Bitte um Bewertung - Lycosthenes, Apophthegmata von 1603

[Gast]

Hallo,

nach längerer Abstinenz ist mir wieder etwas sehr altes untergekommen:
Apophthegmata ex probatis Graecae Latinaeque linguae scriptoribus. Coloniae 1603.

Gedruckt von Lazarus Zetzner in Köln 1603
dreiseitiger Goldschnitt, oben und unten Buchstaben, scheinbar eingeprägt.

Der Zustand ist leider nicht mehr der Beste, da das Buch längere Zeit in einer feuchten Scheune lag.
Der Einband ist nicht mehr original, aber ebenfalls schon alt. Es scheinen noch alle Seiten vorhanden zu sein. Einige wenige Seiten wurden ergänzt, aber der Text dürfte so gut wie vollständig erhalten sein.

Weiß jemand, was es mit den eingeprägten Buchstaben auf sich hat?

Viele Grüße
noxia

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[lins]

Willkommen Noxia.

Weiß jemand, was es mit den eingeprägten Buchstaben auf sich hat?

Soweit ich herausgefunden habe, wurden Markierungen, Beschriftungen, Dekorationen oder Malereien an den Buchkanten deshalb gemacht, um die Bücher in den Bibliotheken in den Regalen wiederzufinden, bevor es die eindeutige Rückenbeschriftung gegeben hat. Hier ist ein Artikel, der sich mit der Entwicklung der verschiedenen Formen befasst
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Übersetzung
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Hier nochmals Beispiel von Buchkanten Beschriftungen
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Übersetzung
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Die Entschlüsselung der Buchstabenfolge bei Deinem Buch stelle ich mir sehr schwer vor.

aber der Text dürfte so gut wie vollständig erhalten sein

Hier ist Dein Buch digital, da könntest Du überprüfen, ob alles da ist
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Zum Buch selber melden sich bestimmt die Fachmenschen hier noch dazu.
Gruß
Lins

[Gast]

Danke lins,
für Deine erste Einschätzung und die interessanten Links. Darauf wäre ich nicht gekommen, dass die Buchstaben den Standort oder Inhalt bestimmen könnten. Dann frage ich mich aber, warum oben und unten jeweils unterschiedliche Kombinationen eingeprägt sind.

Ich habe heute noch einmal eine genaue Bestandsaufnahme gemacht. Das sicherlich spannendste Ergebnis ist, dass hinten noch ein zweites Buch eingebunden ist. Tatsächlich ist meine Ausgabe identisch mit der von lins verlinkten Ausgabe.

Hier das genaue Ergebnis:
Ergänzungen Papier:
Titelblatt, 2, 51, 61, 65, 98, 130, 279, 495, 729, sowie 4 weitere im zweiten Teil (14 Seiten insgesamt)
Textverlust Seite 279–280 (unterste Zeile fehlt)
Leider vier fehlende Seiten: 391–394
Kleines Loch: 563–564 (im Text), 819 (Rand, kein Textverlust)
Fleck Text überdeckend: 838, 840
Unterstreichungen: 196, 558, 663

Dann habe ich noch einen Beutegut-Verlust entdeckt: [Gäste sehen keine Links]

Nun habe ich den blöden Verdacht, dass es sich dabei um eben dieses Buch handeln könnte. Verdächtig finde ich, dass auf dem Titelblatt rechts und links des Druckerzeichens Ergänzungen gemacht wurden an Stellen, wo gerne Inventarstempel gesetzt werden. Hatte schon einmal jemand so einen Fall?

Viele Grüße
noxia

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[Mithrur]

Hallo noxia

Hier ist übrigends noch der Autor des Buches: [Gäste sehen keine Links]

Ich würde mir keine Gedanken machen, ob das jetzt ein Beutestück ist, der Zufall wäre extrem gross, schliesslich gabs von diesem Buch sehr viele Ausgaben, es wurde also oft gelsenen (Erstauflage 1560)

Der Wert ist leider nicht sehr hoch. erstens der Zustand, zweitens ist es nicht ein sehr beliebtes Thema, drittes nicht komplett (das hält die meisten Sammler von einem Kauf ab) und Illustrationen hat es auch keine. Vielleicht 30.-, wenn überhaupt. Aber trotzdem ein schöner alter Druck.

Liebe Grüsse

[nux]

Vielleicht 30.-, wenn überhaupt.

hatte die zwei Angebote gefunden für den ersten Teil, bei der zweiten Offerte aber auch ein Parabolarum dabei [Gäste sehen keine Links]

und diese beiden mit dem Parabolarum dabei [Gäste sehen keine Links]

dort bei Details auch so verzeichnet; allerdings mit Apophthegmata 1609 vorneweg [Gäste sehen keine Links]

Hier gezeigt das Parabolarum 1603; entstanden lt. wiki 1557 ? 'Parabolae sive similitudines' [Gäste sehen keine Links]

1594 [Gäste sehen keine Links]

Auf Auktionen 2015 & 2016 in Madrid; Ausgaben beider Titel 1614, anderer Drucker (Ioannis Gazeav) - mit Schätzpreis, aber wohl beide Male nicht zugeschlagen?
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Da jene 1614er Version verkauft [Gäste sehen keine Links]

Gruß
nux

[Mithrur]

Da jene 1614er Version verkauft [Gäste sehen keine Links] ... dinum-1614

Puh, schlussendlich über 100 Euro bezahlt, dass scheint mir ein sehr hoher Preis zu sein. Glücklicher Verkäufer... Aber notabene für ein komplettes Buch. Bei Ausgaben aus dem 16. Jahrhundert wird der Preis dann auch nochmals höher sein.

Grüsse
Mithrur

[Gast]

Vielen Dank für Eure Einschätzungen.

In der Tat hatte ich bei meiner Recherche auch schon ähnliche Angebote gefunden. Das Buch ist wirklich nicht sehr gefragt.
Da lohnt sich ein Verkauf eigentlich gar nicht. Dann kann ich es genauso gut behalten als Andenken oder vielleicht doch an irgendeine Bibliothek verschenken, wo es vermutlich besser aufgehoben ist. Ich finde allein die Tatsache, dass es über 400 Jahre überstanden hat schon sehr beeindruckend.

Viele Grüße
nox