@ viator
Danke für das Feedback. Ich habe leider nur die Schale / das Tablet erworben.
***
Für mich sieht die Bodenmarke relativ echt aus und erinnert am meisten an die kleine Markierung mit dem Querstrich, die als "Seit 1870" in Deinem Verweis in der dritten Reihe steht.
Mit der Bemalung sieht es noch verblüffender aus. Bei der Suche mit Google Lens ergibt sich eine Reihe von Gegenständen aus der Malerei Helena Wolfsohn,
die zwar nicht 1:1 als Form übereinstimmen aber ihre Stil und Watteu- Motive, und besonders die Farben sich eindeutig wiederholen.
Auch im Forum findet man auch Anfragen zu ähnlichen Motiven, unabhängig von der Bodenmarke.
Wie hier -->
viewtopic.php?p=148036&hilit=Wolfsohn#p148036 oder noch besser, da:
viewtopic.php?p=28213&hilit=Wolfsohn#p28213
Also Teilung in vier Felder, grelle gelbe Farbe, das Bild à la Antoine Watteu mit sehr charakteristischen Farben und ordentlicher Bemalung + Dekoration absolut identisch zur Schale aus dem zweiten Link sprechen m.E. für die Malerei von Helena Wolfsohn.
Zeitlich und geschichtlich gesehen findet man beim Wunsch auch keinen Widerspruch.
Zitat, sinngemäß :
"...Porzellan war zuvor als Weißware unter anderem aus der Porzellanmanufaktur in Gotha an H.W. geliefert, von in ihren Diensten stehenden Porzellanmalern nach Meißener Motiven bzw. Motiven anderer Manufakturen wie Berlin, Wien und Sèvres bemalt worden."
(Quelle : Buch
Helena Wolfsohn & Co., Autor Hans Sonntag, ISBN 978-3-939025-76-4 )
Und wenn wir schon beim KPM Zepter landen, dann wäre es - als Vermutung - unlogisch nachträglich mit den eigenen Bodenmarken AR oder Krone + D den Boden zu "besudeln"

Nicht umsonst wurde Malerei wegen zahlreichen Verstößen durch mehrere Gerichtsprozesse gezogen.
Wenn man auch tiefer in die Geschichte des Unternehmens eintauchen, wird bekannt, dass die Signatur AR bis ca. 1875 galt, dagegen die Bodenmarke D mit Krone seit ca. 1881 eingeführt war.
(Quelle:
Archiv Sachsen,
[Gäste sehen keine Links] , Seite 2 )
Insgesamt haben wir einerseits die Bodenmarke KPM "seit 1870" und parallel "markenlose" Zeitspanne bei der Malerei 1875 - 1881 . Ich kann selbstverständlich nicht ausschließen, dass das Schälchen eine reine Fälschung ist, von daher war die Frage an Forenten. Bei KPM wurde die Bodenmarke nach der Qualitätskontrolle vorm Glasieren aufgetragen, da frage ich mich ob die Malerei bereits nach Stempeln aber vorm Glasieren Weißware ergattert hat...oder doch eigenhändig die Schale gestempelt hat.
