Rolandum hat geschrieben: ↑Sonntag 24. September 2023, 13:11
Ähnliche über die Bildersuche gefundene Objekte werden dem Jugendstil zugeordnet. Ob das hier zutrifft, vermag ich aber nicht zu sagen.
Hallo :slightly_smiling_face:
das wird gerne gemacht, ja, aber bei dieser Art Weingläsern gilt es ein paar Dinge zu differenzieren. Sie können aus der Zeit sein oder auch nicht. Ich versuche mal ganz allg. ein paar Sachen dazu aufzuzeigen, vllt. gibt das einen ersten Einblick. Im ersten Link die mit den breiten Trompetenfüßen ignorieren, auch da kommt es zu Fehlbezeichnungen andersherum.
Das sind von der Form her 'echte' Römergläser, auch Rheinwein- oder Schoppengläser genannt. Zudem werden in FR andere Abgrenzungen/ Benennungen gemacht, als in DE - und umgekehrt.
klassisch, traditionell für Weißweine aus dem Elsass, daher ansonsten oft auch Riesling-Gläser genannt
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gibt es auch mit braunem Fuß
[Gäste sehen keine Links] - oder Fuß klar, Kelch bernsteinfarben - da sehr schöne optisch geblasene, die auch ein paar Jahre älter sein könnten
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und in allerlei olivgrünen Waldglas-ähnlichen Farben mehr oder weniger intensiv gefärbt dazwischen. Alte, mittlere und jüngere.
Und ja, auch Glühwürmchen sind darunter zu finden
[Gäste sehen keine Links] - und das ein Indiz für höheres Alter. Da will ich jetze nich weiter hin, denn zu Uran-, Vaseline- oder Ouraline-Glas kann man bei Bedarf auf Dutzenden von Seiten was finden & selber nachlesen.
Dann: Hans Christiansen, namhafter Entwerfer im Jugendstil - u.a. ihm wird die 'Erfindung' oder Neugestaltung von Weingläsern mit dem manchmal so genannten 'Entasis'-Stängel zugeschrieben. D.h. der ist mittig dicker, hat aber eher noch zarte Rundungen (im Vergleich mit dem im nächsten Absatz)
[Gäste sehen keine Links] - oder
[Gäste sehen keine Links] - noch
[Gäste sehen keine Links] - Entasis kommt dabei von antiken Säulen
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Bei seinen goldenen Rosen ist es (bis auf die Biertulpe), es genau umgekehrt, schlanke Taille und eine Verdickung ganz oben.
oder aber Peter Behrens, ebenfalls ein Künstler im Jugendstil und darüber hinaus - schau & staune, in grün mit optisch geblasener Kuppa in einer Form jener Zeit
[Gäste sehen keine Links] - dann: es werden i.F. nicht mehr alle Links gehen, ist grad bissl spät, um noch neue zu ziehen - aber darüber und wie es weiterging hatte ich mich schonmal ausgelassen
viewtopic.php?t=19791
ein Satz daraus hierher: "mittlerweile geht das tw. schon so weit, dass 'normale' Stängelgläser mit grünem Stiel so deklariert werden" - also als Jugendstil.
Als oder im Stil von Peter Behrens alle hübsch mit Bäuchlein
[Gäste sehen keine Links] - aber was davon von wann ist - ??
gemischte Truppe
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Demnach hast Du zuerstamal': Weißweingläser des Typs Riesling/Elsass. Wenn alle ein bisschen leuchten, dürften sie eh vor grob 1940 sein. Glas 1 mit dem kleinen (Lorbeer)-Laubkranz käme mir nach 1918 vor; 1920er Jahre vllt.. Glas zwei hat keine großen spezifischen Attribute; allerdings die Farbe des Stängels weist auf 'normales' Gebrauchsglas wahrscheinlich auch so um die Zeit hin. Nr. 3 scheint eine leichte Optik im Kelch zu haben; möglicherweise das älteste Glas. Alle zeigen einen kalten Rand, d.h. h. die Kuppa wurde nach dem Blasen abgesprengt und sauber glatt/gerade geschliffen. Warm wäre, wenn der so rundlich verschmolzen daherkommt.
Tja, mehr is'da nich' zu wollen, außer eben klein wenig erläutern...
Gruß
nux