Hi Sabrina,
willkommen im Forum.
@Harry, nicht bös sein, aber Du hast mich überholt.

Ich habe eine Testprozedur geschrieben, die eigentlich vor jedem Uhrenkauf erfolgen sollte. Weil die so allgemeingültig für vergleichbare Uhren und Pendeluhren gilt, lasse ich meinen Beitrag so stehen, wie ich ihn abgefasst habe, ohne Dich dadurch in irgendeiner Weise verbessern zu wollen.
Jetzt wieder zu Dir Sabrina.
Hier ist eine Uhr mit dem gleichen Werk, wie bei Dir. (FHS 151-080)
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Vorweg: Alle Uhren, außer den Quarz- und Atomuhren, haben zwar eine „Hemmung“, aber Du brauchst keine Hemmungen zu haben, wenn Du Deine Uhr aufziehen willst.
Vielleicht gehst Du so vor:
1. Testen des Schlagwerks:
Bewege den langen Zeiger (Minutenzeiger) außen mit dem Finger im Uhrzeigersinn (nach rechts) langsam über die „6“ bzw. die “12“.
Wenn die Feder des Schlagwerks (Läutewerks) bereits aufgezogen ist (Reserven hat), sollte die Uhr schlagen, d. h. Töne von sich geben. Wahrscheinlich auf Glocke, lt. obigem Link sollen 2 drin sein. Sie sollte bei Halb (6) und Ganz (12) schlagen.
Ist dies nicht der Fall, könnte es sein, dass das Schlagwerk abgelaufen ist. Von vorne gesehen das linke „Loch“ (Vierkant) ist der Aufzug des Schlagwerks. Da steckst Du den Schlüssel drauf und versuchst die Feder aufzuziehen. Im Uhrzeigersinn (rechts rum). Du musst merken, dass da etwas Widerstand ist, der den Schlüssel wieder zurück drücken will. Wenn sich das machen lässt, ziehst Du die Feder ein paar (wenige) Umdrehungen auf und machst den Test mit den Zeigern noch einmal. Jetzt sollte sie schlagen. Wenn nicht, dann besteht ein Fehler im Schlagwerk. Das ist auch der Fall, wenn sich der Schlüssel nicht bewegen lässt, d. h. die Feder bereits voll aufgezogen ist und sie nicht schlägt.
Wenn das Aufziehen zu leicht gehen sollte und quasi ewig fortgesetzt werden könnte, ist wahrscheinlich die Feder des Schlagwerks defekt.
2. Testen des Uhrwerks (Gehwerks):
Gib dem Pendel einen leichten Impuls, dass es pendelt.
Wenn es nach einer kurzen Zeit damit aufhört, machst Du dieselbe Aufziehprozedur wie oben beschrieben. Das rechte „Loch“ ist für das Aufziehen der Uhrwerkfeder.
Wieder: Wenige Umdrehungen aufziehen, wenn es geht. Falls es sehr schwer, bis gar nicht geht, kannst Du davon ausgehen, dass das Werk voll aufgezogen ist. Geht es zu leicht und immer weiter, dann ist wahrscheinlich die Feder gebrochen.
Jetzt kann es natürlich sein, dass sie immer wieder aufhört zu ticken, obwohl sie aufgezogen ist.
Das kann nun ein Defekt im Uhrwerk sein, aber bei Pendeluhren kann es sich um einen anderen Effekt handeln. Da müsste zwar auch ein Kenner dran, aber es wäre nichts wirklich kaputt.
Es kann sich, wenn das Pendel beim Transport nicht ausgehängt wurde, Etwas gegeneinander verschoben haben, was durch einen Spezialgriff wieder korrigiert werden könnte.
Ob das der Fall ist, kannst Du aber selbst feststellen, indem Du die Uhr, wenn sie tickt, mal rechts, bzw. links etwas anhebst oder etwas Flaches unterlegst und sie in dieser Schräglage weiter tickt.
Eine schräg stehende Uhr ist trotzdem unschön und sollte korrigiert werden.
Da können wir ja noch drüber reden, wenn Du die Tests durch geführt hast und uns berichtest.
Erst mal viel Spaß dabei.
Grüße
Lins