MichaelH hat geschrieben: ↑Donnerstag 30. Oktober 2025, 19:18
Und ist er aus Silber
Hallo,
ja. Das kann man auch 'sehen', aber anders, als Du vllt. denkst. Nicht am Material selbst ... sondern: der Löffel trägt eine Stadtmarke, auch Beschauzeichen genannt - in dem Fall das Wappen der Stadt Freiburg/Schl. / Świebodzice, PL - einen Turm mit Halbmond und Stern vgl.
[Gäste sehen keine Links] - hier liegend ggü. dem Namen zu sehen
Das bekamen von Beschaumeistern auf einen von der Stadt vorgeschriebenen Feingehalt geprüfte und für 'gut' gegebene Edelmetall-Gegenstände dann eingeschlagen: 'gepunzt' und durften in den Handel gebracht werden.
Dazu das Meisterzeichen (MZ) dessen, der diesen Geigenlöffel (wegen der Form am Ende des Stiels) hergestellt hat. Meistermarken konnten ausgeschriebene Namen sein oder auch Initialen oder bloße Symbole oder irgendwas in Kombination.
Daran hat @silberfreund die Herkunft erkannt und wenn wusste oder nachgesehen hat, wann das so gebräuchlich war, auch die zeitliche Einordnung gemacht
Das ist eben noch lange vor dem Reichsstempelgesetz von 1888, als dann 800, 835 oder später 925 numerisch gestempelt wurde. Vor einem eigentlichen 'deutschen' Staat, alles noch Königreiche und Kleinstaaterei.
Im Handwerk gab es noch Zünfte oder Innungen - Basisinfo zum Nachlesen bei wiki
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Bei Freiburg/Schl. ist in einer alten Literaturquelle zu schlesischem Silber das Wappen nicht mit abgebildet, aber im Text als Stadtmarke beschrieben - da S. 14 aufrufen
[Gäste sehen keine Links] - und auch, dass 12-lötiges Silber vorgeschrieben war - entsprechend 750/1000 Teilen Silber. Und nur das gepunzt werden durfte. Hergestellt werden durfte auch darunter, blieb dann aber ohne Prüfstempel.
In der rechten Spalte der Tabelle mit den Namen der dort tätigen Meister steht mehr als einmal 'Frey' - und auch wenn das MZ nicht ganz vollständig hier ist - der Löffel dürfte von einem aus jener Familie gemacht (oder aber auch nur verkauft) worden sein. Gibt noch speziellere Experten im Forum, vllt. weiß einer noch genauer welcher von denen.
Die Gravur am Ende ist ziemlich sicher das Monogramm / die Initialen des einstigen Besitzers oder der Besitzerin.
Gruß
nux