Ein Kaffeelöffel aus Wien und ein ausgebrannter Messerknauf
Forumsregeln
Damit wir dir bei der Bestimmung deines Silberbestecks bestmöglich helfen können, beachte bitte folgende Regeln:
Bilder des gesamten Gegenstands: Stelle Bilder des kompletten Bestecks oder der einzelnen Teile zur Verfügung.
Makroaufnahmen der Punzen: Fotografiere alle Punzierungen als Makroaufnahme einzeln, damit die Details gut erkennbar sind.
Wertbestimmung:
Beachte bitte, dass eine genaue Wertbestimmung im Forum schwierig ist, da der Silberpreis und der Geschmack der Käufer variieren. Wir helfen dir aber gerne, Informationen zu Hersteller, Herkunftsland und Alter zu finden, um den ungefähren Zeitwert besser einschätzen zu können.
Anfragen ohne Bilder des gesamten Gegenstands können leider nicht beantwortet werden.
So sorgen wir gemeinsam für ein effizientes und informatives Forum!
- Besteckfreund Offline
- erfahrenes Mitglied
- Beiträge: 252
- Registriert:Mittwoch 13. August 2014, 00:11
- Reputation: 274
Ein Kaffeelöffel aus Wien und ein ausgebrannter Messerknauf
die beiden Teile gehören zwar nicht zusammen ich stelle Sie hier
aber der Einfachheit halber gemeinsam vor.
1. Ein Biedermeierlöffel von 1840 aus Wien, Hersteller war ein Silberschmied mit Namen A.ST
25,7 g schwer, 812,5/1000 Silbergehalt.
Mir gefallen diese schweren K.u.K. Bestecke mit den kompakten Radpunzen sehr gut.
2. Ist ein 800 Ag Messerknauf von BSF (Bremer Silberwarenfabrik), den ich im Ölbrenner ausgebrannt habe. Ab 120 Grad Celsius schmilzt der Kitt und verbrennt. Man sieht, daß die Silberoberfläche Blasen gebildet hat.
Der Knauf wog mit Füllstoff 41 g.
Nach dem Ausbrennen wog der Knauf noch 24,1 g.
Es ist ein guter Wert, denn hochgerechnet mit kalkulierten 20 % Ag auf das ganze Messer hätte es 120 g wiegen müssen, was es wohl nicht wog.
Ok. Das wars. Ist vielleicht interessant für Leute, die den Silberanteil von
Messern abschätzen wollen.
- Bilder
-
- P1010035.JPG (449.65 KiB) 228 mal betrachtet
-
- P1010037.JPG (311.42 KiB) 228 mal betrachtet
-
- P1010038.JPG (225.41 KiB) 228 mal betrachtet
-
- P1010039.JPG (448.62 KiB) 228 mal betrachtet
- Pikki Mee Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
- Beiträge: 6936
- Registriert:Samstag 9. Mai 2015, 02:15
- Reputation: 15426
habe neugierigerweise mal in die Liste bei silvercollection.it geschaut, da gab es (z. B.)
Stadler, Anton Active: 1824-58
dazu habe ich einen Link mit einer Bemerkung gefunden
[Gäste sehen keine Links]
>> He used AST in an oval. But in his mark there is a dot after the ST.<< der also wohl nicht
Stagler, Anton Active: 1826-57
Steinbühler, August Active: 1838-57
Strauch, Anton Active: 1839-53
wird auch noch ein Buch erwähnt: Waltraud Neuwirth (Wiener Silber 1781-1866)
Grüße * Pikki
- Gast Offline
- Reputation: 0
glaube nicht daran dass Messergriffe immer so dickwandig gefertigt worden sind. Es gibt genug Beispiele von Bestecken die nur ganz dünne Silberschichten um den Kittgriff haben.
Wenn sich ein Messer (oder auch anderes Besteckteil) mit verkittetem Griff gelöst hat muss das Teil halt zum Silberschmid gebracht werden. Die können das Heft wieder befestigen. Somit ist das Besteckteil wieder gebrauchsfähig

Und solche Teile niemals in die Spülmaschine geben, nach nur wenigen Durchgängen ist das wieder gelockert. Von Hand abspülen und dabei den Griff nicht ins Wasser legen.
- Tilo Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
- Beiträge: 1257
- Registriert:Mittwoch 1. Januar 2014, 17:24
- Reputation: 1826
es verschieden dicke Griffe (von Papierdünn bis sehr ordentlich wie in dem fall hier)und vermutlich auch verschieden dicke Klingen (bei gleicher Länge)
und es gibt neben Kitt seltener auch Zinn als Grifffüllung
um das Gewicht zu schätzen, muß man schauen, ob es beulen gibt (typisch für die zu dünnen) und dann anhand der Größe des Griffes einschätzen, ob es ein kleiner mit 10g oder ein großer mit 20g ist
über 20g ist eh die Ausnahme
die papierdünnen sind natürlich noch leichter als 10/20g
die mit Zinnfüllung sind kochendwasserfest, also spülmaschinengeeignet
- Gast Offline
- Reputation: 0
Da ich so ein Gerät nicht besitze kann ich das nicht prüfen.
In der Regel sind die Messergriffe aus dünnerem Silberblech gefertigt. Einzig bei frühen Jensen Bestecken und manchen Vorlegteilen wurde ein sehr massiver Silbergriff mit Kitt verarbeitet. Das sind Bestecke die im ersten Drittel des 20. JHD gefertigt wurden.
Vorallem die exotischen Vorlegteile haben gerne die gekitteten Griffe. Der vordere Teil ist dann aus Silber oder sogar vergoldetes Silber gemacht.
Mich persönlich interessiert eigentlich das Gewicht vom Griff nur am Rande, ich will die Sachen ja nicht zerlegen und einschmelzen. Bei mir steht die Nutzbarkeit und das Dekor im Vordergrund

- Besteckfreund Offline
- erfahrenes Mitglied
- Beiträge: 252
- Registriert:Mittwoch 13. August 2014, 00:11
- Reputation: 274
##Piccy
Die Schwierigkeit bei der Bestimmbarkeit der Punzen von Wiener Silber-/Goldschmieden habe ich beinahe befürchtet, so viele wie es hier gab.
Aber dass der Punkt hinter dem Vornamenskürzel bzw. hinter dem Nachnamen das Zünglein an der Waage ist für die Identifizierung mancher Arbeiten ist beeindruckend.
Danke für die Links und Buchtips. Vielleicht finde ich selbst noch etwas heraus. War gestern zu spät zu suchen.
## Harry, Tilo
Ich bin prinzipiell kein Zerstörer von intakten Silberprodukten nur
um das Silbergewicht zu ermitteln.
Der Knauf war ohne Klinge und so habe ich ihn ausgehöhlt.
Das obere Viertel war bereits hohl und hier vermute ich war die genannte Zinnfüllung, die beim Abkühlen merkwürdigerweise sich ausdehnt und die Klinge festhält im Knauf.
Bei der Füllmasse im tieferen Knauf dachte ich erst an gelblichen feinen Sand, da es wie Staub herausgebröselte, als ich mit dem Schraubenzieher im Griff herumstocherte.
Im unteren Griff war der Kitt steinhart, so daß ich nichts mehr herauslösen konnte. Nach dem Brennvorgang war nichts mehr zu sehen.
Also kein Sand und der Inhalt völlig verbrannt.
Aber wie kommt es zu den Blasen im Silber?
Meine Vermutung:
Hängt wohl mit der Legierung bzw. dem unterschiedlichen Verhalten der Legierungskomponenten Silber, Kupfer bei starker Erhitzung zusammen?
Schöne Grüsse.
Wolfram
- Tilo Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
- Beiträge: 1257
- Registriert:Mittwoch 1. Januar 2014, 17:24
- Reputation: 1826
oder sich ablösende Feinsilber-Oberflächenschicht, die durch Galvanik aufgebracht wurde
oder du hast so stark erwärmt, daß die legierung tatsächlich schon anfing zu schmelzen
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
-
Keramic Fajance Porzellan Figur Wien Wächtersbach oder Thüringen ?
von 123 Osterhasen » » in Keramik 🏺 - 4 Antworten
- 508 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von nux
-
-
-
- 6 Antworten
- 640 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von benyaa
-
-
-
- 10 Antworten
- 1783 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Heinrich Butschal
-
-
-
- 2 Antworten
- 330 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von rup Verified
-
-
-
- 3 Antworten
- 900 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Sartre99
-
-
-
- 2 Antworten
- 810 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Predator
-