NOH123 hat geschrieben: ↑Mittwoch 14. Mai 2025, 06:58
Für einen Druck fehlen mir diese kleinen Punkte,
die damit vermutlich gemeinten bekannten 'Rasterpunkte' entstehen aber sowieso nicht bei allen Druckverfahren. Das ist doch nicht das einzige Kriterium für 'gedruckt /ein Druck'. Und für größere Stückzahlen aber auch erst später verwendet - zum Nachlesen/Ansehen z.B.
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gudrund hat geschrieben: ↑Mittwoch 14. Mai 2025, 07:25
Bei diesen Ölfarben-Drucken sieht man auch keine Punkte, das ist das Problem.
das ist wenn überhaupt ein anderes, vllt. auch des Verstehens der Technik und der Namensgebung dabei. Grundsätzlich sind auch die so bezeichneten meist Reproduktionsdrucke erstmal (hauptsächlich) Chromolithographien von x Steinplatten (was hier am ehesten zu vermuten steht, da auch hinter Glas). Bei Lithos hat man auch keine Punkte? Künstlerlithos von eher groben Steinen können zwar sichtbare Strukturen davon im Druckbild aufweisen - aber für Nachdrucke wählt(e) man eh feine Kreidelithos.
Die Sache mit der Ölfarbe dabei ist dann nur der (vor-/vor-)letzte Schritt. Ausführlicher erklärt da bspw. http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/%C3%96lfarbendruck - das fertige, bunte mit regulären Farben gedruckte Blatt kommt nochmal kopfüber auf einen Stein, in den eine Leinwandstruktur geätzt wurde. Auf den Stein kommt dann farblose Ölfarbe von etwas höherer Viskosität. Diese löst zum einen die bestehenden Druckfarben nicht mehr an und zum anderen: zieht man das Blatt ab, hat man die Optik und Haptik eines auf Leinwand gemalten Bildes. Zusätzlich (oder gleichzeitig) kann in gleicher Weise noch ein Stein mit 'Pinselstrichen' präpariert sein um die Illusion zu verstärken. Manchmal ist auch noch Firnis drüber, was das Erkennen für Laien dann noch erschweren kann, i.A. aber durch den Untergrund feststellbar ist. Sofern solche Bilder nicht ewig im völlig Dunkeln waren, sieht man ihnen die Farblitho aber meist schon durch typische blaurosa wirkende Lichtbleiche an.
Und nun - die so entstandenen Bilder erkennt man einfach durch Anfassen: sie haben strukturierte Oberflächen. Hier wird das als ganz glattes Papier beschrieben. Kein 'Öldruck'.
Wirklich problematisch werden Gemäldereproduktionen in der Technik erst aus späterer Zeit: den May'schen u.a. sind auch durchaus Experten schon auf den Leim, äh die Ölfarbe, gegangen
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Noch - solche schwarzen Schellack-Rahmen mit innen schmaler Goldkante (wie annehme es einer sein könnte), waren um und auch schon vor 1900 halt Standard. Eher schmal und doch auch an einigen Stellen beschädigt wie hier so eine Sache. Auch hinsichtlich 'Wert' - egal welche Wunschvorstellungen da manche Anbieter online haben. Sowas zumindest optisch 'ausreichend' zu restaurieren find ich nicht so prickelnd. Ganz feiner, aber sehr fester Unterbau erforderlich, damit der dem unangenehmen
schwarzen Schellackschmierkram polieren stand hält. Kann ich eh nicht gut, braucht auch Zeit. Drück mich bei meinem einen weil recht großen Metzler da seit Jahren, ach was länger, vor
