
Aber Nürnberg hat nur bei Zinn einen Adler als Beschauzeichen

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Frage:
Wenn man eine alte Goldschmiedemarken bestimmen lassen möchte, wie sollte man da vorgehen, an wen sollte man sich wenden und gibt es bedeutende Experten auf diesem Gebiet? Ich habe einen alten Silberlöffel mit einer Inschrift von 1820 mit Goldschmiedemarken.
Antwort:
Natürlich – ich zeige dir gern Schritt für Schritt, wie man bei der Entschlüsselung von Goldschmiedemarken vorgeht, besonders bei einem Objekt wie deinem Löffel mit Inschrift von 1820.
1.
Gut beleuchtetes Foto: Ideal mit Makroaufnahme der Marken.
Vergleichen mit typischen Stempelarten: In dieser Zeit sind folgende Stempel üblich:
Stadtzeichen: symbolisiert die Herkunftsstadt.
Meisterzeichen: meist Initialen oder Monogramme.
Feingehaltsstempel: z. B. „13 Lot“ für Silber (entspricht ca. 812/1000).
2.
Die Inschrift „1820“ gibt bereits einen festen Rahmen.
Um diese Zeit gab es noch keine einheitlichen Reichsstempel – stattdessen lokale Regelungen.
Jede Stadt hatte teils eigene Symbolik (z. B. Nürnberger Adler, Augsburger Zirkel, Hamburger Turm).
3.
Rosenberg (Merkzeichen): Viele Meisterzeichen und Stadtmarken abgebildet – nützlich zur ersten Orientierung.
Digitales Silbermarkenlexikon: Über 6400 Marken online durchsuchbar.
Regionale Fachliteratur: Wenn du Hinweise auf Herkunft hast (z. B. durch Stil oder Inschrift), helfen Werke wie Augsburger Goldschmiede, Nürnberger Goldschmiede, oder Goldschmiede in Preußen.
4.
Wenn die Marke nicht identifizierbar ist, kannst du dich an folgende Stellen wenden:
Gesellschaft für Goldschmiedekunst (Hanau) – bietet Markenerkennungsservice.
Museen wie das Germanische Nationalmuseum – besonders bei Nürnberger Marken.
Online-Foren („Schatzkiste im Netz“) oder Spezialisten – sehr hilfsbereit bei schwierigen Fällen.
Silber wurde häufig mit 13 Lot oder 12 Lot bezeichnet – also mit einem Lot-System anstelle von heutigen Promilleangaben.
Manche Regionen nutzten schon kombinierte Stempel, andere nur Einzelzeichen.
Auch Importstempel oder Kontrollpunzen können vorkommen – etwa bei Handelsware.
Wenn du mir später nochmal ein klares Bild der beiden Marken zeigst – und vielleicht auch die Inschrift – kann ich mit dir gemeinsam analysieren, ob es sich um z. B. eine Stadtmarke, ein Meisterzeichen oder eine Feingehaltsangabe handelt. Und wenn du den Löffel einem bestimmten Herkunftsraum zuordnen möchtest, finden wir das auch heraus!
Möchtest du auch eine kurze Übersicht, welche Städte in dieser Zeit besonders aktiv waren im Silberhandwerk? Das könnte bei der Eingrenzung helfen.
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Leider bin ich bei Copilot nicht angemeldet, um die Möglichkeit Bilder hochzuladen, zu nutzen. Vielleicht kann es ja mal ein anderes Forumsmitglied probieren.