Lacritz hat geschrieben: ↑Donnerstag 20. Juni 2024, 10:24
kann auch sein
dass Du bisher noch nicht viel altes schlesisches oder eben auch - wie hier - böhmisches Porzellan in Händen hattest oder zumindest bewusst gesehen?
nix Prilblume das hier ist, nix Kitsch, sondern Zeitgeschmack - und nicht jung, sondern 'echt antik', geschätzt 130-140 Jahre. Noch-Historismus-Zeit kann man meist bei solche einem Dekor gut erkennen - beschrieben hattest Du das eigentlich auch selbst - an den zwar oft vorgedruckten Konturen, welche aber händisch partiell koloriert und mit Email-Pünkthen-Weißhöhungen versehen wurden. Auch an der Formensprache zudem mit Neorokoko-Relief & -Elementen. Kein komplettes Umdruckdekor. Mag sein, dass sich dadurch Vorlieben in bestimmten Regionen für Geschirre im Antik-Look bis in die Neuzeit auch durchziehen, aber Vorurteile jedweder Art sind selten gute Ratgeber.
Besser auch zusätzliche Info wie jetzt die mit den Pressmarken abwarten, die wirklich zarte Ausführung ansehen, dann wird es auch schnell eindeutig. In Schlesien orientierte man sich gern auch am Limoges, in Böhmen eher an Wien ...
Lacritz hat geschrieben: ↑Donnerstag 20. Juni 2024, 10:24
Wäre toll, über das Service noch was zu erfahren, denn von solchen Sachen kann man was lernen.
na dann los
elfe hat geschrieben: ↑Donnerstag 20. Juni 2024, 10:58
habe tatsächlich zwei Prägungen gefunden
gut, gut, genau darauf hatte ich gehofft :relaxed: - also nicht marken- und namenlos, was aus der Zeit aber auch nicht völlig ungewöhnlich sein kann. Erst 1874 mit dem Markenschutzgesetz kam das nämlich in manchen (anderen) Gegenden erst so richtig in die Gänge. TK ist somit wahrscheinlich anzunehmen für Thun Klösterle, genauer Gräfliche Thun'sche Porzellanfabrik, Verwendung der Pressmarke so 1830 - 1893 vgl. z.B.
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Im Netz findet sich dem, der will, reichlich zu der Manufaktur und deren Erzeugnissen, dies ein recht ausführlicher Artikel zur Geschichte & Bedeutung auf Deutsch
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Gibt es auch noch
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Man muss nun versuchen zu unterscheiden, ob in der Manufaktur dekoriert oder extern. Das traue ich mir selbst nicht zu, denn gerade die Farbgestaltung so und auch mit den Blüten ist eher 'schlesischer' Stil. Man schaue sich dafür Sachen von z.B. Tielsch aus der Zeit an, ganz fix was in zweifarbig mit 'Flittergold'
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oder mit grünem Farbverlauf halt 'schlesisch'
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Mit 22 cm ist das auch durchaus eine Kaffeekanne, ergo Kaffeeservice. Dafür Bsp. für noch ganze Service aufzutun ist nicht ganz einfach - aber im doro laufen schon ab und an welche. Tw. eben noch wesentlich stärker dekoriert, aber ein paar einfach rausgegriffen
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ein 'goldiges' Service im Land umgerechnet 185 € ca.
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In einer Porzellanmalerei Weißporzellan von Thun dort bemalt - das oft 'im Wiener Stil' - sowas kann dann echt teuer werden
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Da ein Tässchen mit der TK-Pressmarke und einem (daher auch falschen) Wiener Bindenschild
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Mit entscheidend für einen möglichen Verkaufserlös könnte auch der Weg sein, welchen man dafür nimmt. Man braucht ja Liebhaber/Sammler von genau sowas dafür. Wo eben die finden - da gäbe es übern Teich ev. sogar mehr. Denn zum einen hier in DE mit der streckenweisen Biligheimer-Mentalität und dann ev. auch noch von-an privat kann sowas vllt. wenig ernsthaftes Interesse finden oder nur 'günstig' gewollt sein. Bissl Gratwanderung, wenn. Behalten wäre gar keine Option?