Russische Dose
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- Dastn Offline
- Reputation: 0
Russische Dose
Ich würde gerne eure Meinung zu diesem Stück erfahren. Es handelt sich hier um eine ca. 340g schwere Dose für Tee, Schnaps, o.ä. aus Russland. Gepunzt ist sie mit den Zeichen B.C 1888 84 und wohl von dem russischen Künstler Ovchinnikov.
Liebe Grüße
Dastn
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- lins Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
- Beiträge: 6048
- Registriert:Mittwoch 5. August 2015, 14:05
- Reputation: 19433
Russische Dose
willkommen im Forum.
Den Künstler-Stempel „Ovchinnikov“ gibt es unter dem nächsten Link, allerdings wird der erste Buchstabe dort als "M." interpretiert, obwohl ich bei Dir eher ein kyrill. "П" sehe. (P)
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(Zwei Drittel runterscrollen bei Kyrill. "M" gucken.)
Der hat von 1835 - 1882 gelebt.
Der Assay Stempel sagt B. C. 1888.
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Der Stadtstempel zeigt auf Moskau, der von 1896 scheint mir zu passen.
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Aber das wusstest Du wahrscheinlich schon, weil Du den Namen auch schon genannt hast.

Eigentlich hattest Du auch nur nach unserer Meinung gefragt. Steht schön da, das Teil. slightly_smiling_face:
Als Wermutstropfen habe ich allerdings auch das gefunden
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>>There's a wide production of modern silver artifacts with fake Tsarist Russia hallmarks. They come from Poland, Ukraine, Romany, Hungary and other East European countries.
There are more or less three groups of fakes:
- Total fakes ( absolutely new): all the cloisonné enamel kovshi, beakers, cigarette cases, spoons etc. Niello (not real niello but chemical oxydised), Fabergé and fantasy, Judaica of all kinds
- Authentic Russian silver but "upgraded" with the best names like Ovtschinnikov, Gratschev, Klingert, Fabergé etc. <<
Und hier zum Vergleich ein vielleicht echter Stempel von unserem Künstler. Beachte bitte das deutliche "M." am Anfang, das ich oben bei Deinem Stück schon angemerkt hatte.
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Die folgende Dose habe ich noch aus dem Cache gefischt, da ist die Stempelung mit Deiner fast identisch, aber auch ohne das "M" am Anfang
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Aber hier wird wenigstens das "P." erklärt: Dein Künstler heißt also "Pavel" mit Vornamen. Ein weites Forschungsfeld also.

Die Spezialisten hier werden sich sicher noch dazu äußern.
Erstmal Gruß
Lins
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- nux Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
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- Registriert:Montag 2. Juli 2018, 20:39
- Reputation: 27682
Russische Dose
& willkommen
Was vor allem klar interessant wäre, wenn Du noch was zur Herkunft sagen könntest. Sollte die Uroma das Teil zur Hochzeit in den 1920er Jahren bekommen haben, wäre das allein schon vom Ansatz her eine ganz andere Kiste
@lins hat einige und vor allem wichtige Sachen schon angesprochen - mal sehen, ob man das weiter auseinanderklamüstern kann

Was auf 925-100 da ist - ??? lassen wir wohl besser vorerst wech und nehmen stattdessen die Stempelung dort zum Vergleich [Gäste sehen keine Links] auf [Gäste sehen keine Links] Nummer 46
Und zur Geschichte des Unternehmens dann da was [Gäste sehen keine Links] bzw. mit Translator [Gäste sehen keine Links]
auch dort zum Gucken (aber Vorsicht bei den Punzen !! siehe dann ganz unten dazu) [Gäste sehen keine Links]
Hm - schon nur damit - da werden bereits einige Sachen deutlich.
Der imperiale Adler hat bei Deiner Punze echt Federn lassen müssen, oder? und das im Vergleich eher schlichte Dekor statt hochfeinster Emaillearbeit ist schon - sage mal - auffällig.
Die Punzen mit der Jahreszahl und dem Beschaumeisterzeichen sowie dem Feingehalt sind irgendwie doppelt gestempelt - also 1888, 1886 oder 1868 - oder aber was soll das konkret sein? Da man aber besonders das eben nicht genau lesen kann, kann man eigentlich auch keinen genauen Abgleich der Stadtmarke oder der des Beschauers vornehmen.
Vielleicht so viel als Gedankenspiel: die Stadtmarke mit dem nach links gerichteten Reiter gab es lt. Postnikova-Loseva nicht vor 1891 (und dann bis 1896). Damit fällt aber für das [B.C] bzw. lateinisch V.S des Beschauers der oft genannte (und auch im vorgenannten Buch dokumentierte) Виктор Савинков : Viktor Savinkov eh weg.
Jetzt wird es komplizierter, denn es gibt eine Untersuchung darüber, ob es den überhaupt gab. Oder ob sowohl er und oder nur 2 oder 3 andere so gemarkt haben und das auch nach 1888.
[Gäste sehen keine Links] S. 4 PDF bzw. schlechter lesbar, aber geht grad noch so [Gäste sehen keine Links]
925-1000 führt eh nur die anderen Namen an [Gäste sehen keine Links]
Egal - erstmal noch zu Nachahmungen bzw. Verfälschungen. Nachahmungen sind Artikel neueren Datums mit 'alt aussehenden Stempeln', die z.T. eben durch Nicht-Konformität, nicht eindeutiger Zuordenbarkeit oder verschlagen doch auffallen .
Verfälschungen sind nicht weniger häufig - echtes, mehr oder weniger altes russisches Silber unbekannterer oder nicht identifizierbarer Meister wird 'gepimpt' - also ein 'guter Name' (wie Ovchinnikov, der in Auktionen erhebliche Beträge erzielen kann) samt Datierung durch Beschauzeichen hinzugefügt
Bsp. [Gäste sehen keine Links]
Ah ja - da ist die Form beim [B.C] mit den Einbuchtungen oben auch schon seltsam ähnlich wie bei der von Dir gezeigten Marke.
Davon findet man mehr, wenn man danach schaut. Und damit zurück zu jenem Link [Gäste sehen keine Links] und welchen von den dort gezeigten Punzen [Gäste sehen keine Links] halte ich ebenfalls für überstempelt und das Beschauzeichen dazu [Gäste sehen keine Links] vom L.F. Oleks (Л. Ф. Олекса) - ist auch eines der beliebten für, nun ja, 'Nachbesserungen' - solche Diskussionen gehen durch so einige Foren vgl. [Gäste sehen keine Links] bzw. [Gäste sehen keine Links]
Fazit: das sind nur ein paar Anhaltspunkte zu dem Themenkreis. Ich jedenfalls kann/will Dir dazu keine konkrete Aussage machen. Auch, weil so was nur von Bildern her viel zu unsicher ist. Da brauchst Du einen richtigen, guten Fachmenschen in real. Die Stempelung scheint mir aber erstmal auf Grund der angeführten Aspekte suspekt.
Gruß
nux
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- nux Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
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- Registriert:Montag 2. Juli 2018, 20:39
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Russische Dose
hi
Habe aber bisher keinen Hinweis darauf, dass es Punzen von 'anderen' Ovchinnikovs mit entsprechenden anderen Initialen gibt
Zum Thema welcher Abbildung von Punzen man trauen könnte -
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