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Alte Metalltruhe

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  • Chester Offline
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Alte Metalltruhe

Beitrag von Chester »

Hi,

ich habe hier eine alte Metalltruhe. Keine Ahnung wie alt, die geht schon ein wenig länger als Erbstück durch die Familie. Leider ist der Öffnungsmechanismus defekt (Deckel ist irgendwann mal mit voller Wucht runtergeknallt und seit dem lässt sie sich nicht mehr öffnen).

Fotos, nur als Link, 500px Maximalbreite sind einfach zu wenig für die Details, sorry.

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Das hier ist ein Symbolbild, aber so ähnlich soll der Schließmechanismus im inneren aussehen:

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Könnte mir vielleicht jemand grob sagen aus welchem Jahrhundert die Kiste stammt? Die ist - wohl auch wegen dem Inhalt, da befindet sich noch kaputtes Porzellan ohne Ende drin an was man nicht rankommt - über 100kg schwer. Familienintern heißt es das ist eine Seefahrerkiste. Vielleicht kann das ja jemand bestätigen oder revidieren.

Grüße,
  • rw Verified Offline
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Alte Metalltruhe

Beitrag von rw Verified »

Hallo Chester.

Willkommen im Forum.!

Du bist im besitz von einer süddeutschen Barock Schmiedeeisen Strongbox, Ende des 17. - Anfang 18. Jahrhundert. Diese Kisten wurden für wertvolle Gegenstände verwendet und wurden meistens in England hergestellt.

MfG
rw
Wertbestimmungen and alle sonstigen Angaben meinerseits, erfolgen nach besten Wissen und Gewissen. Sie sind jedoch ohne Gewähr!
  • Pikki Mee Offline
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Alte Metalltruhe

Beitrag von Pikki Mee »

Moin,

willkommen im Forum :)

Was Du uns da zeigst, ist m. E. ein sehr ausgefallenes Stück :shock: warum?... bisschen später ;-)

Fragen möchte ich aber auch noch nach den Maßen und ob das vorne ein Schein-Schloß ist? D.h. der Schlüssel gehört oben hinein, die Fratze, der Maskaron, ist verschiebbar? Das Material ist vermutlich komplett Eisen (oder doch noch irgendwo Holz)?
Bilder können noch so groß sein, sie verraten nicht alles... gerade auch, wenn verblitzt... oder beim Hochvergrößern die Auflösung nicht reicht... :|

Also fangen wir mal an... solche Eisentruhen gibt es ja in verschiedenen Größen und Ausführungen etwa seit dem 16. Jh... als Einstieg empfehle ich mal einige Erklärungen da [Gäste sehen keine Links]

Man findet sie in ganz Mitteleuropa und unter verschiedenen Namen und Bezeichnungen, je nach Verwendungszweck... Regimentskasse, Geld- oder Soldtruhe, auf Englisch strongbox oder armada chest, französisch coffre fort en fer (à solde, "de Corsaire", de Marine und eigenartigerweise sagen die Franzosen auch 'de Nuremberg', also von Nürnberg) und ja, sie wurden auch auf Schiffen mitgeführt. Ich habe mit allen vorstehenden Begriffen ausführlich recherchiert und nichts wirklich komplett Vergleichbares gefunden.
Es lassen sich zwar diese Eisentruhen allgemein in Mengen finden - aber alle nur mit Metallbändern längs und quer, zwar teilweise mit ähnlichen Ornamenten bemalt, aber eben nicht mit einem solchen Rankenbandwerk-Beschlag, wie er eher auf Holztruhen anzutreffen ist...

Und das macht die Sache mit der zeitlichen Einordnung etwas schwieriger, zumal man eben innen das Schließwerk nicht sieht... sagen wir mal... stilistisch etwas uneinheitlich :roll:

Von der Bauform her hätte ich mal Ende 17. Jh. angenommen wie bei diesem Modell dort [Gäste sehen keine Links] - oder da [Gäste sehen keine Links] das sind richtig kräftige Barock-Exemplare... aber Deine Schloß-Schematik würde dazu nicht passen, auch sieht Dein Schlüssel jünger aus... so fast 1740-50 meine Schätzung... Im Früh- oder Hochbarock kann man bei Holztruhen-Beschlägen die Entwicklung der Formensprache sehen, von einfachen Voluten bis hin zu den breiten, blättrigen Akanthus-Ranken...

Die Ranken bei Deiner Truhe dagegen sind eher schlank ohne zierlich zu sein, mit nur angedeuteten Blattspitzen, sehr arabeskenhaft... und noch keine Muscheln oder Rocaillen in Sicht... im Rokoko sind wir also auch noch nicht... bleibt aus meiner Sicht irgendwas um und bei Beginn des 18. Jh.... vielleicht 1720/30? Aber bitte Vorsicht... das alles sind nur Mutmaßungen auf Grund von Indizien, die das Gesehene versuchen, plausibel zu machen. 8)

Ein einziges Teil eines solchen Beschlages habe ich gesehen - da [Gäste sehen keine Links]
... entweder hatte der Besitzer einen ausgesprochenen Sinn für das Schöne oder war vielleicht auch eine Besitzerin? Wegen der aufwändigen Beschläge glaube ich in den Fall auch eher nicht an eine Reisekasse oder Schiffstruhe...

Da noch zwei besondere Exemplare, die ebenfalls aus dem Üblichen herausragen [Gäste sehen keine Links]
ansonsten Bilder zwecks Vergleich [Gäste sehen keine Links]
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Beim Wiederöffnen kann im allgemeinen ein Schmied behilflich sein, manchmal wissen auch Restauratoren oder Museen Rat

Aber sicher werden auch andere hier noch ihre Meinung zu Deiner Schatz-Truhe sagen ;-) :) :D


*Pikki*
Zuletzt geändert von Pikki Mee am Freitag 27. Mai 2016, 01:45, insgesamt 1-mal geändert.
  • rw Verified Offline
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Alte Metalltruhe

Beitrag von rw Verified »

doch noch eine gefunden :) [Gäste sehen keine Links]

und auch hier: [Gäste sehen keine Links]

Grüsse
rw
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  • Benutzeravatar
  • Willi Offline
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Alte Metalltruhe

Beitrag von Willi »

Hi! Wende dich vielleicht an die Schell Collection in Graz, die können dir ziemlich sicher genaueres sagen!

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  • Chester Offline
  • Reputation: 0

Alte Metalltruhe

Beitrag von Chester »

Hallo!

Danke für eure Antworten. Ja, das vordere Schloss ist ein Scheinschloss! Das richtige Schloss befindet sich unter einem verschiebbaren Kopf. Sie ist komplett aus Metall, keinerlei Holzapplikationen.

[Gäste sehen keine Links]# kommt dem schon sehr nahe, wobei meine Truhe hübscher verarbeitet ist 8)

Ich habe noch ein paar Fotos gemacht:

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[Gäste sehen keine Links]

Breite 83cm
Höhe 47cm
Tiefe 47cm

Gewicht 120-130kg

Danke schon mal für eure Hinweise. Kann das jeder Schmied machen? Wie hoch ist den die Gefahr das die Kiste dann irreparabel beschädigt wird (und vermutlich dadurch auch stark an Wert verliert)?

Grüße,
  • Pikki Mee Offline
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  • Registriert:Samstag 9. Mai 2015, 02:15
  • Reputation: 15426

Alte Metalltruhe

Beitrag von Pikki Mee »

Hoj,
Chester hat geschrieben: wobei meine Truhe hübscher verarbeitet ist
das ist wie schon angemerkt, sehr milde ausgedrückt :lol: die Dekoration bei Deiner Truhe ist sehr schön und total ungewöhnlich 8)

Denke @Willy hat da einen guten Tipp geliefert, was die Wiederöffnung betrifft ... vielleicht kann man Dir da zumindest sagen wer Dir weiter helfen könnte [Gäste sehen keine Links]
Hab auch noch ein Museum gefunden, das Südwestdeutsche Schatztruhenmuseum in Geislingen [Gäste sehen keine Links]

Jeder Schmied kann das natürlich nicht, sollte besser schon ein Schloss-Schmied bzw. ein Schlosser sein (wenn es noch welche gibt :roll:) ... Du hast ja gesagt, der Deckel fiel runter... und irgendwas am Schließmechanismus hat dann wohl eingerastet oder sich verschoben... gab mal eine Fernsehsendung im NDR (Wer bietet mehr), da hatten die auch eine verschlossene Truhe, dann so wen geholt und öffnen lassen... guckst Du da [Gäste sehen keine Links] fängt an bei 11:02 min

Inzwischen was gelesen... es gibt auch Truhen, die sich nur mit 2 Schlüsseln öffnen lassen, da ist das Scheinschloss keines...
und auch noch: gerade solche mit verschiebbaren Schloss-Abdeckungen auf dem Deckel können auch zusätzlich über einen Trickmechanismus verfügen :roll:
[Gäste sehen keine Links] (Beitrag 09.03.2013, 14:29) im unteren Viertel

Und: die Rothschild-Truhe [Gäste sehen keine Links] >> Die 1733 datierte Stahlschnitt-Truhe hat 26 Riegel und eine Falle. Diese Falle schließt beim Zufallen der Truhe alle Riegel wieder selbsttätig, ohne dass ein Schlüssel nötig ist. << da braucht es auch einen Trick zum Öffnen...

Werde mich mal weiter umtun...

*Pikki*
  • Chester Offline
  • Reputation: 0

Alte Metalltruhe

Beitrag von Chester »

Hallo,

die Kiste ist definitiv mit dem Schlüssel zu öffnen. Sie war ja auch schon offen. Bis halt mal der Deckel als Kind nicht sanft geschlossen wurde sondern mit voller Wucht runtergekracht ist. Seitdem funktioniert der Mechanismus nicht mehr :oops: Das Geschirr darin ist eigentlich auch Erbmaße für einen anderen Zweig aus der Familie, da man die Truhe aber seit über 30 Jahren nicht mehr öffnen konnte und sie mehrere Umzüge mitgemacht hat wird da wohl nicht mehr viel von intakt sein.

Werde mir nun aber mal die Videos anschauen. Sanftes bearbeiten mit einem Gummihammer hat leider nicht geholfen, ich vermute mal da ist doch mehr kaputt gegangen als vermutet oder es klemmt doch etwas sehr stark. Man kann mit genügend Kraftaufwand den Deckel minimal hochdrücken, aber dann ist Feierabend. Welcher der Stäbe jetzt allerdings klemmt vermag ich nicht zu sagen.

Ich werde mich aber im Laufe der nächsten Woche mal an die Kontaktadresse wenden, vielleicht können die Tipps und Hinweise geben. Hatte übrigens noch mal Rücksprache gehalten, Familienintern ist man der festen Überzeugung es ist eine Seefahrerkiste.

Grüße,
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