Meyer's Universum
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- pacwoman Offline
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- Registriert:Donnerstag 12. März 2015, 20:56
- Reputation: 49
Meyer's Universum
Hallo liebe Forumsmitglieder,
wir haben gestern einen sehr interessanten Fund auf dem Recyclinghof gemacht.
Band 1 bis 10 von Meyer's Universum.
Was wir bist jetzt herausgefunden haben ist:
Meyer's Universum ist einen Zeitschrift die monatlich von 1835 bis 1860 herausgegeben wurde und zwar jeden Monat vier Ansichten (der Erde) mit 4 Stahlstichen.
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Unsere 10 Bände sind soweit wir gesehen haben vollständig, bis auf den neunten Band in dem die ersten vier Ansichten und das Titelblatt fehlen (beginnt mit dem Inhaltsverzeichnis, das soweit ich verstehe bei der 12. Ausgabe jedes Jahres dabei war). Der Sammler hat die erste Ausgabe dieses Bandes wohl nicht bekommen oder versäumt. Auf jeden Fall wurden die Seiten nicht herausgerissen, sondern gar nie mitgebunden.
Die Bücher sind sehr gut erhalten und alle Seiten unbeschädigt. Anscheinend sind auch die Stahlstiche einzeln schon ziemlich wertvoll.
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Was noch sehr interessant ist: beim dritten Band wird im Inhaltsverzeichnis darauf verwiesen, dass die Platte Nazareth während des Drucks zu Grunde ging, weshalb sich an dieser Stelle bei vielen ein anderer Stich (Berg Moriah bei Jerusalem) befindet. Bei unserem Exemplar wurde die Platte Nazareth gedruckt.
Nach dem 10. Band hat der Sammler wohl aufgehört, das würde auch zusammen passen, den von 1843 bis 1846 gab es anscheinend eine Unterbrechung.
Hier nochmal zusammenfassend unsere Bände mit Jahr:
1. Band - 1834 (5. Auflage) 2. Band - 1835 (6. Auflage)
3. Band - 1836 (keine Angabe zur Auflage)
4. Band - 1837 (keine Angabe zur Auflage)
mit Extratitelblatt (gab es anscheinend nicht bei allen Ausgaben) 5. Band - 1838 (keine Angabe zur Auflage)
6. Band - 1839 (keine Angabe zur Auflage)
7. Band - 1840 (keine Angabe zur Auflage)
8. Band - 1841 (keine Angabe zur Auflage)
9. Band - wahrscheinliche 1842 (Titelblatt fehlt)
10. Band - 1843 (keine Angabe zur Auflage)
Was glaubt ihr wäre diese so gut wie vollständige, gut erhaltene Sammlung wert?
Was hat es mit den Auflagen auf sich? Wer konnte sich zu jener Zeit so eine Zeitschrift leisten? Wo konnte man sie kaufen?
LG Carmen
wir haben gestern einen sehr interessanten Fund auf dem Recyclinghof gemacht.
Band 1 bis 10 von Meyer's Universum.
Was wir bist jetzt herausgefunden haben ist:
Meyer's Universum ist einen Zeitschrift die monatlich von 1835 bis 1860 herausgegeben wurde und zwar jeden Monat vier Ansichten (der Erde) mit 4 Stahlstichen.
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Unsere 10 Bände sind soweit wir gesehen haben vollständig, bis auf den neunten Band in dem die ersten vier Ansichten und das Titelblatt fehlen (beginnt mit dem Inhaltsverzeichnis, das soweit ich verstehe bei der 12. Ausgabe jedes Jahres dabei war). Der Sammler hat die erste Ausgabe dieses Bandes wohl nicht bekommen oder versäumt. Auf jeden Fall wurden die Seiten nicht herausgerissen, sondern gar nie mitgebunden.
Die Bücher sind sehr gut erhalten und alle Seiten unbeschädigt. Anscheinend sind auch die Stahlstiche einzeln schon ziemlich wertvoll.
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Was noch sehr interessant ist: beim dritten Band wird im Inhaltsverzeichnis darauf verwiesen, dass die Platte Nazareth während des Drucks zu Grunde ging, weshalb sich an dieser Stelle bei vielen ein anderer Stich (Berg Moriah bei Jerusalem) befindet. Bei unserem Exemplar wurde die Platte Nazareth gedruckt.
Nach dem 10. Band hat der Sammler wohl aufgehört, das würde auch zusammen passen, den von 1843 bis 1846 gab es anscheinend eine Unterbrechung.
Hier nochmal zusammenfassend unsere Bände mit Jahr:
1. Band - 1834 (5. Auflage) 2. Band - 1835 (6. Auflage)
3. Band - 1836 (keine Angabe zur Auflage)
4. Band - 1837 (keine Angabe zur Auflage)
mit Extratitelblatt (gab es anscheinend nicht bei allen Ausgaben) 5. Band - 1838 (keine Angabe zur Auflage)
6. Band - 1839 (keine Angabe zur Auflage)
7. Band - 1840 (keine Angabe zur Auflage)
8. Band - 1841 (keine Angabe zur Auflage)
9. Band - wahrscheinliche 1842 (Titelblatt fehlt)
10. Band - 1843 (keine Angabe zur Auflage)
Was glaubt ihr wäre diese so gut wie vollständige, gut erhaltene Sammlung wert?
Was hat es mit den Auflagen auf sich? Wer konnte sich zu jener Zeit so eine Zeitschrift leisten? Wo konnte man sie kaufen?
LG Carmen
- Gast Offline
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Meyer's Universum
Hallo Carmen,
ein interessanter Fund vom Verwertungshof 8)
Bis in die 1990er Jahre hinein wurden die Bände in der Regel von den Stahlstichen "befreit" und die einzelnen Blätter für teilweise sehr hohe Beträge angeboten und verkauft.
War immer die sichere Umsatzgarantie auf einer Antikmesse - mein Großonkel hat mich mit Ordnern versehen so auf den Flohmarkt geschickt. Einige hundert DM waren nahezu garantiert - er dürfte als Antiquar und Kunsthändler viele Meyer'sche Bände zerlegt haben... Und hinterher wurde jedes Blatt sauber gebleicht, weil fast alle Bände mit Stockflecken im Papier waren.
Versehen mit Passepartout in einer Schutzhülle - die Kunden konnten bequem darin blättern und aussuchen.
Eine Gesamtausgabe früher Auflagen dürfte sich heute im oberen drei- bis unteren vierstelligen Eurobereich bewegen.
Die im Link genannten Verkaufspreise waren in den 1990er Jahren absolute Schnäppchen, heute hat sich der Sammlermarkt angepasst und die Nachfrage nach Stichen ist stark zurück gegangen.
Zumal die Meyer'schen Lexika hohe Auflagen erreicht haben.
Als nicht gefladderte Gesamtausgabe eher selten, Einbände stark berieben und in Halbleder - ich hätte die Ausgabe auch mitgenommen
ein interessanter Fund vom Verwertungshof 8)
Bis in die 1990er Jahre hinein wurden die Bände in der Regel von den Stahlstichen "befreit" und die einzelnen Blätter für teilweise sehr hohe Beträge angeboten und verkauft.
War immer die sichere Umsatzgarantie auf einer Antikmesse - mein Großonkel hat mich mit Ordnern versehen so auf den Flohmarkt geschickt. Einige hundert DM waren nahezu garantiert - er dürfte als Antiquar und Kunsthändler viele Meyer'sche Bände zerlegt haben... Und hinterher wurde jedes Blatt sauber gebleicht, weil fast alle Bände mit Stockflecken im Papier waren.
Versehen mit Passepartout in einer Schutzhülle - die Kunden konnten bequem darin blättern und aussuchen.
Eine Gesamtausgabe früher Auflagen dürfte sich heute im oberen drei- bis unteren vierstelligen Eurobereich bewegen.
Die im Link genannten Verkaufspreise waren in den 1990er Jahren absolute Schnäppchen, heute hat sich der Sammlermarkt angepasst und die Nachfrage nach Stichen ist stark zurück gegangen.
Zumal die Meyer'schen Lexika hohe Auflagen erreicht haben.
Als nicht gefladderte Gesamtausgabe eher selten, Einbände stark berieben und in Halbleder - ich hätte die Ausgabe auch mitgenommen

- Mithrur Offline
- aktives Mitglied
- Beiträge: 187
- Registriert:Mittwoch 17. Mai 2017, 09:33
- Reputation: 238
Meyer's Universum
Unglaublich, was man Leute alles so wegschmeissen. Zum Glück hast Du die Bücher retten können. Den Fund hätte ich also auch mit nach Hause genommen.
Wie Harry schon sagte, ist es natürlich toll, dass die Stiche oder Titelblätter nicht entfernt wurden, wie bei so vielen Büchern.
Man kann diese Bücher noch finden, und sie haben schon noch einen Wert
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oder hier
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Auf jeden Fall viel Spass damit. Vielleicht findest Du beim nächsten Mal noch die restlichen Bände
Wie Harry schon sagte, ist es natürlich toll, dass die Stiche oder Titelblätter nicht entfernt wurden, wie bei so vielen Büchern.
Man kann diese Bücher noch finden, und sie haben schon noch einen Wert
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Auf jeden Fall viel Spass damit. Vielleicht findest Du beim nächsten Mal noch die restlichen Bände

-
- wa213 Offline
- erfahrenes Mitglied
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- Registriert:Dienstag 17. Juli 2012, 16:25
- Reputation: 1111
Meyer's Universum
Hallo,
Die Bücher sind wirlich schön, fasziniernd, was die Leute so wegwerfen. Ich habe die Bände 1-18 zuhause, die ich mal sehr günstig vom Flohmarkt mitgenommen habe
Die Auflagen waren hoch, das war neben dem Brockhaus oder Meyers Lexikon ein typisches Werk, das das Bürgertum in seinem Bücherregal hatte um einen Hauch von weiter Welt erleben zu können, wenn man sich ausgedehnte Reisen nicht leisten konnte.
Wie hier schon erwähnt, wurden und werden die Bücher zerlegt und am Flohmarkt verkauft. Die Geschmäcker haben sich aber gewandelt und die Verkaufspreise liegen heute meist im einstelligen Eurobereich für die Stahlstiche, gekauft werden dann einzelne interessante Ansichten, der Rest dann im Konvolut. Die Preise im Internet wird nur jemand zahlen, der eine bestimmte Ansicht sucht. Da muss man lang auf einen Käufer warten.
Ich würde die Bücher nicht zerlegen. Vollständige Bände haben meiner Erfahrung kaum einen höheren Wert als unvollständige, als Faustregel würde ich sagen ca 50ct bis 1,20€ pro enthaltenem Stahlstich.
Die Bücher sind wirlich schön, fasziniernd, was die Leute so wegwerfen. Ich habe die Bände 1-18 zuhause, die ich mal sehr günstig vom Flohmarkt mitgenommen habe

Die Auflagen waren hoch, das war neben dem Brockhaus oder Meyers Lexikon ein typisches Werk, das das Bürgertum in seinem Bücherregal hatte um einen Hauch von weiter Welt erleben zu können, wenn man sich ausgedehnte Reisen nicht leisten konnte.
Wie hier schon erwähnt, wurden und werden die Bücher zerlegt und am Flohmarkt verkauft. Die Geschmäcker haben sich aber gewandelt und die Verkaufspreise liegen heute meist im einstelligen Eurobereich für die Stahlstiche, gekauft werden dann einzelne interessante Ansichten, der Rest dann im Konvolut. Die Preise im Internet wird nur jemand zahlen, der eine bestimmte Ansicht sucht. Da muss man lang auf einen Käufer warten.
Ich würde die Bücher nicht zerlegen. Vollständige Bände haben meiner Erfahrung kaum einen höheren Wert als unvollständige, als Faustregel würde ich sagen ca 50ct bis 1,20€ pro enthaltenem Stahlstich.
- Mithrur Offline
- aktives Mitglied
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Meyer's Universum
Ich finde schon den Gedanken ekelhaft, ein Buch zu zerlegen, auch wenn der Wert nicht hoch ist
Es kann ja auch immer sein, dass jemand einen bestimmten Band dringend sucht. Das wäre dann optimal.

Es kann ja auch immer sein, dass jemand einen bestimmten Band dringend sucht. Das wäre dann optimal.
- pacwoman Offline
- aktives Mitglied
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Meyer's Universum
Auf jeden Fall werde ich die Bücher nicht zerlegen und behalten
und ich denke ich werde sie auch mal lesen.
Danke für eure Antworten, wie immer wisst ihr alles mögliche!!

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- pacwoman Offline
- aktives Mitglied
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- Reputation: 49
Meyer's Universum
Was für mich persönlich aber sehr sehr schade ist, dass der erste Teil des neunten Bandes der fehlt genau um interssante Orte meines Heimatlandes handelt... (Hofers Haus und die Kathedrale von Bozen) Wie hat das eigentlich funktioniert, hat man die Zeitschriften persönlich beim Buchbinder binden lassen und konnte den Einband selbst wählen und das Muster das man außen auf den Seiten sieht?
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- wa213 Offline
- erfahrenes Mitglied
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Meyer's Universum
Eine interessante Frage, ich bin nicht sicher, vielleicht weiß hier jemand anders genaueres. Prinzipiell war es früher üblich, dass man die Bücher selbst nach eigenen Vorstellungen binden lies, allerdings sind wir hier glaube ich schon in einer Übergangszeit und gerade Meyer war hier einer der Pioniere, die günstige Bücher für alle anboten. Auch mit dem Modell der Subskription, sozusagen ein Abo, mit dem man dann eben sein Buch sammelte. (Das Konzept ist allerdings schon wesentlich älter, gab es schon im 17. Jh.)
Gut möglich, dass Meyer dann auch günstige Einbände etc. sozusagen von der Stange anboten. Auch Buchhändler boten zu dieser Zeit wahrscheinlich schon fertige Bücher an.
Deine Bindung würde ich als typisch für die Zeit ansehen, ist mM nach sicher original. Das Muster nennt man übrigens Marmorierung, etwas, das mir an den alten Büchern besonders gut gefällt. Hier eine interessante Seite zu den verschiedenen Techniken mit vielen schönen Bildern. [Gäste sehen keine Links]
Gut möglich, dass Meyer dann auch günstige Einbände etc. sozusagen von der Stange anboten. Auch Buchhändler boten zu dieser Zeit wahrscheinlich schon fertige Bücher an.
Deine Bindung würde ich als typisch für die Zeit ansehen, ist mM nach sicher original. Das Muster nennt man übrigens Marmorierung, etwas, das mir an den alten Büchern besonders gut gefällt. Hier eine interessante Seite zu den verschiedenen Techniken mit vielen schönen Bildern. [Gäste sehen keine Links]
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