Moin liebes Forum,
ich stelle euch hier einmal ein Werk zur Diskussion, welches ich vor gut 20 Jahren auf dem hannoverschen Flohmarkt, nähe Nikis Nanas, erworben habe.
Das Bild hat die Maße B 60 x H 50 cm, Öl auf Leinwand, beschädigt/unrestauriert, sehr einfacher und grob in silbergrau übergejauchter Rahmen.
Der Künstler ist Adolf Schlawing (1888, Berlin - 1958, Vietze), welcher in den 1930er Jahren mit Künstlerkollegen seiner Gruppe aus seinerzeit politischer Motivation als "entartet" eingestuft wurde.

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Wie gesagt, wir haben hier ein Bild - ein Gehöft, Bäume, sechs Gänse, drei Schafe - geht eigentlich kaum harmloser - dennoch wurde dieses Bild, wie auf den Fotos erkennbar, "umgenagelt", d.h. auf kleineren Keilrahmen gezogen, wohl um die Signatur zu verdecken.
Damit sind natürlich Beschädigungen in der Leinwand deutlich erkennbar - aber für mich machen gerade diese "Beschädigungen" das Bild wertvoll - für mich ein Zeitdokument einer völlig absurden Denke und gleichzeitig eine Mahnung an die Vernunft, jeden Tag, das Bild hängt...
Wie denkt ihr darüber?
Ich habe eigentlich sonst kaum Fragen zum Bild, zum Künstler - ich möchte es hier einfach nur vorstellen, "veröffentlichen", vllt. gerade in dieser Zeit wichtig, um das DENKEN wieder anzuregen.
Die Schatzkiste hat diesbezüglich eine sehr gute Netzreichweite, und wenn hier eine öffentliche Einrichtung / ein Museum, etc. Interesse hätte, wäre ich natürlich jederzeit bereit, das Bild und damit seine Geschichte für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Noch eine Anmerkung: Verso sind (wohl) Besitzvermerke einer bis heute bekannten Lüneburger Familie gezeichnet - diese habe ich auf Grund der bisher ungeklärten Lage zur geschichtlichen Einschätzung des Werks geschwärzt, um die Privatsphäre ggf. unbescholtener Nachkommen zu schützen.
Hier weitere Bilder:

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Gruß Bernd