Hallo marker, danke für Deine nochmalige Antwort.
Nein, natürlich wird nicht fälschlich auf die eigentliche Biedermeierzeit verweisen, sondern immer etwas verklausuliert vom Biedermeierstil gesprochen, und auf Nachfrage ist es dann meist diese "zweite" Zeit um 1900. Mir ist eben nur aufgefallen, dass die anspruchsvollsten Händler so etwas nicht machen, und grundsätzlich nur Ware aus der Originalzeit anbieten. Daher meine Frage, ob unter wirklichen Kennern die späteren Möbel im Biedermeierstil grds. als irrelevant gelten (wie gesagt, wir reden nicht von absoluter Spitzenware oder bedeutenden Entwerfern, sondern von sehr guter, aber normaler Qualität).
Die Preis/Wert-Diskussion finde ich ein bisschen esoterisch - meines Erachtens kann man den Wert natürlich objektiv ankern und den Preis daran messen, und dementsprechend kann der Preis auch objektiv zu hoch gegriffen sein. Der Ankerpunkt wäre in dem Segment, dass mich interessiert, der Antiquitätenmarkt unter Sammlern und Profis, und der ist ja bei Biedermeiermöbeln noch am ehesten liquide. Ich kenne mich in diesem Markt dann aber doch nicht gut genug aus, daher meine Frage ob im Grundsatz die späteren Möbel normalerweise einen pauschalen Abschlag gegenüber der Originalperiode rechtfertigen.
Woran man die erkennt - so wie wir alle uns das erschlossen haben: jahrelang sehen, vergleichen, irren und aus den Irrtümern Schlüsse ziehen.
Ich weiss das ist nett gemeint, aber das ist so natürlich gewissermassen eine Nullaussage. Ich habe schon ein bisschen Erfahrung mit Möbeln und orientiere mich natürlich nicht an moderner Billigware, das ist ja genau der Punkt der es schwierig macht, gute Massen- oder Serienfertigung von 1905 als solche zu erkennen. Konkret gefragt - wo schaust du genau hin wenn du so ein Möbel untersuchst? Gibt es unverkennbare Merkmale in der Fertigung, die hier Hinweise geben (Zierelemente, Verarbeitung des Innenlebens etc.)? Wie gesagt, ich freue mich auch über weiterführende Links oder Literaturhinweise.