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- reas Offline
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Menage
Hallo an alle,
war im Urlaub und habe mir diesen netten Menage Ständer ohne Gläser gekauft, der Zustand ist ziemlich schlecht aber irgendwie hat mir dieses zerkratzte Teil sehr gefallen...wollte herzlichst bitten um Altersbestimmung da ich mir unsicher bin, es ist wahrscheinlich versilbert, an einigen Stellen gibt es Abrieb. Es gibt keine Punzen nur eine gestempelte Ziffer vier und die Schraube sieht so nett nach Handarbeit aus.
war im Urlaub und habe mir diesen netten Menage Ständer ohne Gläser gekauft, der Zustand ist ziemlich schlecht aber irgendwie hat mir dieses zerkratzte Teil sehr gefallen...wollte herzlichst bitten um Altersbestimmung da ich mir unsicher bin, es ist wahrscheinlich versilbert, an einigen Stellen gibt es Abrieb. Es gibt keine Punzen nur eine gestempelte Ziffer vier und die Schraube sieht so nett nach Handarbeit aus.
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- nux Offline
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Menage
auch Hallo
hatte den Beitrag noch gar nicht gesehen - sorry.
Die Stilelemente sind ja beschreibbar: Lyra-förmige Füßchen mit Blattwerk, Perlrand, Mäanderband. Griff und Öse ebenfalls vegetabil verziert - zusammen also durchaus biedermeierlich anmutend
Wenn Du das mal mit der von @NOH123 vergleichst, findet sich bis auf den Mäander einiges davon wieder viewtopic.php?f=31&t=13705 und der datiert wahrscheinlich vor 1855.
da mal was in 12 Lot mit Mäander [Gäste sehen keine Links]
Das mit der Schraube - da können vielleicht andere noch was dazu sagen
- denn ob das (völlig ungestempelt) aus der Zeit sein könnte oder eine spätere Nachempfindung - ?? Die geprägte 4 dürfte (ähnlich wie Zahlen bei Deckelmonturen oft zu sehen) eher eine Montagehilfe /Größenangabe sein. Wo regional hast Du sie eigentlich denn gefunden?
Gruß
nux
hatte den Beitrag noch gar nicht gesehen - sorry.
Die Stilelemente sind ja beschreibbar: Lyra-förmige Füßchen mit Blattwerk, Perlrand, Mäanderband. Griff und Öse ebenfalls vegetabil verziert - zusammen also durchaus biedermeierlich anmutend
Wenn Du das mal mit der von @NOH123 vergleichst, findet sich bis auf den Mäander einiges davon wieder viewtopic.php?f=31&t=13705 und der datiert wahrscheinlich vor 1855.
da mal was in 12 Lot mit Mäander [Gäste sehen keine Links]
Das mit der Schraube - da können vielleicht andere noch was dazu sagen
Gruß
nux
- reas Offline
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Menage
Das musst Du liebe Nux nicht schreiben denn Du leistest so viel hier :*
Den Thread von @NOH123 habe ich natürlich verfolgt und auch ein paar Parallelen gefunden.
Den Ständer kaufte ich in der schönen Stadt Zadar/Croatia, d.h.das es möglich wäre das er aus Italien stammt und das Photo habe ich eigentlich für das Forum gemacht
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- nux Offline
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Menage
O:-)
na - das ist doch wirklich ein schöner Anblick der Kirche des Hl. Donat - wie aus dem Reiseführer-Bilderbuch
vielen Dank
Randgedanken zur Menage: wenn es versilbert sein sollte - vergessen wir die 'Zeit' dafür nicht
- zuerst war 'old Sheffield plate, ja - aber das war gestempelt und könnte bei @NOH123 entweder noch der Fall sein oder aber, da englisch auch schon galvanisiert.
Haben noch andere anderswo 'Walzsilber' also Silberplattierung in größerem Umfang gemacht?
Immer wieder und nochmal mit in die Betrachtung daher [Gäste sehen keine Links] - die Sache mit der Galvano-Technik ging um die gedachte Zeit gerade erst mal los "Die Versilberung zählt zu den ältesten Anwendungen der Galvanotechnik. Am 24. Juli 1838 und am 25. März 1840 meldeten in England G. R. Elkington und H. Elkington unter der Patent-Nummer 8447 die ersten Patente dazu an. Schon ab 1842 kam es zu einer Verbindung und Lizenzvereinbarung mit Charles Christofle & Co, Paris. Erst seit den 1870er-Jahren verbreitete sich das Galvanisieren auch bei den deutschen Herstellern von Silberbestecken."
wie das eventuell in anderen Ländern war - ?? Oder wo und wie mit Silberbädern oder Feuerversilberung gearbeitet wurde ? Hab gelegentlich schon nach so was geguckt, aber irgendwie nicht richtig was Konkretes dazu auftun können.
Aber auch Folgendes: ob Wahrheit oder doch nur eine Legende, kann ich nicht nachprüfen - nur mir hat ein damals schon sehr alter Mann vor x Jahren was in einem ganz anderen und dann doch dem Zusammenhang erzählt. Sein Vater hätte um die Jahrhundertwende in einer 'Galvaninierungs-Anstalt' in Hamburg gearbeitet. Und dort gab es wohl die Möglichkeit, dass Leute auch ihre 'alten' Messing-Sachen hinbringen und verschönern lassen konnten. Oder auch frühe versilberte Bestecke wurden wieder aufgearbeitet.
Zum einen machte man das wohl, um die oft noch jungen, noch kleinen Produktionen kapazitätsmäßig zusätzlich auszulasten; zum anderen quasi als Werbung für diese Technologie und deren Erzeugnisse.
Das Eigentliche, etwas Pikante daran war, dass er und seine Kameraden als Kinder daher auch losgeschickt wurden, brauchbaren 'Schrott' zu 'organisieren' bzw. für kleines Geld anzukaufen. Der wurde ggf. vorher noch repariert und dann (immer mal ein Teil, ganz unauffällig versteht sich) mit beschichtet. Das gab durch anschließenden Verkauf von sogenannten 'Probierstücken', die (natürlich) ungestempelt blieben, dann ein Zubrot für die beteiligten Arbeiterfamilien
Diese Erzählung (oder doch modernes Märchen?) könnte aber u.U. eine Erklärung dafür sein, dass es Sachen gibt, eher selten zwar, aber eben doch, die aus der Zeit vor der Elektroversilberung stammen und dennoch eine solche haben. Und auch eben einige 'ungestempelte' Rätsel begründen.
Das muss bei Deiner Menage nun keinesfalls zutreffen; die Herkunft kann eine andere sein oder die Zeit tatsächlich später; im Stil von eben. Aber die Geschichte fiel mir, als ich über eine mögliche Datierung bzw. mögliche Diskrepanzen dabei überlegte, wieder ein, Und dachte, ich schreib sie halt mal hier auf.
na - das ist doch wirklich ein schöner Anblick der Kirche des Hl. Donat - wie aus dem Reiseführer-Bilderbuch

Randgedanken zur Menage: wenn es versilbert sein sollte - vergessen wir die 'Zeit' dafür nicht
Haben noch andere anderswo 'Walzsilber' also Silberplattierung in größerem Umfang gemacht?
Immer wieder und nochmal mit in die Betrachtung daher [Gäste sehen keine Links] - die Sache mit der Galvano-Technik ging um die gedachte Zeit gerade erst mal los "Die Versilberung zählt zu den ältesten Anwendungen der Galvanotechnik. Am 24. Juli 1838 und am 25. März 1840 meldeten in England G. R. Elkington und H. Elkington unter der Patent-Nummer 8447 die ersten Patente dazu an. Schon ab 1842 kam es zu einer Verbindung und Lizenzvereinbarung mit Charles Christofle & Co, Paris. Erst seit den 1870er-Jahren verbreitete sich das Galvanisieren auch bei den deutschen Herstellern von Silberbestecken."
wie das eventuell in anderen Ländern war - ?? Oder wo und wie mit Silberbädern oder Feuerversilberung gearbeitet wurde ? Hab gelegentlich schon nach so was geguckt, aber irgendwie nicht richtig was Konkretes dazu auftun können.
Aber auch Folgendes: ob Wahrheit oder doch nur eine Legende, kann ich nicht nachprüfen - nur mir hat ein damals schon sehr alter Mann vor x Jahren was in einem ganz anderen und dann doch dem Zusammenhang erzählt. Sein Vater hätte um die Jahrhundertwende in einer 'Galvaninierungs-Anstalt' in Hamburg gearbeitet. Und dort gab es wohl die Möglichkeit, dass Leute auch ihre 'alten' Messing-Sachen hinbringen und verschönern lassen konnten. Oder auch frühe versilberte Bestecke wurden wieder aufgearbeitet.
Zum einen machte man das wohl, um die oft noch jungen, noch kleinen Produktionen kapazitätsmäßig zusätzlich auszulasten; zum anderen quasi als Werbung für diese Technologie und deren Erzeugnisse.
Das Eigentliche, etwas Pikante daran war, dass er und seine Kameraden als Kinder daher auch losgeschickt wurden, brauchbaren 'Schrott' zu 'organisieren' bzw. für kleines Geld anzukaufen. Der wurde ggf. vorher noch repariert und dann (immer mal ein Teil, ganz unauffällig versteht sich) mit beschichtet. Das gab durch anschließenden Verkauf von sogenannten 'Probierstücken', die (natürlich) ungestempelt blieben, dann ein Zubrot für die beteiligten Arbeiterfamilien

Diese Erzählung (oder doch modernes Märchen?) könnte aber u.U. eine Erklärung dafür sein, dass es Sachen gibt, eher selten zwar, aber eben doch, die aus der Zeit vor der Elektroversilberung stammen und dennoch eine solche haben. Und auch eben einige 'ungestempelte' Rätsel begründen.
Das muss bei Deiner Menage nun keinesfalls zutreffen; die Herkunft kann eine andere sein oder die Zeit tatsächlich später; im Stil von eben. Aber die Geschichte fiel mir, als ich über eine mögliche Datierung bzw. mögliche Diskrepanzen dabei überlegte, wieder ein, Und dachte, ich schreib sie halt mal hier auf.

- reas Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
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- Reputation: 4519
Menage
Danke Dir liebe @Nux für diese ausführliche Erklärung und die nette Geschichte die auch stimmen könnte da die Menschen schon immer sehr Einfallsreich waren wenn es ums Geld verdienen ging und wenn man dabei noch alte Stücke verschönern darf wäre ich selbst gleich dabei.
Das es ohne die Stempelung fast unmöglich ist die Menage zeitlich zu zuordnen war mir schon klar, wollte eher erfahren in welcher Zeitspanne diese Stilelemente verwendet wurden, das es schon Biedermeier war hätte ich nicht erkannt, die Füßchen hätte ich in den Historismus eingeordnet ':)
Das es ohne die Stempelung fast unmöglich ist die Menage zeitlich zu zuordnen war mir schon klar, wollte eher erfahren in welcher Zeitspanne diese Stilelemente verwendet wurden, das es schon Biedermeier war hätte ich nicht erkannt, die Füßchen hätte ich in den Historismus eingeordnet ':)
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