Woher stammt das?
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Hier dreht sich alles um historische Glasobjekte – von kunstvollen Vasen und Schalen über filigrane Trinkgläser und Flaschen bis hin zu kuriosen Gebrauchsgegenständen. Egal ob du Sammler, Historiker oder einfach nur neugierig bist – tausche dich mit anderen Glasliebhabern aus, bestimme deine Fundstücke und erfahre mehr über die faszinierende Geschichte der Glaskunst!
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- Haus9 Offline
- Reputation: 0
Woher stammt das?
Hallo,
ein dem Nachlass befand sich auch ein Glaskrug mit Deckel.
Hilfreiche Infos zu Herkunft und Alter wären toll.
Herzlichen Dank!
Grüsse
Haus9
ein dem Nachlass befand sich auch ein Glaskrug mit Deckel.
Hilfreiche Infos zu Herkunft und Alter wären toll.
Herzlichen Dank!
Grüsse
Haus9
- Bilder
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- Glaskrug mit Deckel
- Glaskrugdeckel1.jpg (180.44 KiB) 132 mal betrachtet
-
- Glaskrug seitlich
- Glaskrugdeckel2.jpg (234.57 KiB) 132 mal betrachtet
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- Glaskrugdeckel mit Gravur.
- Glaskrugdeckel4.jpg (165.02 KiB) 132 mal betrachtet
- Pikki Mee Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
- Beiträge: 6936
- Registriert:Samstag 9. Mai 2015, 02:15
- Reputation: 15426
Moin,
das schöne Stück ist relativ einfach anzusprechen, aber schwierig einzuordnen, habe auch kein direktes Vergleichsstück bisher gesehen/gefunden.
Also was ich sehe, ist ein Bierkrug aus Glas mit Zinndeckel.
Auffallend ist natürlich die Farbe, die entweder als 'antikgrün', teilweise auch als 'pistazie', 'olivenöl' oder'antikbraun' bezeichnet wird. Es handelt sich um mundgeblasenes bzw. in die Form geblasenes Glas. Die opake Bemalung, sog. Email (Emaille?)-Malerei zeigt die Symbolik für den Inhalt: Gerste und Hopfen.
Stilistisch fällt das Ganze in einen eher weiter zu fassenden Zeitraum beginnend noch im Historismus (ca. 1880 tauchen da die ersten vergleichbaren Gläser meist mit Blumenmalerei auf) und zieht sich bis weit in den eigentlichen Jugendstil hinein, wobei die Motive dann zunehmend graziler, aber auch ausgestalteter werden und sogar darüber hinaus...
Ich gehe mal davon aus, dass der Deckel original ist (das Monogramm kann ich so nicht lesen, ist aber ja auch nicht soo relevant, bis auf die Schriftwahl). Diese, sagen wir mal Treppenknaufform findet man ebenfalls im Jugendstil. Würde also mal gaanz vorsichtig auf um 1900 tippen.
Es gab zu dieser Zeit drei Glashütten, die insbesondere so in der Art Gläser zuerst hergestellt haben, das sind Theresienthal, Heckert und Rheinische Glashütte - und sie wurden natürlich auch von etlichen anderen aufgrund des Erfolgs nachgeahmt.
Bei Weinrömern gibt es eine Möglichkeit sie Theresienthal mit relativ halbwegser Sicherheit zuzuordnen, da dort die Ränder kalt veredelt, also geschliffen wurden. Andere Hersteller verschmolzen die Ränder.
Ob das für Biergläser auch galt und ob da oder dort überhaupt so etwas gemacht wurde, weiß ich leider nicht und finde auch nichts dazu.
Kann ich bei Deinem Glas nicht sehen, musst Du mal anfassen: wenn es sich am oberen Rand rundlich-weich anfühlt, ist es warm veredelt, also verschmolzen.
Boden kann ich hier leider auch nicht sehen, da wäre der Abriss interessant.
Tja, die Frage also, woher es stammt, kann ich Dir leider nicht genau beantworten. Vielleicht kannst Du auf der Basis dieser Infos selbst noch mehr herausfinden.
Kenntnisse über die örtliche Herkunft des Nachlasses oder Geschichte der Vorbesitzer helfen da meist zusätzlich - die Wahrscheinlichkeit in München auf ein Glas aus Bayern zu stoßen ist einfach größer, als dass es aus Köln stammt…
Wert bestimmt sich klar auch aus: was ist das genau? den der eine sammelt dies, der andere das.
Aber, wenn alles schicki ist, keine Kratzer, Abplatzer, Zinndeckel nicht wackelt, Malerei vollständig, würde ein Basiswert für dieses eher schlichte Teil von min. 50 € wohl realistisch sein - zugeordnet einer Glashütte und (bekannten) Entwerfern auch mehr. Aber um ganz sicher zu gehen, musst Du dafür einen richtigen Fachmann fragen
Beispiele anschauen einfach mal in der Googel-Bildersuche mit den Stichworten
Glas Theresienthal
Glas Heckert
Glas Ehrenfeld (oder Rheinische Glashütte)
Grüße * Pikki
das schöne Stück ist relativ einfach anzusprechen, aber schwierig einzuordnen, habe auch kein direktes Vergleichsstück bisher gesehen/gefunden.
Also was ich sehe, ist ein Bierkrug aus Glas mit Zinndeckel.
Auffallend ist natürlich die Farbe, die entweder als 'antikgrün', teilweise auch als 'pistazie', 'olivenöl' oder'antikbraun' bezeichnet wird. Es handelt sich um mundgeblasenes bzw. in die Form geblasenes Glas. Die opake Bemalung, sog. Email (Emaille?)-Malerei zeigt die Symbolik für den Inhalt: Gerste und Hopfen.
Stilistisch fällt das Ganze in einen eher weiter zu fassenden Zeitraum beginnend noch im Historismus (ca. 1880 tauchen da die ersten vergleichbaren Gläser meist mit Blumenmalerei auf) und zieht sich bis weit in den eigentlichen Jugendstil hinein, wobei die Motive dann zunehmend graziler, aber auch ausgestalteter werden und sogar darüber hinaus...
Ich gehe mal davon aus, dass der Deckel original ist (das Monogramm kann ich so nicht lesen, ist aber ja auch nicht soo relevant, bis auf die Schriftwahl). Diese, sagen wir mal Treppenknaufform findet man ebenfalls im Jugendstil. Würde also mal gaanz vorsichtig auf um 1900 tippen.
Es gab zu dieser Zeit drei Glashütten, die insbesondere so in der Art Gläser zuerst hergestellt haben, das sind Theresienthal, Heckert und Rheinische Glashütte - und sie wurden natürlich auch von etlichen anderen aufgrund des Erfolgs nachgeahmt.
Bei Weinrömern gibt es eine Möglichkeit sie Theresienthal mit relativ halbwegser Sicherheit zuzuordnen, da dort die Ränder kalt veredelt, also geschliffen wurden. Andere Hersteller verschmolzen die Ränder.
Ob das für Biergläser auch galt und ob da oder dort überhaupt so etwas gemacht wurde, weiß ich leider nicht und finde auch nichts dazu.
Kann ich bei Deinem Glas nicht sehen, musst Du mal anfassen: wenn es sich am oberen Rand rundlich-weich anfühlt, ist es warm veredelt, also verschmolzen.
Boden kann ich hier leider auch nicht sehen, da wäre der Abriss interessant.
Tja, die Frage also, woher es stammt, kann ich Dir leider nicht genau beantworten. Vielleicht kannst Du auf der Basis dieser Infos selbst noch mehr herausfinden.
Kenntnisse über die örtliche Herkunft des Nachlasses oder Geschichte der Vorbesitzer helfen da meist zusätzlich - die Wahrscheinlichkeit in München auf ein Glas aus Bayern zu stoßen ist einfach größer, als dass es aus Köln stammt…
Wert bestimmt sich klar auch aus: was ist das genau? den der eine sammelt dies, der andere das.
Aber, wenn alles schicki ist, keine Kratzer, Abplatzer, Zinndeckel nicht wackelt, Malerei vollständig, würde ein Basiswert für dieses eher schlichte Teil von min. 50 € wohl realistisch sein - zugeordnet einer Glashütte und (bekannten) Entwerfern auch mehr. Aber um ganz sicher zu gehen, musst Du dafür einen richtigen Fachmann fragen
Beispiele anschauen einfach mal in der Googel-Bildersuche mit den Stichworten
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Grüße * Pikki
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