cityman2305 hat geschrieben: ↑Freitag 16. Juni 2023, 14:41
Mit den 1920er verbindet ein Laie wie ich ja eher Jugendstil-Motive.
der Satz bezeugt Deine Selbstbezeichnung - der üppige, florale Jugendstil endete viel früher, begann schon um 1910/12 schlichteren geometrischen Dingen zu weichen; der Reformstil war einer der Nachfolger und Vorläufer der neuen Sachlichkeit und des Art Deco. In den 1920/30ern gab es aber (wie fast immer) auch mehr als einen Trend. Bei Porzellanfiguren z.B. viel weiße nur mit goldenen Akzenten; bei Geschirr (heute kitschig anmutende) Lüsterglasuren neben dem Aufkommen von neubarocken Formen mit Streublümchen Dazu eben die Schlichtheit und Funktionalität des Bauhaus und eben durch französische Einflüsse das Art Deco mit Geometrie, Stilisierung etc.. Oder noch wieder anders die Stomlinien-Sachen ... gibt noch viel mehr verschiedene Dinge; gerade die Zwischenkriegszeit war enorm vielschichtig
Was hier auf dem Teller zu sehen ist, stammt auch wieder mehr aus der Richtung der Dekore auf 'alter' Fayence. Denn dem hatte sich diese Münchner Manufaktur ja wohl verschrieben. Ein bisschen gemischt vllt. auch mit dem Einfluss bäuerlicher Keramik. Der Krug (mit dem KW später) und der Teller (mit dem MW früher) stammen also wohl beide daher, nur eben zu unterschiedlichen Zeiten entstanden. Sieht so aus, als gefielen eben genau diese Sachen von dort, so dass mehr als ein Stück erworben wurde.
Ein paar Eindrücke noch dazu von Originalen aus ihrer Zeit, wie sie als Inspiration gedient haben könnten. Natürlich sind Herkunft und Motive alle unterschiedlich, aber Du wirst erkennen können, wo des Pudels Kern steckt wie bei
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