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Russisches Silberkännchen mit Adlerpunze?

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Russisches Silberkännchen mit Adlerpunze?

Beitrag von SveA »

Hallo,
ich habe hier noch ein Fundstück: ein kleines Silberkännchen anscheinend aus Russland ich habe mit Google schon einiges rausgefunden aber noch nicht alles.
A.M. ist ein St. Petersburgerbeschaumeister AN Mitin das Jahr ist 1849 un dann kommt mit der 84 der Silbergehalt und dann das Stadtwappen St. Petersburg. Ist das alles richtig?

Aber was bedeutet das Adler mit dem H drin. Ist das nicht das Wappen des Zarenhauses? Aber warum ein H?
Und dann das Wappen auf der Seite der Kanne? Was bedeutet das?

Wäre super, wenn mir hier jemand weiterhelfen könnte?
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IMG_0913.jpg (91.79 KiB) 804 mal betrachtet
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IMG_0942.jpg (50.05 KiB) 804 mal betrachtet
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Russisches Silberkännchen mit Adlerpunze?

Beitrag von dievo »

Hallo,

Die Krone über dem Wappen hat sieben Zacken, es handelt sich also um eine Freiherrnkrone, die den Rang eines Barons oder Freiherrn symbolisiert. Diese Form der Freiherrnkrone galt in Deutschland, Österreich, Polen und Russland. siehe dazu hier:

[Gäste sehen keine Links]

Bei den Punzen bin ich leider kein Experte.

Liebe Grüße, dievo
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Russisches Silberkännchen mit Adlerpunze?

Beitrag von nux »

Hallo :slightly_smiling_face:

bei Stempelungen / Punzierungen aus Russland bzw. welchen die danach aussehen, muss man zwecks Beurteilung jedes kleinste Detail erkennen können. Und zwar richtigritzerattenscharf !! allein schon, dass hier Teile zu fehlen scheinen oder wischi-waschi gemacht aussehen, erregt ersten Verdacht. Gerade bei Namen wie Sazikov oder irgendwelchen Hoflieferanten-Insignien. Es gibt einfach sehr viel Schmu in dem Bereich.

Woher stammt Dein Fundstück denn? Dann: alle Fotos sind mit unter 100 KB viel zu klein, das dritte auch zu undeutlich für den Zweck. Bilder bei Tageslicht draußen machen; ggf. durch eine Lupe; auch das Wappen separat & groß zeigen.

Gruß
nux
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Russisches Silberkännchen mit Adlerpunze?

Beitrag von SveA »

IMG_0956.jpg
IMG_0956.jpg (234.34 KiB) 767 mal betrachtet
Ich habe nochmal ein Foto in voller Qualität beigefügt.
Das Kanne ist ein Familienerbstück: Die Familie trägt tatsächlich noch den Freiherrn Titel
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Russisches Silberkännchen mit Adlerpunze?

Beitrag von nux »

dasist vieeel besser ;) , danke
SveA hat geschrieben: Freitag 15. Oktober 2021, 20:37 ein Familienerbstück ... tatsächlich noch den Freiherrn Titel
oha - :$ - das ist dann tatsächlich erstmal auch ein etwas anderer anderer Hintergrund, als sonst oft.

was Du oben schon dazu geschrieben hast stimmt allerdings nicht. Dann also ins Buch geguckt, anderswo noch weiter und auseinander genommen
- unten rechts: der Hl. Georg auf dem Pferd mit Lanze, den Drachen pieksend, das ist die Stadtmarke (und ja auch das Wappen) von Moskau
- unten mittig der Feingehalt 84 zolotniki, entsprechend 875/1000 Silber
- unten links, oberes Feld Beschaumeister А•К = Андрей Антонович Ковальский ::: A•K Andrey (Andrej, Andrei) Antonovich Kovalski, aktiv 1821-1856 (P-L #2109); unteres Feld die Jahresangabe 1849 - in der Liste dort [Gäste sehen keine Links] und noch dazu dort oben rechts in der Spalte ein Bsp. mit 1846 (aber anderem Meisterzeichen) [Gäste sehen keine Links].

- in der Mitte der Namenszug САЗИКОВЬ::: SAZIKOV , über dem sich ein zweiköpfiger Adler mit Krone befindet (P-L #2859), ist der des Herstellers. Also die Marke der Firma Sazikov; der Gründer starb schon in den 1830 oder in den 18dreißigern). Den folgenden Beitrag aus einem anderen Forum nehme ich nur wg. der einen Abb. aus dem Buch (Mitte der Seite, da rechts) und der wunderhübschen Punzierung darunter dazu (auch wenn anderer Beschauer) [Gäste sehen keine Links] - weil auch in dieser Insider-Diskussion scheinen (mir momentan) noch nicht alle Eckdaten völlig richtig oder gesichert? aber erstmal weiter, komme gleich dahin
SveA hat geschrieben: Freitag 15. Oktober 2021, 14:52 was bedeutet das Adler mit dem H drin. Ist das nicht das Wappen des Zarenhauses? Aber warum ein H?
letzte Frage zuerst: das ist ein kyrillischer Buchstabe, der aussieht wir ein Н - er meint N. Und damit ihn - Zar Nikolaus I. [Gäste sehen keine Links]

Dieses Wappen-Symbol durfte auch führen, wer als "Lieferant des Hofes Seiner Kaiserlichen Majestät ::: Поставщик Двора Его Императорского Величества" ernannt wurde.
Der entsprechende wiki-Artikel ist nicht mit denen in anderen Sprachen zum Thema 'Hoflieferant' allgemein verknüpft, da er eben landesspezifisch ist; muss man separat aufrufen [Gäste sehen keine Links]
daraus folgende zwei Sätze durch den Übersetzer geschickt

- Im Jahr 1824 erhielten Kaufleute, die ständig Waren an den Hof lieferten, das Recht, 'Lieferant des Hofes Seiner Kaiserlichen Majestät' genannt zu werden.
- 1856 führt Alexander II. den Ehrentitel „Lieferant des kaiserlichen und großherzoglichen Hofes“ ein, genehmigt die Satzung und die Art des Zeichens. Im März 1856 wurde ein Dekret erlassen, nach dem Künstler, Lieferanten, Handwerker und Fabriken, die mit den Höfen des Kaisers und der Kaiserin zusammenwirkten, das Recht hatten, das Staatswappen zu führen. Lieferanten der Großherzöge und Prinzessinnen sollten das Staatswappen auf dem Schild haben, aber mit den Initialen der Großherzöge

pickt man sich nun aus der alphabetischen Liste die Firma Sazikov und deren Historie heraus [Gäste sehen keine Links] - bzw. mit Translator [Gäste sehen keine Links] - kann man da Folgendes finden "Im Jahr 1837 erhielt Ignatiy Pavlovich Sazikov das Recht, als Hofhersteller von Silberprodukten bezeichnet zu werden, ein Analogon des Hoflieferanten." ok, aber die Sache mit dem 'Recht darauf, das Staatswappen zu führen' kam doch erst 1856?

Auf Deinem Kännchen steht 1849 und ich kann die vorgenannten kollidierenden Infos momentan nicht sauber verifizieren. Auch wenn ein Teil formal zu stimmen scheint - soweit meine Wenigkeit das sehen kann - aber die Fehlstellen der Stempelung sind zudem schon auffällig; Abnutzungen an der Stelle sind doch eher nicht zu erwarten. Eine andere Sache ist noch, dass man online/russisch (westliche Quellen beiseite gelassen, da gibt es bestimmt alles und noch viel mehr) keine eindeutig / sicher zugeordneten Stücke in dieser Kombination (Marke Namenszug & Doppeladler) auftun kann? also Sazikov mit Kovalski :thinking: gibt zwar das eine oder andere, aber drin steckt'mer nicht [Gäste sehen keine Links] - andererseits wäre es eigentlich kein Wunder, denn Kovalski war nur bis 1856 aktiv und (wenn meine Theorie stimmen sollte) führte Fa. Sazikov das Staatswappen erst/frühestens ab 1857 mit ... ...

Da hieße es mal wieder: einen richtigen Experten im richtigen Leben dazu fragen, ob das Stück authentisch/aus der Zeit sein kann.

Wenn Du noch etwas zu dem Wappen seitlich wissen möchtest, bitte auch davon ein so schönes, großes Bild noch - wenn Du einen Namen aus der Familie für mich dazu hättest, den eben per PN. Dann könnte man gucken, ob eine Identifikation möglich wäre.
  • marker Offline
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Russisches Silberkännchen mit Adlerpunze?

Beitrag von marker »

Guten Tag, was mir auffiel:

1) die Lötstelle am Fuß ist sauschlecht gemacht. Da sollte man von einem Hoflieferanten Besseres erwarten. Einerseits. Andererseits: ähnlich miese habe ich auch an anderen Teilen zaristischen Silbers gesehen, bei denen es keine nennenswerten Zweifel an der Authentizität gab (die allerdings auch nicht von einer der Handvoll "großen" Firmen der Zeit waren).

2) Der Griff dürfte hohl gearbeitet sein, nicht massiv. Sowas geht bei dieser Form eigentlich nur mit maschinell vorgefertigten Teilen, die dann verlötet werden. Händisch ist das viel zu aufwendig. Nur - wer das Löten am Griff dann sauber hinbekommt, sollte am Fuß nicht so versagen. Hm. Könnte sein, daß auch Sazikov/Sasikow mit vorgefertigten Teilen anderer Provenienz gearbeitet hat oder das ganze Stück ein Sekundärfabrikat ist, das dann erst von S. gestempelt wurde. Sowas haben in Deutschland auch ganz renommierte Formen zu dieser Zeit schon gemacht (s. die Verwendung von Bruckmann-Fertigteilen resp. ganzen Stücken).

3) Was mich am meisten irritiert: dicke Kratzer an der Unterseite, die auch maschinell nicht mehr komplett rauspoliert werden können, sollten, wenn sie quer über die Marken verlaufen, auch auf der Oberseite der Marken zu sehen sein. Scheint mir hier nicht wirklich der Fall zu sein. Was eigentlich nur möglich wäre, wenn die Punzierung NACH dem Entstehen heftiger Gebrauchsspuren erfolgte.

Hmhm. Makes me wonder... Gruss marker
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Russisches Silberkännchen mit Adlerpunze?

Beitrag von Gelegenheitssammler »

Hallo allerseits,

bis jetzt habe mich ja nur am Mitlesen erfreut, (Danke mal wieder für das tiefe Gründeln!) aber jetzt habe ich doch eine Nachfrage zu markers Anmerkung.
marker hat geschrieben: Samstag 16. Oktober 2021, 09:57dicke Kratzer an der Unterseite, die auch maschinell nicht mehr komplett rauspoliert werden können, sollten, wenn sie quer über die Marken verlaufen, auch auf der Oberseite der Marken zu sehen sein. Scheint mir hier nicht wirklich der Fall zu sein.
Meiner Meinung nach gibt es an dieser Stelle einen Kratzer, welcher auch über die Punzierung verläuft.
Screenshot_20211016-105631_Ecosia.jpg
Screenshot_20211016-105631_Ecosia.jpg (163.74 KiB) 725 mal betrachtet
Welche andere Stelle ist von dir denn gemeint?

Beste Grüße
Der Gelegenheitssammler
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Russisches Silberkännchen mit Adlerpunze?

Beitrag von nux »

Gelegenheitssammler hat geschrieben: Samstag 16. Oktober 2021, 11:05 Kratzer
auch mögliche Details und ggf. gute Indizien. Aber schau Dir lieber mal ganz genau - und damit meine ich im 0,1 mm-Bereich - die Schrift bei САЗИКОВЬ an. Nicht nur, dass sie 'tanzt' und die Abstände zu unregelmäßig sind. Es gibt m.M. an jedem Buchstaben Abweichungen vom Original - und das sind keine, die sich durch schlechte Stempelung alleine erklären ließen. Allein schon das zu breite И, das З mit zu kleinem Oberteil, das К ohne Schwung im Beinchen, C und O gebaucht an den Außenseiten usw.. Dort mittig, unter den Gabeln, sind noch zwei wohl dafür ganz brauchbare Punzenbilder [Gäste sehen keine Links] - von dem mir etwas patschert wirkendem Federvogel noch ganz abgesehen - könnte sein, er hält bissl die Köpfe zu schräghochgereckt & das Zepter zu weit von sich weg?
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