Hallo liebe Silberfreunde,
am Wochenende hatte ich mal versucht, ein altes Rätsel zu lösen. Das Beschauzeichen ist ein Schwan mit einer 12 und das Meisterzeichen ist FW/M. Datiert ist der Löffel 1819.
Im Buch von Scheffler über die Goldschmiede Nord- und Ostdeutschlands wurde diese Marke fälschlich unter Vorbehalt der Stadt Schwanebeck zugeschrieben (S.354 Nr1 BZ#712 MZ#713).
Interessant dabei ist jedoch, dass dort ein Esslöffel mit einer Punktgravur von 1794 aufgeführt wird.
Jedenfalls ist sicher, dass es sich hier nicht um Schwanebeck, sondern um Kolberg handelt. Kolberg hatte mehrere Beschauzeichen. Im 17. und bis zur Mitte des 18.Jh. waren es Schwan/ gekreuzte Salzhaken und 12 in einer Marke. Später dann waren es gekreuzte Salzhaken und 12 und dann im 19. Jh. war es der Schwan mit einer 12.
Nun zu den Meistern. Die Kirchenbücher sind online einsehbar auf einer polnischen-Archiv-Seite.
Hier zum Beispiel für die Nikolaikirche bzw. St. Georgenkirche
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Die Marienkirche habe ich schon weitestgehend durchgeackert. Der Vorteil dieser Seite ist, dass man sie ohne Anmeldung besuchen kann und sogar die Bücher downloaden kann. Wenn Transkribus noch kostenlos wäre (was es leider nicht mehr ist), könnte man nun eine KI nach allen Gold- und Silberarbeitern und Juwelieren suchen lassen.
Fall es mal jemand versuchen möchte und die alte Schrift lesen kann ... :kissing:

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