Guten Morgen und weiter,
wie ich schon schrieb, ist m. E. der Aufsatz-Sekretär in der Zeit um 1848 zusammengezimmert worden. Ausschlaggebend für meine chronologische Zuordnung sind verschiedene Kriterien. Der klare architektonische Aufbau ohne verändernde Zierelemente, das schlichte, leicht abgestufte Gesims, die, auf der Klappe, aufgelegte insich dezent geschwungene Rahmenleiste, sowie die relativ einfache Inneneinrichtung des Schreibabteils, mit seinen sechs Schüben und dem einen "Geheimfach". Alle sichtbaren Teile sind in massiver Eiche, die nicht Sichtbaren in Weichholz gearbeitet.
Zusätzliche Indizien sind die komplett eingelassenen Kastenschlösser, sowie die Verarbeitung der Holzarten, respektive Verbindungen. Auch die "klotzartigen" Füsse. Da Eiche-Sekretäre, in dieser Ausführung, für den gesamten ländlichen Norddeutschen Raum sprechen, man auf dem Land aber der "Mode" des Möbels meist um 10/15 Jahre hinterherhinkte, muss man die Zeitspanne variabel zwischen 1840 bis 1860 gestalten.
Wertmindernd, obwohl interessant gut aussehend, wirkt sich die Verglasung des Aufsatzes, auf einen noch festzulegenden Preis aus. Diese Schiebeglasscheiben, mit den typischen eingeschliffenen "Fingernagelbrechern", deuten auf einen Umbau in die Zeit zwischen 1930 und 1950.
Interessant wäre noch zu erfahren, ob unter den Historismus-Bronze-Beschlägen Spuren ehemaliger Schloss-Hülsen, oder aber abweichende Nagellöcher zu entdecken sind.
Ein insgesamt schönes Möbel, mit leider nicht original ursprünglichem Finish.
Vergleichspreise sind über g.oogle oder andere Suchmaschinen leicht nachzuvollziehen, richten sich aber immer, nach dem Geldbeutel eines potentiellen Käufers.
Schalom und nen feinen Sonntag,
Zwiebel