Chinesische Vase (vermutlich Qing-Dynastie-Kaiser Kangxi)
Forumsregeln
Damit wir dir bei der Bestimmung deines Porzellans bestmöglich helfen können, beachte bitte folgende Regeln:
Bilder des gesamten Objekts: Stelle gute Bilder des gesamten Porzellanobjekts zur Verfügung.
Makroaufnahmen von Stempeln und Signaturen: Fotografiere alle Markierungen als Makroaufnahme einzeln, damit die Details gut erkennbar sind.
Stempel unter der Glasur? Gib an, ob sich die Stempel unter der Glasur befinden.
Informationen zur Herkunft und Historie: Teile alle vorhandenen Informationen zur Herkunft und Historie des Stücks mit. Gib möglichst die Abmessungen mit an.
So können wir uns ein umfassendes Bild von deinem Porzellanobjekt machen und dir die bestmögliche Unterstützung bieten.
- Der_Fragende Offline
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Chinesische Vase (vermutlich Qing-Dynastie-Kaiser Kangxi)
ich hätte gerne eure Einschätzung zu der, von mir vorgestellten, Vase. Sie stand ganz unscheinbar bei meiner Oma rum. Leider bin ich mit meiner Suche nicht wirklich vorangekommen und hoffe auf eure Hilfe.
Ich vermute, dass es sich um eine Vase aus der QING DYNASTY handelt zu der Zeit von Kangxi. Die Schriftzeichen, würde ich behaupten, sind per Hand gezeichnet und unter der Glasur. Sie ist ca. 34cm hoch und hat einen Umfang von ca. 64 cm.
Ich würde mich sehr über eure Hilfe freuen.
Liebe Grüße
Dennis
P.S: Ich hoffe das die Qualität der Bilder ausreicht.
- Sartre99 Offline
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Chinesische Vase (vermutlich Qing-Dynastie-Kaiser Kangxi)
dürfte eine Da Qing Kangxi Nian Zhi Marke sein, aus dem Zeitraum 1900-1930. Hier Nummer 780, Ende erstes Drittel: [Gäste sehen keine Links]
Finden sich einige in der Art im Netz, wie z.B. hier: [Gäste sehen keine Links]
Lieben Gruß
- Der_Fragende Offline
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Chinesische Vase (vermutlich Qing-Dynastie-Kaiser Kangxi)
Eine freche Nachfrage. Würde sich dafür ein Käufer finden, oder ist das eher unwahrscheinlich ?
Vielen Dank
- Schmidtchen Offline
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Chinesische Vase (vermutlich Qing-Dynastie-Kaiser Kangxi)
Das können wir hier ja schlecht beantworten.
In der Regel lässt sich aber alles verkaufen.
Irgendwo gibt es immer jemanden, der genau so etwas sucht
-
- nux Offline
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Chinesische Vase (vermutlich Qing-Dynastie-Kaiser Kangxi)
entweder (Deckel-)Vase, läuft aber auch tw. unter Ginger jar, Ingwertopf.
Die Marke besagt zwar, was drauf steht, aber die Diagnose / Annahme 'im Stil von' und ab Ende 19./Anf. 20. Jh. würde ich in dem Fall mitgehen. Auch wenn die Marke 'besser' ist, als die in dem Link. Das Stück sieht auch mir nicht nach 17./18 Jh. aus.
Und ja - natürlich wird auch so etwas gehandelt; mittlerweile selbst schon Vintage oder antik, bei qualitativ rel. guter Ausführung (nicht mit späterem Schrapel in einen Pott zu tun). Mittlerweile werden sie auch wieder in recht ansehnlich neu gemacht, aber eben nur fast so schön wie ältere... [Gäste sehen keine Links] - und da kann man was erkennen und mit heranziehen: je dunkler das Blau, desto jünger wahrscheinlich.
Für Vergleiche preislicher & sonstiger Art sollte man sich entsprechende Stücke mit diesem enorm populären Dekor aus ihrer Zeit heranziehen.
Ein Einschub zwecks allgemeiner Aufklärung noch - das sind Pflaumenblüten auf gebrochenem Eis (plum blossoms) - da ein wahrscheinliches Original aus der Zeit, wo eine Menge dazu untendrunter steht [Gäste sehen keine Links]
Die Pflanze / der Baum dazu ist 梅花 Prunus mume und der ist sehr-früh-Blüher, also tw. auch dann, wenn noch Winter herrscht [Gäste sehen keine Links]
Ein beliebtes Motiv in der chinesischen & japanischen Kunst und dem Kunsthandwerk, da es symbolisch für Durchhaltevermögen als auch Hoffnung & Erneuerung steht - Einblicke [Gäste sehen keine Links]
Also - sogar ohne Deckel, anzunehmen 19. Jh. in CH [Gäste sehen keine Links]
Obwohl nur eine 4-Buchstaben-Marke [Gäste sehen keine Links]
[Gäste sehen keine Links]
als Vase [Gäste sehen keine Links]
mit Stichwort 'jar' [Gäste sehen keine Links]
Behalten ist keine Alternative? nur mal so frech gefragt

Gruß
nux
- Der_Fragende Offline
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Chinesische Vase (vermutlich Qing-Dynastie-Kaiser Kangxi)
Da meine Frau sie hässlich findet und wir auch keinen grünen Daumen haben um die Vase mit Blumen auszustatten, kommt nur der Verkauf in Betracht.
Mit den von euch gegebenen Informationen, komme ich ein ganzes Stück weiter. Die Schwierigkeit ist jetzt, jemanden zu finden, der sie in die Hand nehmen und nochmals begutachten kann. Wir wohnen in Mecklenburg-Vorpommern und hier gibt es nicht viele Ansprechpartner.
Ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt, sie bei Sotheby´s vorzustellen, aber ich denke das wäre zu hoch gegriffen. Ebay ist für mich zu plump um sie dort anzubieten, oder was meint ihr?
Und noch eine Frage: Wie würde man eine Fälschung erkennen? Mir ist aufgefallen, dass der Hals der Vase nicht bemalt ist. Bei den genannten Beispielen, war er dies aber. Ist das ein Indiz?
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- nux Offline
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Chinesische Vase (vermutlich Qing-Dynastie-Kaiser Kangxi)
waah - was für ein Riesenspagat von da bis dort :')Der_Fragende hat geschrieben: ↑Dienstag 19. September 2023, 12:02 Würde sich dafür ein Käufer finden, oder ist das eher unwahrscheinlich ? ... mit dem Gedanken gespielt, sie bei Sotheby´s vorzustellen, aber ich denke das wäre zu hoch gegriffen.
Also mal langsam und von vorne und auch zu Fälschung. Erstens ist das hier ein Laienforum: es wird versucht nach Kenntnisstand, mit Hilfe von Markenverzeichnissen & bestem Gewissen eine Orientierungshilfe zu geben. Das aber ja auch nur anhand von Fotos. Das ist never ever als bindend zu verstehen. Jeder sollte - vor allem im Zweifel - weitere Fachmeinungen einholen, eine solche 'Diagnose' wie erfolgt überprüfen & untermauern zu lassen. Hier jetzt würde ich zu stufenweisem Vorgehen raten. Du hättest bspw. online erstmal noch zwei (bekannte) Möglichkeiten - bei gotheborg noch einreichen [Gäste sehen keine Links] - und damit im asianart Forum vorstellig werden [Gäste sehen keine Links]
Dann: die Wahrscheinlichkeit, dass eine Omi (Baujahr wäre mit zu berücksichtigen) was aus dem späten 19./Anf. 20. Jh. rumstehen hat, vllt. selbst schon geerbt, ist nicht so ungewöhnlich und höher, als was aus dem 17. Jh. (falls da nicht gerade Antiquitätensammler in der Familie rumsprangen) - aber ja nicht unmöglich.
Stichwort 'Fälschung' in dem Kontext - wenn das Dingen aus der angenommenen Zeit ist, ist es in gewisser Weise sowieso schon eine

Porzellan mit kaiserlichen Marken war ursprünglich nur für den kaiserlichen Hof bestimmt. Alles eben entsprechend auch nur vom Feinsten und sozusagen autorisiert. Daneben gab es auch noch sog. folk kilns, welche eben Gebrauchsgeschirr aus Porzellan & Keramik für die Allgemeinheit machte. Den ankommenden Europäern, die ja nur Fayence, Steingut & Co. kannten, lief das Wasser im Munde zusammen, bei den ach so feinen Sachen - das mussten sie haben und kauften und nahmen mit. Brachten es nach Hause und die Jagd begann. Von nur 'haben wollen' bis 'mehr Handel' und dazu 'auch selber machen wollen'. Das Weiße Gold.
Nun, die Chinesen rochen den Braten, witterten schnell Geschäft. Und da es ja gar nicht genug (damals schon tw. historisches) kaiserliches Porzellan gab, um die Nachfrage zu decken, wurde halt begonnen, für den Export zu produzieren. Da wohl schon begannen Nachahmungen 'im Stil von'. Das wurde auch gar nicht so eng gesehen, mehr als Reminiszenz auch an die Altvorderen. Die Langnasen wollen Ming? ham'mer nicht, könnte man aber ja ... Also machte man Ming mit Marken wie von dann und mehr/spätere im Laufe der Zeit. Und wurde quasi noch warm aus dem Ofen als 'alt' vrschifft. Das blieb halt so bei und gerade im Zuge des sowohl Japonismus als auch dem folgenden Historismus im ausgehenden 19. Jh. gab es einen neuen Hype. Weitere Wellen folgten noch in Abständen. Einfach formuliert: das sind die Gründe, warum es so viel chinesisches Porzellan gibt, welches nicht aus der Zeit der Marken ist, welche drauf sind. Gier hier & da. Besitz, Geschäft - money makes the world go round.
Solche Objekte, welche inzwischen um die 100-150 Jahre alt sind und damit selbst als antik anzusehen, tja. Wird man eben daher nicht mehr so wirklich als Fälschungen ansehen, sondern in diesem Kontext als eigene Kategorie bewerten. Im Stil von Kangxi eben. Dazu muss aber eben auch gesichert sein, dass ein Objekt in dieser angenommenen Periode hergestellt wurde.
Da wird es aber eben schwierig, nur über die Marken zu gehen - lies Dir bitte nochmal den Absatz da unter Kangxi durch, ggf. Translator verwenden [Gäste sehen keine Links] - kurz: einen Großteil der Kangxi-Zeit waren die kaiserlichen Zeichen gar nicht erlaubt und stattdessen ältere verwendet, Symbole oder auch nur ein leerer Doppelkreis. Gegen Ende hin wurden dann doch kaiserliche sechs-Zeichen-Marken zulässig, diese aber in einem Doppellinien-Kreis.
Bei vier-Zeichen-Marken gab es nur eine erlaubte: die erkennbar an einem quadratischen Doppellinien-Rahmen, diese aber auch nur, wenn etwas in einer kaiserlichen Werkstatt bemalt wurde. Diese sind zuallermeist auch Aufglasur.
Keine Regel ohne Ausnahme - und dabei ist das Objekt selbst dann mit zu betrachten. Neben einigen anderen Erzeugnissen für 'Gelehrte', wo es vorkommen durfte, waren es gerade die mit Pflaumenblüten dekorierten Stücke, wo sechs-Zeichen Marken ohne Doppelkreis zulässig waren. Und diese sowohl vertikal, als auch horizontal geschrieben. Tja. Das ist hier der Fall - Dekor und Marke sind nicht unstimmig. Insofern ist das auch nicht ungefährlich, nur mal schnell anhand von so einem Markenbild zu einem Urteil zu kommen...
Ob das originale Zeit ist oder die zweite sozusagen: wie ist der Scherben, wie die Glasur, wie die Bemalung: da kommt dann meist in-die-erfahrene-Hand-nehmen müssen klar dazu. Hier für mich waren jetzt der Standring und die eher 'weiche', großzellige Bemalung des 'gesprungenen Eises' ein Anhaltspunkt. Dort im Museum aus der Zeit nochmal als Vergleich dazu - da kann man eben auch die dargestellten scharfen Risse, Sprünge, crackles gut erkennen [Gäste sehen keine Links]
Zumindest spricht auch das Gesamtbild gegen wesentlich später, da dann die Gummistempelei der vier-Zeichen-Marken einsetzte, welche man klar identifizieren kann. Und Farbe & Qualität einfach ''anders' sind. Insofern - käme halt auch drauf an, wie lange schon in Besitz (dazu ist nichts bekannt? oder woher?) - würde ich erstmal zwar nicht von einer noch neuzeitlicheren Nachstellung/Fälschung ausgehen - kann das aber auch nicht ausschließen.
Stufe drei wäre dann eben, Kontakt zu Fachleuten im richtigen Leben zu suchen; ggf. auch mehrere und auch hin bis zu hoch aufhängen. Erst dann, mit belastbaren Ergebnissen, kann man sich wirklich über einen Verkauf, möglichen Preis, wo & wie, tatsächlich Gedanken machen. Nicht so aus dem Lameng, das ist rel. sinnfrei.
- Der_Fragende Offline
- Neuling
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Chinesische Vase (vermutlich Qing-Dynastie-Kaiser Kangxi)

Dafür das dies hier ein Laienforum ist, bekommt man echt tolle Antworten! Lob und Anerkennung!
Ich werde nun weiter recherchieren und mich mal schlau machen, ob ich noch sachkundige Händler finde. Ich habe jetzt auch bei Catawiki nach einer Meinung gefragt. Mal sehen was da raus kommt.
Leider kann ich dir nicht sagen woher Oma die Vase hat und wie lange die schon bei ihr ist. Sie hatte auf jeden Fall eine Menge Zeug, unter anderem auch Porzellan. Eins hab ich durch dieses Forum auf jeden Fall gelernt...Porzellan ist geil! :')
Liebe Grüße
Dennis
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