Pontikaki hat geschrieben: ↑Donnerstag 18. April 2024, 11:19
Charnier iss allerdings eine andere Bezeichnung für Doublé
sicher? - da 'mer grad versuchen
genau das aufzuklären - wo steht das und mit wirklich ganz sicherer Erklärung, wenn. Literatur, kein Gedöns. Da es mittlerweile mehr als ausreichend Leutz gibt, die Infos hier aus dem Forum verwenden & abschreiben,
will ich das jetzt aber auch mal genau wissen
Alles, was dazu ausgebuddelt und gelesen hatte, weist halt ursprünglich in eben die Richtung Gelenk - auch das
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oder sprachlich eben
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bei Ketten (siehe mein letzter Link oben) unterschied man eben 1889 noch in sowas wie massiv, halbmassiv, hohl und charnier und ansonsten in Karat Gold oder Doublé bzw unecht.
:thinking: - aber ich sehe auch inzwischen beim Nachgraben, was Du meinen könntest, und ich dann ev. zu alte Pfade verwendet habe. Denn irgendwann scheint sich dass im Schmucksektor noch missverständlicher dann verändert & verselbstständigt zu haben - weil, man findet Ende 19. Jh. plötzlich auch sowas wie bspw. die Anzeige von Flügge in einer Goldschmiedezeitung 1899
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noch deutlicher, noch verwirrender, ebenfalls 1899, Deutsche Goldschmiede-Zeitung - "Ebensowenig wie das Publikum diese Ware kennt, kennt sie der Goldschmied; er kann unmöglich die verschiedenen Doublésorten unterscheiden und taxieren, er kauft sie auf den gute Glauben hin und verkauft sie ebenso weiter.
Man muss es im Interesse der Goldschmiede immer wieder betonen, dass es keine Golddoubléware giebt, sondern: Charnier, Silberdoublé, Amerikanerdoublé und unecht vergoldete oder lackierte Ware, das sogenannte sächsische Doublé und wie es sonst noch heißt. Das Wort Golddoublé ist der allgemeine Begriff für alle Doublésorten und ist besonders dazu geeignet, das Publikum zu täuschen; daher muss es ausgemerzt werden! Auch die sogenannte heutige Gold- mit Silberbodenware ist weiter nichts als Doublé, auch für sie ist dieser Name nicht bezeichnend und muss ein neuer gefunden werden. Es werden viele Geschäftsinhaber und das Publikum in den Wahn versetzt , thatsächlich Goldware , welche nur einen Silberboden hat , zu kaufen , und wenn das Gold auch noch einmal so stark als wie bei der Silberdoubléware oben sitzt , so ist es doch sehr minimal und verdient absolut nicht diesen Namen , durch welchen dem unlauteren Wettbewerb ungeheuer Vorschub geleistet wird. ( Bitte sich die Schaufenster der billigen Bijouteriegeschäfte anzusehen ! ). Der Goldschmied muss suchen , die Kunst zu pflegen und das Publikum darauf aufmerksam machen ; er muss das besser denkende Publikum von dem Kauf der billigen Ware abraten und ablenken , dieses kann er nur , wenn er ihm reinen Wein einschenkt , wenn er es über den wahren Wert der billigen Ware aufklärt er muss dar-auf hinarbeiten , dass nur noch teure , gute Ware und billige , sehr schlechte fabriziert und gekauft wird . Er muss suchen , die Doublé- und billige Goldware zu unterdrücken und statt ersterer die Silberware bei kleineren Gegenständen nicht unter 900/1000 Teile fein einzuführen und statt 8 karätiger Goldware , welches richtig genommen kein Gold , sondern eine Kupfer- oder Mischmaschlegierung , welche 1/3 Gold enthält , ist , zu dem 560/1000 teiligem Golde zu greifen und darunter nichts zu fabrizieren . Selbstredend geht dieses nicht sofort , es kann aber allmählich gemacht werden . Durch die Schundware und das Preisdrücken geht das Goldschmiedehandwerk zuletzt vollständig zu Grunde ... "
[Gäste sehen keine Links]+ - wo aber Charnier gleichzeitig an anderer Stelle auch für ein Scharnier an einer Broschnadel gebraucht wird ...
Wenn man das in dem Lichte betrachtet, dann könnte Charnier hier tatsächlich auch für (irgendeine) Art Golddoublé stehen.