Hallo,
nur einen Teller und einen Bodenstempel zu zeigen, ist eigentlich auch zu wenig. Auch fehlt hier die Farbangabe weiß oder elfenbeinfarben. In Weiß gab es 'Prinzeß' Form 1600 vor 1934 schon; elfenbeinfarben sowieso erst danach - wer hat / hat wer ? das Buch von Gerhard Schmidt-Stein "Schlesisches Porzellan vor 1945"
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Man sollte auch die Form erkennen können, an Teilen, die charakteristische Merkmale haben. Für alle, die nicht wissen, wie es ausschaut, daher noch zwei Links vorab dazu
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Der gezeigte Stempel ist unzweifelhaft einer nach 1931 / ab 1932 frühestens verwendet, da erst nach dem 100-jährigen Jubiläum ab dann das Gründungsjahr dabei steht. Sollten wie vor nachgefragt auf weiteren Teilen andere, ältere oder möglicherweise parallel verwendete Bodenmarken vorhanden sein - vgl.
viewtopic.php?t=20643 - könnte man die Entstehung an der Zeitgrenze oder einen Nachkauf halt nicht ausschließen. Familiengeschichten stimmen zwar oft, haben aber nach soundsovielen Jahren aber auch die Neigung, dass Erinnerungen verblassen / leicht verändert überliefert sind.
'Prinzess' von Krister Waldenburg ist ansonsten meist ein typisches Geschirr der 1930er Jahre; barockisierende Formen und meist mit Dekoren, die wirklich zeittypische(er) aussehen wie die verschiedenen (schwarzen) Stahlstichkanten. Diese oft in Kombination mit Mattgoldband. Wurde 1935 zur Messe z.B. beworben mit "Das moderne Elfenbeinservice für den feinen Tisch" - also da vermutlich nicht ein schon 10 Jahre altes Modell.
Das Dekor: dessen Nummer 5437 steht drauf; Namen sind bei - wie vor geschrieben - auch bei KPM Waldenburg aus der Zeit nur in Ausnahmen vergeben worden und die meisten davon nur z.T. heute noch bekannt. Kaum ein Anbieter weiß da was und auch die, die gelegentlich was suchen, nur selten. Beschreibungen wie Blumen, Blumenkranz oder -girlande sollten es meist tun.
Reichlich Gold gab es bei der Manufaktur meistens auch; 1937/38 endete das aber auf Grund gesetzlicher Vorgaben (wie bei fast aller Porzellanindustrie mit wenigen Ausnahmen für 'spezielle Zwecke')
Danach sieht man dann (auch) Prinzess zuerst noch mit Silberdekoren wie
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Noch wieder 'Prinzeß' und das deutlich modernere 'Rheinpfalz'-Geschirr waren übrigens die ersten Serien, die im dann neuen Werk Landstuhl 'aus dem Ofen kamen', Anf. 1952
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Anbieten kann man solche Geschirre auf Kleinanzeigenportalen oder auch Antik- und Flohmärkten. Kann man selber mehr 'leisten', also sicher verpacken, auch international mit Versand auf Portalen wie ebey und etzy. Ob man dann etwas verkauft bekommt, hängt von der Nachfrage ab, ob das jemand so haben möchte. Es so ist massenhaft altes, Vintage und antikes Porzellan am Markt, dass nicht alles auch gleich oder immer oder überhaupt Käufer findet, selbst zu günstigen Konditionen. Ein Bekannter ehrenamtet in einem Sozialladen - da landen nicht selten kpl. 12er Rosenthal- oder Hutschenreuther-Service, Kaffee & Speisen und zwar quasi Vitrinenstücke, wie neu aus dem Laden genommen ohne den Hauch von je gebraucht. Weil Erben oft lange versucht haben, sie zu veräußern und keiner kam. Dann, um nicht zu entsorgen halt als Spende dort oder ans Tierheim und dann sitzen die drauf. Das geht dann zu Stückpreisen ab 20 c aufwärts, eine Kanne auch mal 3 €, Terrine 5. Man kann Glück haben, dass wer das möchte, was man hat, aber eben auch die Gesamtsituation berücksichtigen und ev. einfach benutzen.
Hier ja ein nicht ganz richtiges kpl. 6er, Zukaufsmöglichkeiten eher unwahrscheinlich, von dem man einen so oder so gebrauchten Zustand mit nur dem einen undeutlichen und farbflauem Bild auch nicht beurteilen kann. Da könnte eh keiner was zu Preisen sagen, selbst wenn.
Gruß
nux