Shop
Kontakt
Ankauf
Zum Inhalt

Fischbesteck AN S:84

Enträtsele die Geheimnisse deiner Silberschätze! 🗝️ In diesem Forum dreht sich alles um die Identifikation von Silberstempeln, Silberpunzen, Meistermarken, Beschauzeichen und anderen Kennzeichnungen auf altem und neuerem Silber. 🪙 Egal ob du Sammler, Silberschmied oder einfach nur neugierig bist – tausche dich mit anderen Kennern aus, entschlüssele die Botschaften der Punzen und erfahre mehr über die Geschichte deiner Silberobjekte!

Forumsregeln

Um eine möglichst präzise Bestimmung deiner Silberstempel und Punzen zu gewährleisten, beachte bitte folgende Regeln:

Bilder des Gegenstands: Stelle Bilder des gesamten Silbergegenstands zur Verfügung.
Makroaufnahmen der Punzen: Fotografiere alle Punzierungen als Makroaufnahme einzeln, damit die Details gut erkennbar sind.
Informationen : Gib zu Anfragen alle vorhandenen Informationen an, z.B. Gewicht, Abmessungen und Fundort bzw. Herkunft

Wertbestimmung:

Beachte bitte, dass eine exakte Wertbestimmung im Forum schwierig ist, da der Silberpreis und der Geschmack der Käufer variieren. Wir helfen dir aber gerne, Informationen zu Hersteller, Herkunftsland und Alter zu finden, um den ungefähren Zeitwert besser einschätzen zu können.

Anfragen ohne Bilder des gesamten Gegenstands können leider nicht beantwortet werden.

So sorgen wir gemeinsam für ein effizientes und informatives Forum! 😊

  • Benutzeravatar
  • atzenhofer Offline
  • aktives Mitglied
  • Beiträge: 76
  • Registriert:Freitag 27. August 2021, 13:51
  • Reputation: 111

Fischbesteck AN S:84

Beitrag von atzenhofer »

Hallo zusammen,

ich habe mal wieder ein Mysterium an Land gezogen, zumindest für mich ist es das.

Ein Fischbesteck mit den Punzen "AN" und "S:84"
Durch die 84 wäre ich zur Annahme russischer Herkunft verleitet gewesen, allerdings finde ich keine Erklärung für das "S:"
Neben Russland ist mir nur noch Iran bzw. Persien bekannt, welche "84" Punzen verwenden. Letzteres halte ich aber eher für unwahrscheinlich.

Offenbar war das Monogrammfeld schon einmal bestückt, wurde aber bereits unsanft wieder neutralisiert.

Gekauft wurden die beiden Teile in Mittelfranken.
Das Gewicht und die Länge betragen 53 Gramm und 185mm bei der Gabel sowie 66 Gramm und 210mm beim Fischmesser.
Die Punze auf dem Bild ist vom Messer, bei der Gabel ist sie nur noch zu erahnen, aber gleich.

Wie immer schon mal vielen Dank
Viele Grüße
-atzenhofer
20250129_161135.jpg
20250129_161135.jpg (599.41 KiB) 166 mal betrachtet
20250129_161246.jpg
20250129_161246.jpg (435.52 KiB) 166 mal betrachtet
20250129_161327.jpg
20250129_161327.jpg (186.38 KiB) 166 mal betrachtet
Spieler sind Menschen, die dem Glück eine Chance geben
  • Gelegenheitssammler Offline
  • sehr erfahrenes Mitglied
  • Beiträge: 2244
  • Registriert:Sonntag 24. Mai 2020, 18:37
  • Reputation: 4364

Fischbesteck AN S:84

Beitrag von Gelegenheitssammler »

Hallo atzenhofer,

den Beschreibungen nach hatte hier bereits jemand nach dieser Kombination von Punzen "AN" und "S:84" gefragt. Leider gibt es die Bilder nicht mehr.
[Gäste sehen keine Links]

Der genannte Adam Nagalski (1862-1944) wird auch hier erwähnt, mit wohl exakt dem selben Muster wie bei Deinem Besteck.
[Gäste sehen keine Links]

Demzufolge wäre das Besteck in Polen hergestellt worden, wohl in der Zeit zwischen 1915 und 1920. Aber den Zuschreibungen im Netz misstraue ich mittlerweile. Vielleicht wissen die Spezis mehr bzw. genaueres.

Beste Grüße
Der Gelegenheitssammler
  • emilio Offline
  • aktives Mitglied
  • Beiträge: 136
  • Registriert:Freitag 28. Juni 2024, 08:39
  • Reputation: 151

Fischbesteck AN S:84

Beitrag von emilio »

Hallo

der @Gelegenheitssammler hat da schon einiges rausgefunden.
Was ich noch nachreichen kann sind ein paar Infos:
AN:
...im ersten 1/4 vom 20. Jahrhunderts von Adam Nagalski (Lebensdaten 1862-1944, Aktiv ab 1894.

S:84:
polnische Zwischenmarke von 1915–1920 und polnische Staatsmarken von 1920–1931

Sowie Bilder der Punzen; z.B.
[Gäste sehen keine Links]
Etwa knapp über Mittig wo 'Charles C. Cage writes'
[Gäste sehen keine Links]

Bester Gruß

Emilio
  • Benutzeravatar
  • nux Offline
  • sehr erfahrenes Mitglied
  • Beiträge: 16366
  • Registriert:Montag 2. Juli 2018, 20:39
  • Reputation: 27550

Fischbesteck AN S:84

Beitrag von nux »

Hallo zusammen :)
Gelegenheitssammler hat geschrieben: Mittwoch 29. Januar 2025, 22:53 in Polen hergestellt worden, wohl in der Zeit zwischen 1915 und 1920.
das sehe ich auch so, nur sollte man vllt. auch hier bissl dazu schreiben - z.B., dass es kein S: ist, sondern eigentlich SR für Polnisch Srebro=Silber. Und das zusammen mit der dem 'alten russischen' Feingehalt von 84 zolotniki = 875/1000 - also SR84. Oft auch zu finden in einem Oval, das dem russischen noch ähnelte wie da mit dem kleinen SR und der typischen 84 [Gäste sehen keine Links] - da auf dem Kopf stehend [Gäste sehen keine Links]
Gesagt wird auch, das tw. vorhandene Punz-Stempel verändert wurden: die 84 bleib und aus dem kokoshnik wurde das SR herausgearbeitet

Das wurde so nach dem Abzug der Russen aus Warschau u.a. bisher belegten Gebieten bis zur Einführung des neuen Punzierungssystems (der 1918 gegründeten Zweiten Polnischen Republik) am 1. September 1920 verwendet. Manchmal findet man auch die Angabe 1916-1921, das vllt. vorsichtiger nehmen.

Da es damals keinen Staat Polen gab, findet man das auch in keiner der ansonsten ausführlichen Dokumentationen wie z.B. beim Beschauamt in Warschau. Und in russischer Literatur - nicht mehr.
In einem Buch wird es wohl stehen [Gäste sehen keine Links]
lies vllt. da mal, was Bekas schreibt [Gäste sehen keine Links]

Es gibt online aber auch durchaus Beispiele dazu mit MZ anderer Hersteller, die zu der Zeit aktiv waren wie Piotr Łątkowski, Mendel Rozenblat, Krupski i Matulewicz u.a. – der Stil damals vorwiegend Empire-artig
[Gäste sehen keine Links]
[Gäste sehen keine Links]
[Gäste sehen keine Links]

Adam Nagalski (1862-1944, Silberwarenhersteller in Warschau, zusammen mit Antoni Psyk zwischen 1894 und 1917) – gibt Meistermarken mit dem Nachnamen ausgeschrieben und eben die Initialen AN. Dort auf einer späteren Gabel mit gleichem Besteckmuster wie hier gezeigt [Gäste sehen keine Links]

machte aber auch sowas [Gäste sehen keine Links] - und [Gäste sehen keine Links] - und da steht, dass Adam Nagalski Eigentümer der größten Medaillen- und Gravur-Werkstatt in Warschau war und sich zudem auf religiöse Objekte spezialisiert hatte.

Gruß
nux
  • Benutzeravatar
  • atzenhofer Offline
  • aktives Mitglied
  • Beiträge: 76
  • Registriert:Freitag 27. August 2021, 13:51
  • Reputation: 111

Fischbesteck AN S:84

Beitrag von atzenhofer »

Wow, vielen Dank euch allen für die sehr schnelle Lösung des Rätsels und die vielen Hintergrundinfos dazu. 🤗
Spieler sind Menschen, die dem Glück eine Chance geben
  • Benutzeravatar
  • nux Offline
  • sehr erfahrenes Mitglied
  • Beiträge: 16366
  • Registriert:Montag 2. Juli 2018, 20:39
  • Reputation: 27550

Fischbesteck AN S:84

Beitrag von nux »

Nachtrag, falls man das jemand vllt. mal brauchen können sollte - aus einem alten Katalog (1998, Papier, Auktion Siedem Gwiazdy (?) ) noch was zur Historie rausgesammelt; mangels Material nicht überprüft, also vorsichtig, wenn

In den späten 1870er Jahren gründete ein Anton Riedel einen Betrieb, der 1883-1886 als Werkstatt und Lager für Gold- und Silber- und Goldwaren in der Bielańska-Straße 21 genannt wird. Vermutet wird, dass er diese von einem Goldschmied namens Zagórowski übernommen hat, dessen Aktivität 1874 endete. Ab 1905 lautete die Adresse Bielańska-Straße 16; das Sortiment umfasste vor allem silberne(s) Tafelgeschirr, Zuckerdosen, Salzfässer, Platten, Tintenfässer, Kerzenständer, liturgische Gefäße und Judaica. Objekte von Riedel zeigen neoklassizistische als auch andere Stilmerkmale des Historismus mit Barock- und Rokoko-Nachstellungen.

Im Jahr 1907 wurde das Unternehmen von Adam Nagalski und Anton Psyk übernommen. Das /die kombinierten Meisterzeichen dieser Goldschmiede kommen zusammen mit den Punzen des Warschauer Prüfamtes von 1896-1915 auf deren Erzeugnissen vor.
Nach einer anderen Quelle schied Psyk aber erst 1917 aus dem Unternehmen aus.

In der Zeit danach (ohne genaueres Datum) lässt sich dann eben die Firmierung nachweisen ‚Adam Nagalski, Pierwsza Krajowa Fabryka Medali w Warszawie przy ulicy Bielańskiej 16‘ oder auch abgekürzt Kraj. Fabr.Medali, A. Nagalski‘ ; übersetzt etwa ‚Adam Nagalski, Erste Nationale Medaillenfabrik in Warschau, Bielańska-Straße 16‘

1938 werden dann Adam und Stanisław Ferdynand Nagalski als Eigentümer und Geschäftsführer genannt; als weitere Mitarbeiter Stefan Czesław, Franciszek Nagalski, Aniela Kuran und Leokadia Nowakowska. Der Betrieb oder die Fabrik spezialisierte sich auf die Herstellung von Besteck, Kirchengegenständen, Abzeichen, Medaillen und Sportauszeichnungen.
  • Vergleichbare Themen
  • Antworten
  • Zugriffe
  • Letzter Beitrag
    • Fischbesteck Silber, 12-teilig (Wilkens und Söhne?)
      von Daniwankenobi » » in Silberbesteck 🥄
    • 7 Antworten
    • 837 Zugriffe
    • Letzter Beitrag von rup Verified
    • eventuell ein Fischbesteck - gefunden im Keller
      von ehekonto » » in Silberstempel & Silberpunzen 🔎
    • 2 Antworten
    • 651 Zugriffe
    • Letzter Beitrag von nux
    • Fischbesteck BOHRMANN mit Punze Schwan oder Ente?
      von KunstkatalogeVONhand » » in Silberbesteck 🥄
    • 2 Antworten
    • 2919 Zugriffe
    • Letzter Beitrag von KunstkatalogeVONhand
    • Jugendstil Fischbesteck Bruckmann Werksentwurf?
      von WerWieWann » » in Silberbesteck 🥄
    • 11 Antworten
    • 5757 Zugriffe
    • Letzter Beitrag von WerWieWann
    • Silbernes Fischbesteck, suche Hersteller
      von Studionippes » » in Silberbesteck 🥄
    • 2 Antworten
    • 1830 Zugriffe
    • Letzter Beitrag von redfox
    • Fischbesteck mit unbekannter Punze
      von stephanjoachim » » in Silberbesteck 🥄
    • 2 Antworten
    • 388 Zugriffe
    • Letzter Beitrag von stephanjoachim
Zurück zu „Silberstempel & Silberpunzen 🔎“