InannaOrbatos hat geschrieben: ↑Donnerstag 5. Juni 2025, 18:08
zum alter der Kette
Hallo,
wenn das eigentlich CZECHOSLOV. ist, abgekürzt für ein '(Made in) Czechoslovakia' stehen sollte, dann ist die Zeit der Ersten Tschechoslowakischen Republik 1920-1938 sehr wahrscheinlich
[Gäste sehen keine Links] - 1918-1920 eher auch Czecho-Slovakia. Die Bezeichnung findet sich z.B. auch in vielen Porzellanmarken aus dem Land wieder; tw. so oder so in der Schreibweise.
Wenn hier einfach nur so Stichworte fallen wie Gablonz oder böhmisches Glas oder ein Hersteller (der es nicht sein soll) oder eine Materialbezeichnung - weiß nicht, ob sich Dir oder Mitlesern da der Zusammenhang erschließt? das ist zum einen der deutschsprachige Name einer Stadt in Nordböhmen
[Gäste sehen keine Links] - Böhmen war einmal Königreich und gehörte zur Habsburgermonarchie, also Österreich-Ungarn und nach dem WKI eben Teilgebiet der neuen Tschechoslowakei.
In Böhmen gab es seit Jahrhunderten eine Glasindustrie. Und in / um Gablonz wurden aus Glas neben Christbaumschmuck auch geschliffene Glaskristalle für Kronleuchter, ganze Lüsterbehänge, aber auch Glas-Perlen und Knöpfe hergestellt. Dazu dann daraus auch Modeschmuck gemacht
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'Gablonzer' ist daher tw. auch ein (generischer) Begriff für unechten Schmuck, Talmi, mit Glassteinen. Auch die Kristallgeschichte von Swarowski bspw. entstammt dieser Tradition
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Dadurch dass die Produktion nach dem WKII ähnlich in Westdeutschland wieder aufgenommen wurde, gibt es auch viele jüngere Schmuckstücke. Authentischer 'alter' Schmuck wird auch gesammelt und man sollte schon auch etwas kritisch / vorsichtig sein, nicht jedes jüngere Stück (aber eben aus einer solchen deutschen Nachkriegsherstellung) dann auch gleich als Nachahmung zu deklarieren. Es gibt aber eben auch neue und wirkliche Fälschugen
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Mit dem Stempel am Verschluss sollte es sich aber um ein Stück aus der Zeit und dem Land handeln.
Gruß
nux