Hallo zusammen :slightly_smiling_face:
Pontikaki hat geschrieben: ↑Montag 6. März 2023, 18:09
Merkurkopf vermutlich für 950er Silber
das kann man daraus nicht schließen. Vom 11. Juli 1840 bis zum 31. März 1879 gab es bei den Köpfen jenes Gottes nur die Unterscheidung in gros ouvrages (groß, im Umriss) und petits ouvrages (klein, ausgeschnitten); beide geltend für Objekte nationaler Herstellung, welche für den Export vorgesehen waren, und sowohl für Gold als auch für Silber. Garantierend dabei nur den gesetzlichen Mindestfeingehalt von 750 resp. 800 Tausenderteilen.
Es gibt diesen ersten Merkurkopf im Umriss zudem in zwei Varianten - den mit den kurzen abgeschrägten Ecken und langen Seitenlinien (entsprechend auch Abb. in der Literatur). Und den, welchen man hier sieht, mit eingezogenen Schrägen und rel. kurzen Seitenlinien. Die Bedeutung ist wohl gleich; ob/wann eine (absichtliche) Änderung erfolgte weiß ich nicht. Hatte irgendwann was dazu gelesen, finde die Stelle aber nicht mehr wieder. Scheint aber eher gg. Ende der Verwendung gebräuchlich.
Erst ab 1. April 1879 verwendet, steht bei Silber nationaler Herstellung, bestimmt für den Export eine 1 (950er) oder 2 (800er) dabei; dazu die Köpfe ja in ihren jeweiligen Umrissen. Oder der Merkurkopf befindet sich in einem Oval ohne Zahl; dann ist nur der Mindestgehalt von 800/1000 garantiert. Für Gold gab es dann 4 Varianten um den Feingehalt anzuzeigen (ausgeschnitten mit 1, 2, 3 und klein für 920, 840, 750 und Letzteres als Minimum).
Damit und dass @redfox (seinem Namen alle Ehre machend

) das Kaninchen schon aufgestöbert hat, lässt sich die Zeit der Herstellung eingrenzen auf 1868-1879. Denn Ernest Compère war 1868-1888 tätig - ein Fundstück noch dazu
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Obwohl hier Größenangaben fehlen - bei der zierlichen Gabel und dem durchbrochenen Löffel sehe ich das außerdem jedoch nicht als Vorspeisen-Vorleger-Besteck an :smirk: - sondern bestimmt für was Süßeres - petits fours oder mignardises, so was in der Art
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Gruß
nux