Guten Tag und nö, das ist kein Kantinenbesteck sondern "normale" Kriegesproduktion. In dem Fall von Bruckmann, es ist das sog. Perlbesteck, entworfen vor 1914 von Karl Gross. Ich kenne diese Marken-Kombination von 1917 und Eisernem Kreuz nur auf Mustern der Firma Bruckmann und auch nur mit 1917, nicht mit anderen Jahreszahlen. Die Marke "Stahl" taucht in sehr ähnlicher Form aber auch auf Bestecken anderer Hersteller dieses Zeitraums auf, etwa von Wellner, vielleicht hatte sich die Besteckindustrie bei dieser Kriegsproduktion darauf geeinigt oder eines dieser Materialbewirtschaftungsämter hatte das angeordnet. Ich dachte ja erst, das ist die Verkäufermarke des Stuttgarter Hauhaltswarenhändlers Stahl, aber an einem Teil schimmerte unter der Versilberung (mit 90 erstaunlich hoch für die späte Kriegszeit) so ein graues Metall durch, kein Messing und kein Weißmetall. Da wurde ich brutal: an einem abgerockten Löffel von Wellner mit Marke "Stahl" habe ich mit einer Feile eine Kante und die Unterseite bearbeitet, bis die Versilberung offensichtlich weg war. Und dann nass gemacht und liegen lassen. Sah nach einer halben Stunde so aus (sorry, kein grösseres BIld mehr vorhanden):

- 1914-1918 Stahl Wellner zug Kreuzband b.JPG (48.03 KiB) 1437 mal betrachtet
frischer Rost, also wirklich Kohlenstoffstahl als Unterlage und nicht der Händler Stahl. Brutale Methode, zugegeben, aber aussagefähig. Ob es im Zweiten Weltkrieg dann wieder solche Bestecke gab - keine Ahnung. Gruss marker