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60er Jahre Stuhl verleimen

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  • Gelegenheitssammler Offline
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60er Jahre Stuhl verleimen

Beitrag von Gelegenheitssammler »

Hallo allerseits,

vor einiger Zeit habe ich mir einen Stuhl gekauft und nun harrt er noch der Reparatur. Er ist höchstwahrscheinlich weder wertvoll noch von einem bekannten Designer und der Bezug ist nur aus Kunstleder, er gefällt mir aber trotzdem.
Leider hat sich die Lehne wahrscheinlich auf grund eines statischen Problems gelöst. Beim Anlehnen kommt es zu einer erheblichen Zuglast an der Verbindung zwischen Armlehne und den vorderen Beinen. Da ich schon häufig über das handwerkliche Wissen und Geschick in der Runde gestaunt habe, würde ich gerne fragen, ob jemand von euch eine Idee zur dauerhaften Verbindung an dieser Stelle hat.

Beste Dank schon mal im Voraus
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Der Gelegenheitssammler
  • Zeitwurm Offline
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60er Jahre Stuhl verleimen

Beitrag von Zeitwurm »

Hallo,
das ist eine heikle Stelle, da auf Grund der Bauweise nicht viel Fleisch zum Leimen zur Verfügung steht. Gute Erfahrungen habe ich bei solchen Stühlen mit Pu Leim gemacht. Nur die Innenwandung des Loches in der Armlehne mit Leim bestreichen dann mit einer Zwinge mit Druckzulagen die Lehne herunterleimen, wenn keine Zwinge vorhanden ist kann man auch Gurtspanner nehmen. Pu Leim hat den Vorteil das er noch ein wenig aufquillt und eventuelle Passungenauigkeiten ausgleicht. Das ganze eine Nacht sitzen lassen. Dann sollte der Stuhl wieder benutzbar sein.

Gruß Zeitwurm.
  • Gast Offline
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60er Jahre Stuhl verleimen

Beitrag von Gast »

...hier ist es nötig die alten Klebstoffreste (sofern vorhanden) gut zu entfernen und dann mit einem guten PU Leim die Stelle neu zu verleimen.

[Gäste sehen keine Links]

Wichtig dabei ist Handschuhe und Schutzkleidung zu tragen, Flecken vermeiden und mit nötigem Druck die Verleimung aushärten zu lassen. Quillt auf, kurz vor der Verleimung die Stelle mit etwas Wasser fein besprühen. Sorgt für bessere Aushärtung und ergibt eine standfeste Verleimung.
  • Gelegenheitssammler Offline
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60er Jahre Stuhl verleimen

Beitrag von Gelegenheitssammler »

Danke euch,👍 dann werde ich mal PU Leim besorgen und mich die Tage ans Werk machen.

Beste Grüße
Der Gelegenheitssammler
  • MaxS Offline
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60er Jahre Stuhl verleimen

Beitrag von MaxS »

Guten Abend,

ich habe mit PU-Leimen bei der Gestellverleimung keine sonderlich guter Erfahrungen gemacht, was die Haltbarkeit angeht. Auch wenn Kleiberit sicher gute Klebstoffe herstellt und z.B. Allcon 10 von Beko viele Klebeprobleme an anderen Stellen hervorragend löst, war deren Haltbarkeit - gerade wegen des Aufschäumens - bei solchen Verbindungen nicht optimal.

Als moderne Variante hat sich da bei mir ein hochwertiger Weißleim, z.B. D3-Propellerleim von Schönleber oder Bindulin, jeweils mit hohem Festkörperanteil, recht gut geschlagen. Knochenleim erzielt auch sehr gute und haltbare Verbindungen, benötigt aber mindestens so penibel von Rückständen gereinigte Leimflächen wie ein moderner PVAc-Leim (=Weißleim). Mit beiden Varianten habe ich Verbindungen, deren PU-Reparaturverklebung gebrochen war, wieder langfristig fest bekommen.

Viele Grüße und viel Erfolg
Max
  • Gast Offline
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60er Jahre Stuhl verleimen

Beitrag von Gast »

Nun - nicht jeder Privatmensch hat Zugang zu den speziellen Leimen - PU Leime sind gut verfügbar und die von Kleiberit ganz besonders. Bei dem Stuhlgestell sind auch spezielle Aufnahmen nötig fürs Spannen nach der Leimung - und hier ist besonders der stetige Druck nötig damit der Leim kraftschlüssig abbinden kann.
Gut sind dafür auch Spanngurte (die mit der Ratsche...) geeignet. Schraubzwingen sind manchmal schwieriger von der Nutzung bei Stühlen.
  • reas Offline
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60er Jahre Stuhl verleimen

Beitrag von reas »

Gelegenheitssammler hat geschrieben: Dienstag 13. April 2021, 21:14 auf grund eines statischen Problems
Dies kann gut möglich sein, die Lehne hat irgendwie gar keinen Halt nach unten da die Hinterbeine ziemlich vorgesetzt sind... aber der Stuhl ist wirklich sehr schön 😻

Habe leider keine Erfahrung mit dem PU Leim aber was ich gelesen habe soll er ziemlich schwierig zum entfernen sein, also musst sauber arbeiten.

Ich würde es mir natürlich einfach machen 😅 und zuerst einen Versuch mit Fischleim machen. Diesen muss man nicht erwärmen, der Überschuss ist mit Wasser abnehmbar und das wichtigste der ist Flexibel also arbeitet er mit dem Holz.
  • MaxS Offline
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60er Jahre Stuhl verleimen

Beitrag von MaxS »

Ich weiß nicht, wie die aktuelle Lage mit PU-Klebstoffen ist. Einige Zeit lang konnte man die MDI-haltigen Produkte nur noch mit Gewerbeschein kaufen und bekam immer ein Paar Einweghandschuhe dazu. Manche Rezepturen wurden daraufhin umgestellt und waren wieder frei verkäuflich.

Sauber arbeiten sollte man mit jedem Leim... ;-)
PU-Leim sollte man aber natürlich nicht verschmieren und nicht an die Finger bekommen. Entweder man entfernt überstehende Reste im ausgehärteten Zustand äußerst vorsichtig mechanisch oder man wischt die mit etwas Lösungsmittel (das den Lack / die Oberflächenbehandlung) nicht angreifen sollte) frisch ab.
Besser ist es meines Erachtens, die Leimstellen exakt mit hochwertigem Malerband abzukleben (das blaue von Tesa ist z.B. recht schonend zu Oberflächen - trotzdem unbedingt Vorversuche machen), um dann nach der Verleimung die Klebstoffreste einfach "abziehen" zu können. Das sollte vor der vollständigen Aushärtung passieren und gilt für jeden Leim. Bei grobporigen Hölzen kann man so verhindern, dass die Poren mit Leim verstopft/zugeschmiert werden, was bei Reparaturen und Montageverleimungen sehr ungünstig sein kann. Besser ist es aber natürlich, den Leim möglichst sparsam bzw. bedarfsgerecht aufzutragen, um möglichst wenig Überschuss zu haben.

Der von mir angesprochene Propellerleim findet sich übrigens in vielen Geschäften und teils auch Baumärkten auch in sehr kleinen Packungsgrößen bis zu 100ml (Bindulin Bindan-P). Inwiefern andere hochwertige Leime, die es in diesen Größen gibt, wie z.B. Ponal, ähnliche Festigkeiten erreichen, weiß ich nicht.
Bevorzugen würde ich übrigens auch den Glutinleim - bei mir ist es eben der Knochenleim, weil er sowieso da ist. Fischleim könnte da eine Alternative sein, mit der ich aber bisher keine Erfahrung habe.

Was die Spannung betrifft, kann ich die Empfehlung zur Nutzung von Spanngurten (die machen das häufig viel einfacher!) und der Einhaltung einer langen Trockenzeit nur unterstützen. Das darf gerne einen Tag lang (bei Raumtemperatur) unter Spannung sein.
Ich empfehle auch, die Verleimung auf einem ebenen Boden aushärten zu lassen, weil das Stuhlgestell sonst wackelig werden kann. Die Unebenheiten übertragen sich gerne auf die Füße und durch die Verleimung wird der schiefe Zustand dann "eingefroren".

Das ist jetzt doch etwas mehr geworden, als ich eigentlich schreiben wollte - nunja, vielleicht hilft es ja jemand weiter.

Frohes Leimen,
Max
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