Hallo & willkommen
das Gehäuse wurde in der Schweiz hergestellt: der Feingehalt Silber geschrieben als 0,800 sowie die doppelte Auerhahn-Punzen (ein kleiner, ein großer), so verwendet an 1882 stehen dafür
[Gäste sehen keine Links] - rechts wurde entsprechend des ab 1888 gültigen deutschen Reichsstempelgesetzes gleich auch noch Halbmond und Krone auch als Kennzeichnung für Silber mit gestempelt. Rechts daneben ist 'nur' eine eingeritzte Uhrmacherkennung (bei Revision oder Reparatur eingebracht); die wird man - so es nicht die von Dir veranlasste war - nicht auflösen können.
Der Schriftzug 'Friede' in einem einfachen, gebogenen Umriss - da gibt es wohl mehr als eine Möglichkeit, wer diese Marke verwendet haben könnte, siehe
[Gäste sehen keine Links] - das kann man ev. in einem zweiten Anlauf noch genauer versuchen. Auch Nummer oder Buchstaben hab ich jedenfalls noch keine Idee.
Was aber ja ganz fehlt, ist ein Blick auf's Werk innen und eine ca. Größenangabe dessen. Da könnte man ev. noch mehr Aufschlüsse bekommen. Kannst Du die Uhr selbst öffnen?
ansonsten - den A. KNIPFER, NEUSTADT HDT - den kann man sowohl so gut lesen, als auch schnell 'orten' - der war Uhrmacher und 1910 im Schachclub am Ort Neustadt/Haardt
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Zeitlich was zum Einordnen: der Diplom-Optiker und Uhrmachermeister " A.Knipfer und Gemahlin in Neustadt a. d. Hardt , feierten dieser Tage ihr 25 jähriges Ehejubiläum. Am gleichen Tage konnte das Ehepaar auf das 25 jährige Bestehen der Firma A. Knipfer zurückblicken." aus: Deutsche Optische Wochenschrift, 1933 - macht also 1908 als frühesten Zeitpunkt für Deine Erb-Uhr. Auch wenn der Herr Knipfer selber Uhrmacher war - so kleine Uhren wurden halt oft aus der Schweiz, wo man drauf spezialisiert und z.T. auch günstiger war, importiert/machen lassen/zugekauft. Und in eigener Werkstatt z.B. halt größere Uhren gebaut oder gewartet.
Also 1908 da mit Adresse Rathausstraße 4 als neu eingetragene Firma
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1912 erfährt man von einem Gebrauchsmuster und dass das A. für Andreas Knipfer steht
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1916 unter neuer Adresse Ecke Haupt- und Poststr.
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1937 noch ein Hinweis in einer Publikation zur "Geschichte der Staatlichen Fach-Hochschule für Optiker in Jena" dass es dann auch einen Rudolf Kipfer dort gab
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Eine andere Quelle liefert noch dessen Geburtsjahr mit 1909, dass er 1938 Optiker war und wird halt der Sohn gewesen sein.
Gruß
nux