuren davon zu finden. Womöglich sind die Kanthölzer mit den Löchern irgendwann verloren gegangen. Aber irgendwie scheinen Räder zu diesen Pferdchen dazu zu gehören ... mal sehen, wenn ich Passende auftreiben kann, baue ich sie ran
Und ich werde mir so ein Sattel- und Zaumzeug basteln, wie du es hast. Das wirkt stimmig! Hast du deines auch selber gemacht oder war das noch erhalten?
Die rote Farbe kommt runter, habe ich soeben beschlossen - vermutlich mache ich einen Apfelschimmel draus. Werkzeug und Arbeitsplatz sind vorhanden. Es fehlt nur ein wenig die Zeit.